Reiseführer Formentera

Die Behörden der Insel haben etwa 30 grüne Routen markiert, die Sie mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden können. Die Broschüre mit dem Verlauf der Routen ist kostenlos in der Touristeninformation erhältlich. Vergessen Sie nicht, unterwegs ausreichend zu trinken, da die Sonne im Sommer stark brennt. Die Insel ist klein und flach, außer wenn man nach La Mola hinaufsteigt.

Die Klippen sind hier von zahlreichen natürlichen Höhlen und unterirdischen Gängen durchbrochen. Sie dienten einst als Zufluchtsorte für Tiere, Urmenschen und später für Piraten und Hippies. Einige von ihnen wurden vor Millionen von Jahren gegraben, wie die berühmte Cova d'en Jeroni, die 1975 entdeckt wurde .

Auf Formentera gibt es viele kleine, mehr oder weniger wilde Buchten. Caló des Mort ist eine der bekanntesten, auch wenn sie in der Hochsaison viele Besucher anzieht. Weitere Beispiele sind Cala Saona, eine schöne Bucht mit feinem Sand und türkisfarbenem Wasser an der Ostküste, oder Cala en Baster, eine felsige Bucht am Fuße der Klippen.

Die Anlegestellen oder Escar sind Holzkonstruktionen, die in den kleinen natürlichen Häfen der Insel eingerichtet wurden. Sie bestehen aus kleinen Hütten und langen Schienen, die bis zum Wasser hinunterführen. Sie können sie z. B. in Es Caló de Sant Agustí sehen, der einst der zweitwichtigste Hafen Formenteras war (obwohl er sehr klein ist!).

Jahrhunderts landeten die Hippies auf Formentera und verwandelten die Mittelmeerinsel in einen legendären Zwischenstopp auf dem Weg nach Indien. Legenden wie Pink Floyd, Bob Dylan und die Mitglieder von Led Zeppelin genossen hier das süße Leben in diesem kleinen Paradies. Auch heute noch zieht Formentera Künstler an.

Auf Formentera, das früher als "Land des Weizens" bezeichnet wurde, sind noch einige der alten Windmühlen erhalten: in Sant Francesc, Sant Ferran und La Mola. Diese für die Insel typischen runden Gebäude aus Kalkstein erheben sich über zwei Stockwerke: ein Erdgeschoss und ein Hauptgeschoss, verziert mit langen Flügeln, die bis zu 5 Meter lang sein können.

Alle Strände auf Formentera sind FKK-Strände, und Sie werden viele Anhänger in Adamskostümen sehen, die im Sand faulenzen oder Ball spielen. Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie an manchen Stränden die einzige bekleidete Person sind! Hier ist Toleranz das Schlüsselwort: Textil- und Nudistenliebhaber leben in perfekter Harmonie zusammen.

Die Leuchttürme von Formentera, die über La Savina, La Mola und Cap de Barbaria wachen, sind unumgängliche Wahrzeichen der Insel. Der Leuchtturm von La Mola thront 120 Meter hoch auf einer Klippe und ist der höchste der drei. Dieser schwindelerregende, windgepeitschte Ort wurde sogar von Jules Verne in einer Passage seines Romans Hector Servadac verewigt.

Zu den Pityusen oder Pityuseninseln gehören die Inseln Ibiza und Formentera sowie mehrere kleine Inseln, darunter S'Espalmador und S'Espardell. Der Ortsname Pityusen leitet sich sicherlich von "pitys" ab, was im Griechischen "Kiefer" bedeutet. Bereits in der Antike wurden die Pityusen von den übrigen Baleareninseln unterschieden (Mallorca und Menorca waren die Gymesia).

Der Peix Sec de Formentera, auch Trockenfisch von Formentera genannt, ist ein traditionelles Produkt der Insel, das durch Trocknen in der Sonne und im Wind zubereitet wird. Dieser Prozess verleiht dem Fisch, insbesondere dem Sama, eine feste Textur und einen sehr intensiven Geschmack. Trockenfisch wird in der lokalen Küche verwendet, um z. B. Salate zu verfeinern.

Diese Wasserpflanzen tragen zum Reichtum der Ökosysteme bei und sind dank ihrer reichen Sauerstoffproduktion für die Transparenz des Wassers verantwortlich. Posidonia oceanica ist fast 100 Millionen Jahre alt und bedeckt einen großen Teil des Mittelmeerbodens. Vor der Küste Formenteras befinden sich die größten Seegraswiesen.

Die Sargantanen(Podarcis pityusensis) sind auf Formentera allgegenwärtig: Man findet sie auf Postkarten, als Schlüsselanhänger, zwischen den Felsen hindurch oder sogar am Strand entlang Ihres Handtuchs! Diese großen Eidechsen, die auf den Pityusen endemisch sind, sind zum Wahrzeichen der Insel geworden. Rund um Formentera gibt es mehr als 30 Unterarten.