Nationalparks
In Deutschland gibt es insgesamt 14 Nationalparks. Zwei davon befinden sich in Bayern. Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt in der Nähe der Grenze zur Tschechischen Republik. Weiter südlich befindet sich der Nationalpark Berchtesgaden. Die höchste Erhebung liegt hier bei rund 2713 m und ist der ideale Ort, um die wilde Tier- und Pflanzenwelt Bayerns zu entdecken. Neben diesen großen Nationalparks gibt es 18 Naturparks, darunter das Altmühltal, das etwa 80 km südlich von Nürnberg liegt, oder der Frankenwald und das Fichtelgebirge nördlich und östlich von Bayreuth. Hinzu kommen noch über 600 Naturschutzgebiete (Naturschutzgebiete). Insgesamt fast 23.000 km², die ganz der Natur und den Pflanzen- und Tierarten gewidmet sind. Das ist etwa ein Drittel der Fläche Bayerns!
Fauna
In Bayern gibt es eine große Anzahl an Tierarten. Es ist nicht ungewöhnlich, Hasen, Füchsen, Rehen oder Wildschweinen zu begegnen, wenn man in Bayern wandert, und wenn man die Nase etwas höher hält, stellt man fest, dass es sehr viele verschiedene Vogelarten gibt und dass Adler hier sehr gut heimisch sind. Allerdings steht ein großer Teil dieser Tiere auf der Liste der gefährdeten Arten, wie zum Beispiel Hasen oder Luchse. So legt das Land großen Wert auf ihre Wiederansiedlung und ihren Schutz. Seit ihrer Wiederansiedlung im Bayerischen Wald soll es ein knappes Dutzend Luchse in freier Wildbahn geben. Der Biber, der völlig verschwunden war, wurde in den 1960er Jahren wieder angesiedelt und es gelingt ihm nun, zu überleben und das Gebiet zurückzuerobern.
Ein einzigartiges Exemplar in Bayern ist die Sadleriana bavarica (auf Deutsch Bayrische Zwergdeckelschnecke genannt), eine kleine Süßwasserschnecke von etwa 2 Millimetern, die von der Eiszeit bis heute überlebt hat. Bisher ist ihr Vorkommen nur in einem Bach in München nachgewiesen. Die genauen Standorte werden geheim gehalten, um die Art vor Besuchern schützen zu können. Im Gegensatz zu den meisten Schnecken, die zwittrig sind, ist die Sadlerina bavariana geschlechtlich und man kann die Männchen von den Weibchen an der Schale unterscheiden.
Flora
Die Wälder in Bayern sind hauptsächlich ausgedehnte Fichtenwälder. DieFichte (Fichte auf Deutsch) macht 44 % der Bäume in Bayern aus. Es folgen dieKiefer (Kiefer) mit 19 % und die Buche(Buche) mit 12 %. Die Eiche, der Symbolbaum Deutschlands, dessen Blätter die 1-, 2- und 5-Cent-Münzen zieren, macht nicht mehr als 6 % der Bäume in Bayern aus. In den Tälern und am Fuße der Alpen gibt es fruchtbares Land, das landwirtschaftlich genutzt wird.
Sobald es wieder Frühling wird, erobert sich die Natur ihren Platz zurück und viele verschiedene Blumenarten erscheinen. In Bayern gibt es eine große Anzahl an Wildarten (Orchideen, Enzian, Alpenrosen), von denen das Edelweiß, die weiße, watteartige Blume der Bergmassive, am bekanntesten ist. Eine weitere symbolträchtige Blume der Berge ist das Galanthus nivalis, das auch Schneeglöckchen genannt wird, weil es schon vor der Schneeschmelze, also ab Januar oder Februar, blüht. Es ist eine giftige Pflanze mit erbrechenden Eigenschaften.
Es gibt einige Arten, die in Bayern absolut einzigartig sind. Die Cochlearia bavarica(Bayrisches Löffelkraut auf Deutsch), eine kleine weiße Blume, die ein Erbe der Eiszeit ist, aber erst 1984 entdeckt wurde, kommt nirgendwo sonst vor. Sie benötigt eine reine, kalkhaltige Wasserquelle und ist aufgrund ihrer Seltenheit gefährdet. Genau genommen kommt sie nur noch in Schwaben und Oberbayern vor.