Eine verarmte Tierwelt
Die Tierwelt Togos ist in den letzten Jahrzehnten leider erheblich ärmer geworden, was vor allem auf die starke Wilderei zurückzuführen ist. Es gibt vor allem Warzenschweine, Büffel, Antilopen, darunter geschirrte Guibs, Bubales und Buffon-Cobs. Elefanten und Affen sind leider fast vollständig aus den Naturschutzgebieten verschwunden. Mit etwas Geduld kann man sie jedoch im Keran-Nationalpark beobachten. Auch hier kann man Grimms Cephalophe und Hippotragus begegnen. Auch zahlreiche Nagetiere wie Hasen, Kaninchen und Agutis sind hier anzutreffen. In der Nähe von Wasserlöchern kann man Krokodile, Warane und selten auch Nilpferde beobachten. Die insektenliebenden Eidechsen, Marguerillas und Geckos sind sehr zahlreich und faszinieren durch ihre Farbenpracht. Es gibt auch drei Amphibienarten, die in Togo endemisch sind: der Gleitfrosch (Conraua derooi) in den Wäldern von Kloto (Region Plateaux), Aubria subsubgillata in Kovié (Region Maritime) und Bufo togoensis im Adélé-Massiv (Region Centrale). Während der Regenzeit gibt es eine Fülle von Insekten: Eintagsfliegen, Mauerfliegen und Kanthariden. Die Region um Kpalimé beherbergt auch zahlreiche Schmetterlingsarten, die Entomologen begeistern werden.
Eine reiche und vielfältige Vogelwelt
Mit über 650 inventarisierten Arten ist Togo ein Paradies für Vögel! Zu den häufigsten Vögeln gehören Frankoline, Reiher, afrikanische Kormorane, Bienenfresser, schwarze Marouetten, Krickenten und Silberreiher. Auch Pelikane, Sperber, Milane, Nashornvögel und Rollenten sind keine Seltenheit. An der Atlantikküste trifft man auf kleine Meeresmöwen, verschiedene Seeschwalben und Möwen. Eis- und Jagdvögel, Kupfersouimangas und Pelzeln-Weber leben dagegen in den Feucht- und Sumpfgebieten. Zugvogelarten wie verwitwete Dendrocygne, afrikanische Offenschnäbel, Kampfläufer, Weißkehl-Wespenfresser und Limikolen aller Art kommen in der Trockenzeit zum Fressen ins Watt. Mit etwas Glück kann man hier auch den Fischadler beobachten. In den Bergregionen kann man Raubvögel wie verschiedene Arten von Adlern und Falken sehen. In den Wäldern um Kloto und Blitta wird die Botenschlange immer seltener, die nicht nur wegen ihres Fleisches, sondern auch für bestimmte Rituale gejagt wird. Über den Feuchtsavannen kreisen hingegen Klapperstörche, Kronenkraniche und Geier.
Ein reiches Wasserleben
Togo ist 75 km vom Atlantik entfernt und beherbergt eine reiche Meeresfauna, die hauptsächlich aus Fischen, Muscheln und Krustentieren besteht. An den Marktständen findet man Kapitän, Seezunge, Goldbrasse, Barrakuda, Blauer Marlin, Zackenbarsch, Schwertfisch und Tarpune. Im September/Oktober werden die Küsten Togos von Delfinen, Buckelwalen und seltener Schwertwalen aufgesucht. Es gibt vier Arten von wandernden Meeresschildkröten, die entweder zur Eiablage(Chelonia mydas, Lepidochelys olivacea, Dermochelys coriacea) oder zur Nahrungsaufnahme(Erethmochelys imbricata) an die togolesische Küste kommen. Da das Land von Seen, Flüssen und Strömen durchzogen ist, gibt es auch viele Süßwasserfischarten. Zu ihnen gehören Tilapia, Synodontis schall, Klippbarben, Labeo parvus und zahlreiche Salmler. Die Wasserflora umfasst zahlreiche Exemplare von Algen, Seerosen, Wassersalat und Wasserlinsen.
Eine außergewöhnliche Flora
Togo verfügt über vielfältige Ökosysteme und beherbergt eine reiche und vielfältige Flora, von der fast 3.500 Pflanzenarten auf seinem Staatsgebiet inventarisiert wurden. Neue Arten werden immer noch von Forschern und Botanikern entdeckt. Leider ist die Flora jedoch aufgrund verschiedener Faktoren, wie z. B. dem intensiven Holzeinschlag zum Heizen, im Abnehmen begriffen. Die Küstenregion von Lomé bis Aného ist durch einen Küstenstreifen gekennzeichnet, an dem sich Kokospalmenhaine aneinanderreihen und schöne Strände säumen. An den Ufern der Lagunen von Aného und des Togo-Sees gibt es noch einige stark verarmte Mangrovenwälder. Jenseits dieser Zone erstreckt sich das "terre de barre", abgeleitet vom portugiesischen Wort barral, das "Lehm" bedeutet. Dies ist ein sehr fruchtbares Gebiet, in dem hauptsächlich Maniok und Mais angebaut werden. Zahlreiche Palmenhaine säumen diese Region und es ist nicht ungewöhnlich, Affenbrotbäume mit ihren riesigen, gedrungenen Stämmen zu sehen, die sehr oft hohl sind. Nördlich von Notsé und bis nach Tchamba erstreckt sich ein Gebiet mit guineischer Savanne. Im Südwesten ist die Region um Kpalimé für ihren Baumbestand bekannt. Hier findet man zahlreiche Baumarten wie Iroko, Mahagoni und Lingué. Die Akotara-Kette begünstigt ein feuchteres Klima, das die Existenz von Waldgebieten ermöglicht. Dies ist das Anbaugebiet für Kaffee und Kakao sowie Avocados, das sich bis nach Badou und Adélé erstreckt. Nördlich von Adélé sind die Hügelmassive teilweise mit Trockenwäldern bedeckt. In Richtung Sokodé geht die Vegetation in eine Strauchsavanne mit Galeriewäldern über. Diese zentrale Region verfügt über eine recht dichte Abdeckung mit Schutzgebieten und klassifizierten Wäldern mit einer Gesamtfläche von 2.670 km2. Die wichtigsten sind der Fazo-Nationalpark (1.920 km2), der von schönen Waldgalerien und fruchtbaren Ebenen durchzogen ist, der Wald von Abdoulaye (300 km2), der Wald von Aou-Mono (60 km2), der Wald von Malfakassa-Tabalo (40 km2) und der Wald des Berges Balam (40 km2). Käsebaum, Karitébaum und Teakholz sind die am häufigsten vorkommenden Bäume. Außerdem sieht man hier zahlreiche Mango-, Guaven- und Papayabäume. Zwischen Sokodé und Atakpamé erstreckt sich das Baumwollanbaugebiet. Die einzige endemische Art, Phyllanthus rouxii(Euphorbiaceae), wächst auf den Hügeln nördlich von Bassar. Das Land der Kabyè hingegen zeichnet sich durch einen bergigen und steinigen Boden aus, der den Anbau von Hirse und Sorghum begünstigt. Weiter im Norden, von Kanté bis Dapaong, wird die Landschaft trockener. Dies ist das Gebiet der Subsudan-Savannen. Hier trifft man auf Kapokbäume, Karitébäume, Affenbrotbäume und Käsebäume. Diese werden immer seltener, je näher man Burkina Faso kommt.