Seitdem die Regierung zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus eine Einschließung eingeführt hat, dürfen die Franzosen nur noch das Nötigste aus dem Haus gehen. Geschäfte, Bars, Restaurants und kulturelle Einrichtungen sind bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Da es weder eine zuverlässige Behandlung noch einen Impfstoff gibt, ist die soziale Distanzierung das beste Mittel, um die Ausbreitung von COVID-19 zu bekämpfen. Dies ist ein schwerer Schlag für die Kultur, aber um sie weiterhin am Leben zu erhalten, bieten viele Kulturstätten und Künstler die kostenlose Ausstrahlung einiger ihrer Aufführungen an. Diese Aufführungen sind auf Internetseiten, Streaming-Plattformen oder auch in sozialen Netzwerken zu finden. Eine kleine Übersicht über Opern, Ballettaufführungen, Konzerte und Theaterinszenierungen, die Sie sich zu Hause in aller Ruhe am Computer ansehen können

Ballett- und Opernaufführungen

Die Pariser Oper war eine der ersten kulturellen Einrichtungen, die sich für die Übertragung von Aufführungen während des Einschlusses einsetzte. So können Sie sich auf der Website und der Facebook-Seite der Pariser Nationaloper sowie auf der Facebook-Seite von Culture Box den gesamten Zyklus der Tschaikowsky-Symphonien, Mozarts Don Giovanni und den unumgänglichen Schwanensee in beeindruckenden Aufführungen online ansehen. Weitere Aufführungen werden voraussichtlich ab April online gehen, wenn die Sperrung länger andauert.

Die renommierte Metropolitan Opera in New York bietet ebenfalls ein Hausopernsystem an, in dem Aufführungen wie Puccinis La Bohème und Verdis La Traviata online verfügbar sind. Nicht zu vergessen dieWiener Staatsoper, die jeden Abend um 17 Uhr eine Aufführung anbietet

Konzerte der größten Orchester

Die Pariser Philharmonie hat auf ihrer Website mehr als hundert Konzerte verfügbar gemacht, bei denen man die Werke berühmter Künstler wie Beethoven neu entdecken kann. Bei unseren deutschen Nachbarn sind es die Berliner Philharmoniker, die einen freien Zugang zur Digitalconcerthall.com eingerichtet haben, einer Videoplattform, die lediglich eine namentliche Anmeldung erfordert. Über 600 Konzerte werden von den Berliner Philharmonikern angeboten, so dass man lange Tage zu Hause, an denen man nicht ausgeht, gut ausfüllen und sich ein Lächeln bewahren kann. Und für alle, die noch nicht genug haben, bieten die Göteborger Symphoniker auf ihrer Website gsoplay.com jeden Dienstag und Freitag ein Konzert mit großen Namen wie Kent Nagano und Barbara Hannigan an

Konzerte in allen Stilrichtungen

Um ihre Musik im Alltag der Betroffenen erlebbar zu machen, haben viele Künstler auch beschlossen, Videos von ihren Konzerten in sozialen Netzwerken zu posten. So zum Beispiel Christine and The Queen, die sich jeden Tag um 18 Uhr auf Instagram verabreden, um eine Komposition mit ihrer Community zu teilen. Der Sänger Neil Young wiederum bietet auf seiner Website"Fireside Sessions" an, Musiksitzungen am Kamin, bei denen er zu Hause von seiner Frau gefilmt wird. Um zu zeigen, wie viele Initiativen es gibt, um Ihnen diese nicht immer einfache Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten, sollten Sie unbedingt ArteConcert besuchen.

Auf der Seite des Theaters

Auch Theaterliebhaber können sich freuen, denn mehrere Einrichtungen haben sich mobilisiert, um so nah wie möglich an ihren Stammgästen zu bleiben. So hat das Théâtre de l'Odéon das sehr schöne Stück L'École des femmes von Molière, inszeniert von Stéphane Braunschweig, über Vimeo online gestellt. Auch das Théâtre nationale de Rouen hat sich dazu entschlossen, die Zuschauer direkt bei ihnen zu Hause zu treffen. Jeden Montag und Freitag bietet es eine Aufzeichnung seiner Aufführungen an, die Sie kostenlos auf seiner Website entdecken können. Hamlet von Shakespeare oder F(l)ammes und Illuminations von Ahmed Madan gehören zu den Vorschlägen, die man sich vom Sofa aus ansehen kann. In einem ganz anderen Stil bietet dasApollo Thé âtre in Paris One-Man-Shows an, die die Atmosphäre aufheitern, und für Schauspielschüler ist die sehr schöne Initiative des Théâtre national de Nice zu loben, dessen Direktorin Muriel Mayette-Holtz ein tägliches Treffen namens Bibliotexte anbietet. Jeden Tag um 17 Uhr kann sich dann jeder auf den sozialen Netzwerken des TNN, Facebook und Instagram, einloggen, um Diktionsübungen zu machen und Texte zu bearbeiten