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sansibar, die "Insel der Götter", zieht seit langem Reisende und Schriftsteller in ihren Bann. Zu den berühmtesten zählen Marco Polo, Jules Verne und Joseph Kessel, der die Insel zwar nie besuchte, sie aber mit den Worten "Paradies im Indischen Ozean, mit Gewürznelken umhüllt" beschrieb. Heute zieht die Insel viele Besucher wegen der Schönheit ihrer Strände, der Vielfalt ihrer Landschaften und ihrer Ökosysteme an. Doch hinter dem Postkarten-Image verbirgt sich eine Umweltwirklichkeit, die mehr Anlass zur Sorge gibt. Die biologische Vielfalt ist heute durch menschliche Aktivitäten bedroht. Der Klimawandel mit dem Anstieg der Meerestemperaturen trägt zur Störung der Ökosysteme bei. Schließlich stellt auch die Plastikverschmutzung eine weitere Herausforderung für Umwelt und Gesundheit dar. Angesichts dessen organisieren sich NGOs und lokale Gemeinschaften, um die biologische Vielfalt zu erhalten und nachhaltige Praktiken auf dem Archipel zu initiieren.

Nationalparks

Der Archipel verfügt über eine große Vielfalt an natürlichen Lebensräumen. Die Korallenriffe, die Relikte des alten Regenwaldes oder die "heiligen Haine" (Fragmente von Waldökosystemen auf Kalksteinböden) beherbergen eine außergewöhnliche und empfindliche Biodiversität. Diese wurde insbesondere durch Entwaldung, Fischerei und Jagd geschädigt. Auch der Klimawandel und die Suche nach Öl und Gas stellen eine Bedrohung für die Biodiversität dar. Auf dem Archipel gibt es nur einen Nationalpark, der sich auf der Insel Unguja befindet. Er wurde 2004 gegründet und soll den alten Regenwald schützen, von dem es nur noch 5 % der Fläche geben soll. Es handelt sich um den Jozani Chwaka Bay Nationalpark, in dem eine endemische Primatenart, der Sansibar Red Colobus, beheimatet ist. Die Populationen des Rotcolobus, die durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Jagd bedroht sind, wurden durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden geschützt. Auf der Insel Mafia gibt es außerdem einen Meerespark(Mafia Island Marine Park). Besuchern wird empfohlen, Sonnencremes mit chemischen Filtern zu meiden, die schädliche Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben, und sich nach Alternativen zu erkundigen.

Fischbestände erhalten

Die Überfischung der Fischbestände in Verbindung mit schlechten Fischereipraktiken (z. B. Dynamitfischerei, die zur Zerstörung von Korallen führt, oder die Entnahme von Jungtieren) hat zum Rückgang einiger Arten beigetragen, was nicht nur die biologische Vielfalt, sondern auch die lokale Bevölkerung gefährdet. Auf der Insel Misali hat sich das Mwambao Coastal Community Network zusammen mit einer NGO stark dafür eingesetzt, die Fischer für nachhaltigere Fischereipraktiken zu sensibilisieren, um die Krakenpopulationen zu regenerieren. Der Klimawandel führt zu einem Anstieg der Meerestemperatur, was sich negativ auf die Algen auswirkt. Der Anbau von Algen ist jedoch die Lebensgrundlage vieler Frauen und ihrer Familien. Angesichts dieser Situation haben die FAO und eine NGO (Blue ventures) eine technische Ausbildung für den Anbau von Holothurien eingerichtet. Mit diesen Seegurken, die sowohl als Nahrungsmittel als auch als Medizin dienen, wird ein lukrativer Handel betrieben. Außerdem erweisen sie sich als widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel. Diese Meerestiere sollen auch Fähigkeiten zur Regeneration der aquatischen Umwelt besitzen. Die NGO marinecultures.org lehrt, wie man natürliche Schwämme züchtet (die auch resistenter gegen steigende Meerestemperaturen sind) und setzt voraus, dass man schwimmen kann. Diese beiden Alternativen zur Algenzucht ermöglichen es den Frauen, ihre Unabhängigkeit zu bewahren, indem sie sich an den Klimawandel anpassen.

Kampf gegen Müll und Plastikverschmutzung

Im Jahr 2010 machte die Dhow Flipflopi, die aus 10 Tonnen recyceltem Plastik hergestellt wurde, in Sansibar Station. Ein vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen getragenes Projekt mit dem Namen Clean seas initiative. Ziel war es, in den Küstengemeinden von Tansania und Kenia das Bewusstsein für die Plastikverschmutzung zu schärfen, die eine echte Umweltplage darstellt. Seitdem hat Tansania riesige Schritte unternommen, denn 2019 wurde Plastik sowohl auf Sansibar als auch auf dem Festland vollständig aus dem Land verbannt. Ruanda war das erste Land, das vor 15 Jahren Gesetze zu diesem Thema erlassen hat, denen seine Nachbarn nach und nach folgten. Die Auswirkungen haben sich bereits in Form von Müll an den Stränden bemerkbar gemacht. Alle Plastikverpackungen sind verboten und es ist daher wichtig, dass Sie keine Plastiktüten in Ihren Koffern mitnehmen, da sonst eine mögliche Geldstrafe droht (dennoch ist dies nur theoretisch, niemand überprüft Ihr Gepäck bei der Ankunft).

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