Religiöse Feiertage
Der katalanische Kalender ist geprägt von religiösen Feierlichkeiten, darunter symbolträchtige Ereignisse wie der Dia dels Reis, an dem die Ankunft der Heiligen Drei Könige gefeiert wird, oder die Setmana Santa, mit der der Karwoche gedacht wird. Auch in den Dörfern und Städten der Balearen, insbesondere auf Formentera, werden jedes Jahr die Patronatsfeste gefeiert. Es sind wertvolle Momente, die Groß und Klein in einer Atmosphäre der Freude und Geselligkeit zusammenbringen.
So wird am 16. Juli die Mare de Déu del Carme, die Beschützerin der Fischer und Seeleute, in allen Häfen der Balearen, insbesondere in La Savina und Es Pujols, geehrt - und sogar auf See! Traditionell wird um 19 Uhr ein Lorbeerkranz als Opfergabe ins Meer geworfen, gefolgt von einem bal pagès, einem traditionellen Tanz der Pityusen. Am 25. Juli wird Sant Jaume, dem Schutzheiligen der Insel, in Sant Francesc gehuldigt. Am 5. August, dem Tag der Mare de Déu de les Neus, der Schutzheiligen der Pityusen-Inseln, wird sowohl auf Ibiza als auch auf Formentera gefeiert. Religiöse Rituale finden auch in Sant Ferran zum gleichnamigen Fest am 30. Mai statt, während in Sant Francesc das Patronatsfest am 3. Dezember gefeiert wird. Schließlich wird die Schutzheilige Spaniens, Nuestra Señora del Pilar, im ganzen Land gefeiert, unter anderem in Pilar de la Mola am 12. Oktober. Zu diesen religiösen Feiern kommen noch ältere heidnische Feste wie Sant Joan hinzu, mit dem der Sommer gefeiert wird.
Die Legende vom Wikingerkönig und dem Schatz auf Formentera
Die Geschichte Formenteras ist voller Episoden, die mit dem Meer, den Fischern und den Piraten zu tun haben. Eine dieser Legenden, die aus Chroniken der Wikingerzeit (10. Jahrhundert) stammt, berichtet von König Sigurds Abenteuer auf Formentera. Die Berichte einer aus Jerusalem zurückkehrenden Mannschaft und der Anblick ihrer üppigen Beute weckten das Interesse des frisch gekrönten Sigurd. Daraufhin beschloss er, ein Schiff zu bauen, um einen neuen Feldzug nach Jerusalem zu starten. Nach der französischen Küste und Gibraltar erreichte Sigurd mit seiner Wikingerflotte schließlich die Küste von Formentera. Nachdem er von einer Legende gehört hatte, nach der Piraten einen Schatz in einer Klippe in La Mola versteckten, soll Sigurd einen Plan ausgearbeitet haben, um die Piraten zu vertreiben und ihren Reichtum zu stehlen.
Da die Höhle vom Meer aus nicht zugänglich war, soll es der Mannschaft gelungen sein, eines ihrer Drakkars auf die Spitze der Klippe zu bringen und es mithilfe eines Seilsystems in die Aushöhlung hinabzulassen. Die so aufgehängten Wikinger hätten dann den Höhleneingang in Brand gesetzt, um die Höhle mit Rauch zu füllen und die Bewohner zum Herauskommen zu zwingen. Und genau das taten die Piraten schließlich auch. König Sigurd hatte kein Mitleid mit den armen Schluckern und verschonte keinen von ihnen.
Ob die Wikinger den berühmten Schatz aufspürten, ihn auf dem Weg nach Jerusalem mitnahmen oder ihn zwischen Ibiza und Formentera versteckten, ist nicht überliefert. Was jedoch geblieben ist, ist der Name der Höhle: Cova des Fum (Rauchhöhle)!