Sein Name sagt bereits viel aus!
Am 4. März 1790 gab die aus der Revolution hervorgegangene verfassungsgebende Versammlung dem neuen Departement seinen heutigen Namen. Die Legende besagt, dass der Name "Côte-d'Or" auf die Wahl eines Abgeordneten, André-Rémy Arnoult, zurückgeht, der auf diese Weise die Weinküste und ihre goldene Farbe feiern wollte, die so typisch ist, wenn der Herbst kommt. Viele Bewohner der Côte-d'Oriens sind davon überzeugt. Doch das ist reine Fiktion! In Wirklichkeit leitet sich der Name von den geografischen Merkmalen des Gebiets ab: Das Departement liegt zwischen der bergigen Küste des Morvan im Westen und der Saône-Ebene (die nach Osten ausgerichtet ist) im Osten. So hätte die Côte-d'Or eigentlich "Côte-d'Orient" heißen sollen, doch - vermutlich aufgrund eines Transkriptionsfehlers - entstand daraus die "Côte-d'Or" (zumindest die Bezeichnung). Und diese war es auch, die - ein Jahrhundert später - den Schriftsteller Stéphen Liégeard aus Dijon dazu inspirierte, den Namen "Côte d'Azur" zu kreieren.
Vielfältige Landschaften
Die Landschaften der Côte-d'Or sind besonders kontrastreich. Die Ebenen der Saône (im Südosten) bilden den nördlichen Teil eines breiten Grabens: den Bressan-Graben. Im Westen befindet sich die Ebene von Dijon und weiter östlich das Saône-Tal. Anbaugebiete und Naturschutzgebiete bilden das letztere, während sich in der Ebene von Dijon Wälder und bewirtschaftete Gebiete abwechseln. Die kleine Ebene von Beaune ist reich an Schwemmland. Im Westen bildet das Auxois eine Mergel- und Hügelebene. Die Hochebenen von Langres-Châtillonnais sind aufgrund der großen Fläche, die sie einnehmen (mehr als die Hälfte des Departements), bemerkenswert. Diese Sedimentgesteine bestehen hauptsächlich aus Kalkstein und Mergelschichten. Die trockenen, mit Schotter bedeckten Plateaus sind von einer dünnen Schicht rotbraunen Lehms umhüllt. Man unterscheidet auch die Burgunderschwelle und das Norddijon-Gebirge, die einem stärker zerklüfteten Teil entsprechen. Der höchste Punkt des Departements, der Mont de Gien (723 m), befindet sich im Morvan im Westen. Weitere Höhenstufen sind in der Region Hautes-Côtes (zwischen 450 und 550 m) und der Region Montagne Dijonnaise (zwischen 600 und 650 m) zu verzeichnen, die die Weinküste dominiert. Hier findet man auch Combes, d. h. Senken, die weniger tief eingeschnitten sind als die Mulden und weniger weitläufig als die Täler. Sie sind in Richtung Dijon mit der Combe Persil, der Combe Saint-Joseph und der Combe à la Serpent vorhanden. Auf der Seite von Gevrey-Chambertin sind die Combe Lavaux und im Nordwesten die Combe du Val Suzon zu nennen, die zum regionalen Naturreservat erklärt wurde (das erste in Burgund!). Höhlen und Abgründe sind ebenfalls vorhanden, wie die Grotten von Bèze, ein prächtiges Felsenamphitheater. Die Existenz der ersten Höhle ist seit Urzeiten bekannt, die zweite wurde jedoch erst 1950 entdeckt, der See 1954. Der gesamte Komplex kann seit Anfang der 1970er Jahre besichtigt werden.
Zahlreiche Wasserläufe
Im Westen des Departements befindet sich nur ein kleiner Teil des Morvan: Neben den berühmten Morvan-Wäldern gibt es hier Wasserläufe, Quellen und Teiche. In den Ebenen (Pays beaunois und pays dijonnais) gibt es viele Flüsse. Die Seine entspringt auf den Hochebenen des Châtillonnais. Ob reißende Flüsse (Suzon, Serein, Ource), Tieflandflüsse (Norges, Ouche, Vouge) oder schiffbare Flüsse (Saône) - die Côte-d'Or verfügt über mehr als 2 500 km Wasserläufe. Darunter gilt die Saône als einer der fischreichsten Flüsse Europas. Aber auch zahlreiche Seen befinden sich hier, wie der Tille-See, der See von Pont (im Herzen des Auxois) oder der Kir-See (ein 37 ha großer künstlicher See, der 1964 in Dijon von dem gleichnamigen Domherrn angelegt wurde). Erwähnenswert sind auch der Lac de Chamboux, die Stauseen von Panthier und Grosbois, der Lac de Chour und Montagny-lès-Beaune oder der Plan d'eau d'Arc-sur-Tille. Nicht zu vergessen sind schließlich die Kanäle, darunter der Kanal von Burgund, der Migennes (Yonne) mit Saint-Jean-de-Losne verbindet. Ein echtes Symbol der Region!
Wälder und Hölzer sind der Stolz der Côte-d'Or
In der Côte-d'Or nehmen bewaldete Flächen einen breiten Raum ein. Der dichte Wald des Châtillonnais, der sich bis ins Département Haute-Marne erstreckt, hat ihm Ende 2019 das Label "Parc national de forêts" eingebracht. Er ist mit einem Umfang von 240 000 ha Land der größte in Europa. Auch im südwestlich gelegenen Morvan ist der Wald stark vertreten. Dort wurden im Laufe der Jahre die Laubbäume (Buchen und Eichen) zugunsten der schneller wachsenden Nadelbäume zurückgedrängt.
Eine Kreuzung der Klimazonen
Zugegeben, das Klima ist hier nicht nur eine Geschichte des Wetters: Es bezeichnet auch eine Weinbergsparzelle. Aber das Wetter beschäftigt auch die Gemüter! Das Departement liegt nämlich an einem Kreuzungspunkt von Einflüssen, die oft aufeinanderprallen: ozeanisch im Norden wie im gesamten Westteil sowie im Zentrum, kontinental im gesamten Gebiet (außer im zentralen Teil) und mediterran im Südosten. Die Folge: Wie die Landschaften variieren auch die klimatischen Bedingungen stark! Der Winter ist in der Regel lang und streng mit Frost, Schneefall und Temperaturen, die oft unter 0 °C liegen. Besonders ausgeprägt ist die Winterkälte in einem breiten Nord-Süd-Streifen, der das Zentrum des Departements durchzieht, sowie im Südwesten des Morvandiau. Frühling und Sommer sind eher kühl (mit immerhin durchschnittlich 20 °C im Juli in den Ebenen nördlich von Dijon), aber die Sommer können auch sehr heiß sein, mit sehr ausgeprägter Trockenheit und Temperaturen, die manchmal mit 38 °C flirten können! Was die Sonneneinstrahlung angeht, gibt es keinen Grund zur Sorge: Im Sommer 2018 gab es in der Côte-d'Or beispielsweise 666 Sonnenstunden, das ist mehr als ... die Stadt Nizza! Nördlich von Dijon ist der Sommer jedoch weniger sonnig, ein klimatisches Phänomen, das das Verschwinden der Weinreben in diesem Gebiet erklärt. Die Saône-Ebene (im Südosten) ist ihrerseits für ihre heftigen Gewitter mit aufsteigender Warmluft aus dem Süden bekannt. Später Frost, Feuchtigkeit und Hagel während der Blütezeit sowie Regen während der Weinlese sind hier ebenfalls gefürchtet. Nicht zu vergessen ist der Nebel, der sich im Winter hartnäckig hält, vor allem auf der Ostseite und im Saône-Tal, wo es übrigens große Temperaturunterschiede zwischen den Höchstwerten im Sommer und den Tiefstwerten im Winter gibt.