Entdecken Sie Ruanda : Was soll man mitbringen? (Kunsthandwerk...)

Es ist undenkbar, Ruanda zu verlassen, ohne in seinem Koffer einige landestypische Souvenirs mitzunehmen. Tee und Kaffee sind zwar ein Muss, aber es lohnt sich auch, sich der Kunst und den kleinen Kreativen zuzuwenden. Malerei, Korbflechterei, Töpferei, Stickerei - Sie haben die Qual der Wahl. Das ruandische Kunsthandwerk ist ebenso reich wie vielfältig. Für sehr bescheidene Beträge können Sie einzigartige Stücke von guter Qualität erwerben. Kigali ist auch ein Paradies für Modebegeisterte. Junge, mutige Designer bieten trendige Kleidung und Accessoires an, die westliche und afrikanische Einflüsse vereinen. Auch wenn Sie Ihren gesamten Einkauf in Handwerkskooperativen tätigen können, sollten Sie sich nicht scheuen, die Türen der kleinen Boutiquen aufzustoßen. Dort werden Sie mit offenen Armen empfangen und können tolle Entdeckungen machen. Die höflichen und respektvollen Ruander werden Sie nie unter Druck setzen, etwas zu kaufen.

Tee

Das Land der tausend Hügel ist ein wahres Paradies für Teeliebhaber. Er wird schwarz mit viel Milch und Zucker getrunken und ist das Lieblingsgetränk der Ruander. Die Kinder fangen übrigens schon sehr früh an, ihn zu trinken. Im Hochland von Ruanda gibt es unzählige Teeplantagen. Der saure Boden und die hohe Luftfeuchtigkeit sind besonders günstig für die Entwicklung der wertvollen Blätter. Die Qualität des ruandischen Tees ist weltweit so berühmt, dass der größte Teil der Ernte für den Export bestimmt ist. Die Produktion boomt. Im Jahr 2019 erreichte sie 30.000 t, das ist 500-mal mehr als in den 1960er Jahren. Im Land der tausend Hügel gibt es fast ausschließlich schwarzen Tee. Dabei handelt es sich schlicht und einfach um fermentierte Grünteeblätter. Ruanda zu verlassen, ohne etwas von dem kostbaren lokalen Getränk in seinem Koffer mitzunehmen, ist fast schon kriminell! Hier gibt es überall Tee zu kaufen, direkt auf den Plantagen, aber auch in Tante-Emma-Läden und Supermärkten. Das Beste daran ist, dass er in der Regel günstig ist, man muss mit etwa 300 FRw für 100 g rechnen, was 0,30 € entspricht. Man kann ihn lose in großen Pappbeuteln oder als einzelne Infusionen kaufen.

Kaffee

Ruandischer Kaffee ist nicht so beliebt wie Tee, aber dennoch köstlich. Das Land der tausend Hügel erntet jedes Jahr etwa 19.000 Tonnen Kaffee, der fast ausschließlich für den Export bestimmt ist. 97 % der ruandischen Kaffeebohnen verlassen das Land in die Schweiz, nach Belgien oder in die USA. Im Gegensatz zu den oft riesigen Teeplantagen ist der Kaffeeanbau eine Angelegenheit von Kleinbauern. Dank des vulkanischen Bodens und der regelmäßigen Niederschläge sind die Bohnen besonders reich an Aromen und leicht säuerlich. Wie auch Tee ist er sehr leicht in kleinen Läden oder im Supermarkt erhältlich. Ein Geheimtipp ist der Kaffee aus Maraba. Er stammt aus fairem Handel und ist für seine außergewöhnliche Qualität bekannt.

Aus der Korbflechterei

Eine der bemerkenswerten Künste Ruandas ist zweifellos die Korbflechterei. Bei dieser uralten Technik werden Gegenstände aus Pflanzenfasern wie Bananenblättern, Bambus und Schilf geflochten. Hier wird die Korbflechterei häufig mit Sisalblättern betrieben, einer stacheligen Pflanze, die mit der Agave verwandt ist. Früher war diese Kunst nur jungen Mädchen aus guten Familien vorbehalten. Das Beherrschen dieses Talents war ein Vorteil, um bei einem zukünftigen Ehemann einen starken Eindruck zu hinterlassen. Heute wird die Korbflechterei von Vertretern beider Geschlechter ausgeübt. Die Männer sind für die Herstellung von großen Stücken wie den Decken der Hütten zuständig, während die Frauen kleine Gebrauchsgegenstände wie Körbe oder Matten herstellen. Auf Märkten und in Souvenirläden finden Sie leicht traditionelle Korbwaren wie Agaseke, kleine Körbe mit spitzen Deckeln, die zur Aufbewahrung von Schmuck dienen.

Ein Imigongo

Es handelt sich dabei um eine Reliefmalerei mit geometrischen Mustern, die aus Kuhdung hergestellt wird. Imigongo ist eine traditionelle Kunst, die von Frauen in der Region Rusumo im äußersten Südosten des Landes ausgeübt wird. Während des Völkermords von 1994, bei dem die meisten Frauen, die diese komplexe Technik beherrschten, getötet wurden, wäre sie beinahe ausgestorben. Glücklicherweise gründeten einige Überlebende 1997 einen Verein, um die Kunst zu retten und sie an neue Generationen weiterzugeben. Die Motive des Imigongo werden mit einer Mischung aus Asche und Kuhdung modelliert, bevor sie mit Farbe überzogen werden. Die verwendeten Pigmente stammen aus natürlichen Elementen wie Erde oder zerdrückten Pflanzen. Um ein Kunstwerk zu erwerben, können Sie sich direkt an die Frauenvereinigungen wenden, die Imigongo praktizieren, oder auf einigen Märkten im Süden des Landes einkaufen.

Eine Töpferei

Da der Boden in Ruanda sehr reich an Lehm ist, war es ganz natürlich, dass sich die Töpferei im Land der tausend Hügel durchsetzte. Ursprünglich ging es vor allem darum, Gebrauchsgegenstände wie Küchengeräte oder Gefäße herzustellen. Seit der Kolonialisierung hat sich die ruandische Töpferei jedoch stark verändert und diversifiziert und ist oft rein dekorativ geworden. Insbesondere findet man viele Keramikvasen oder Kerzenständer. Wenn Sie sehen möchten, wie diese Gegenstände gestaltet werden, können Sie die Produktionsstätte von Gatagara in der Nähe von Nyanza besuchen oder sich in die Handwerkskooperative von Kacyiru in Kigali begeben. Die Preise liegen zwischen 1.500 FRw (1,50 €) für eine Tasse und etwa 7.000 FRw (7 €) für eine Vase.

Ein Kitenge

Dieser farbenfrohe afrikanische Stoff ist in Ruanda und allgemein in Ostafrika allgegenwärtig. Traditionell wird er wie ein Lendenschurz um die Taille getragen. Manche Frauen wickeln ihn um die Brust, verwenden ihn als Turban oder als Babytrage. Meistens ist er mit geometrischen Mustern bedeckt, manchmal wird er mit einem in Großbuchstaben geschriebenen Sprichwort verziert. Kitenge wird oft mit Wax verwechselt. Zwar sind die Farben und Muster dieser beiden afrikanischen Stoffe recht ähnlich, doch Kitenge ist viel leichter. Er ist auf allen Märkten des Landes leicht zu finden, entweder unbearbeitet oder bereits zu Kleidungsstücken verarbeitet. Für eine originelle und einzigartige Kreation sollten Sie unbedingt ein Stück Stoff auf dem Markt kaufen, bevor Sie eine lokale Schneiderin beauftragen. Auch hübsche Taschen aus Kitenge sind erhältlich.

Ein igisabo

Sie sind eigentlich Kalebassen, eine Art große Kürbisse, die ausgehöhlt und zum Trocknen aufgehängt werden. Traditionell wurden sie als Behälter zur Aufbewahrung von getrockneten Bohnen oder Reis verwendet. Dank ihrer hübschen orangefarbenen Farbe werden sie heute als Dekorationsobjekt geschätzt. Sie werden auf den meisten Märkten des Landes an den Ständen aufgehängt. Sie sind nicht sehr teuer, haben aber den Nachteil, dass sie sehr sperrig sind und sich nicht gut in einem Koffer transportieren lassen.

Eine Stickerei aus Rutongo

In den 1970er Jahren beherbergte das kleine Dorf Rutongo eine belgische Ordensgemeinschaft, die Schwestern von der Heimsuchung (Sœurs de la Visitation). Damals beschlossen Schwester Zoé und Schwester Lucienne, eine Stickereiwerkstatt zu gründen und die jungen Mädchen des Dorfes in dieser Kunst auszubilden. Innerhalb weniger Jahre entwickelten die beiden Ordensschwestern ein in Afrika unerreichtes Know-how und ihre Stickereien wurden in die ganze Welt exportiert. Dennoch überlebten die Werkstätten den Völkermord von 1994 nicht, da die beiden Schwestern das Land überstürzt verließen und nach Belgien zurückkehrten. Im Jahr 2012 gingen drei Französinnen die gewagte Wette ein, die Werkstatt wieder aufleben zu lassen, indem sie einheimische Stickerinnen beschäftigten. Der Erfolg war überwältigend und die Produkte der Kooperative von Rutongo sind heute wieder eine internationale Referenz für handgefertigte Stickereien. Heute ernährt die Werkstatt fast 400 Menschen und der Lohn, der den Stickerinnen geboten wird, ist durchaus respektabel. Sie können dort eine große Auswahl an Tischdecken, Bettlaken, Taschentüchern oder Bildern finden, die mit afrikanischen oder westlichen Motiven bestickt sind.

Eine Holzskulptur

In Ruanda geht nichts verloren, alles wird umgewandelt. Wenn ein Baum gefällt wird, kann das Holz, das nicht für den Bau verwendet wird, zur Herstellung von Musikinstrumenten oder Holzskulpturen verwendet werden. Einige lokale Künstler haben sich auf die Verarbeitung von Holz spezialisiert. In ihren staubigen Werkstätten formen sie mit kleinen, scharfen Messern Figuren. Häufig handelt es sich dabei um kurvige Frauen, manchmal aber auch um afrikanische Gesichter oder Masken. Im Gegensatz zu einigen afrikanischen Ländern ist die Holzschnitzerei in Ruanda keine Massenindustrie. Die Stücke sind oft Einzelstücke oder werden in kleinen Mengen hergestellt. Die Endbearbeitung und die Details werden sorgfältig ausgeführt.

Ein Isogoro-Spiel

Awalé ist die ruandische Version eines traditionellen afrikanischen Brettspiels, das auf Denken und Rechnen basiert. Jeder Spieler hat eine Holzplatte mit sechs Löchern und achtundvierzig Samenkörnern oder manchmal auch kleinen Steinen vor sich. Es gibt verschiedene Regeln und Varianten des Isogoro-Spiels, aber das Ziel ist immer dasselbe: so viele Samen wie möglich zu sammeln, ohne von seinem Gegner gefangen zu werden. Auf Märkten oder in Handwerkskooperativen können Sie hübsche Isogoro-Spielbretter aus geschnitztem Holz finden.

Ein traditionelles Musikinstrument

Die Musikliebhaber unter Ihnen können ein ruandisches Musikinstrument erwerben. Das typischste, aber sicherlich auch sperrigste Instrument ist die Inaga, ein langes, gebogenes Holzbrett, das von elf Saiten durchzogen ist und in Aussehen und Klang einer Zither ähnelt. Aber Achtung: Das Spielen der Inaga ist alles andere als angeboren und Sie werden viele Stunden üben müssen, bevor Sie ein einigermaßen melodiöses Ergebnis erzielen. Wenn Sie mit Saiteninstrumenten nichts anfangen können, ist die Ingoma, eine traditionelle Trommel, eine weitere Option. Der Resonanzkörper wird meist aus einem Baumstamm gefertigt und mit einer gespannten Tierhaut bespannt.

Ein Schmuckstück

Obwohl Schmuck nicht gerade die Spezialität des Landes ist, versuchen sich immer mehr kleine Kunsthandwerker erfolgreich an der Herstellung von Modeschmuck. Ohrringe aus Stoff, Armbänder aus recyceltem Messing, Halsketten aus Bananenfasern... In Kigali wimmelt es nur so von jungen, mutigen Designern. Die verwendeten Materialien sind selten edel, aber die Schmuckstücke sind dennoch von guter Qualität. Wenn man den traditionellen afrikanischen Stil mit moderneren Einflüssen verschmilzt, entstehen einzigartige und sehr trendige Stücke. Im Stadtzentrum von Kigali gibt es viele kleine Designerläden, in denen Sie originellen Schmuck zu günstigen Preisen finden können.

Ein Ingabo

Dieser kleine, leicht gebogene Schild wird traditionell aus Holz geschnitzt und mit geometrischen Mustern verziert. Er ist leicht und handlich und gehört zur traditionellen Tracht der Intore-Tänzer, die ihn bei Zeremonien und Aufführungen über ihren Köpfen herumwirbeln. Heute wird es vor allem als Dekorationsobjekt betrachtet, mit dem man die Wände von Häusern verkleiden kann. Der Begriff Ingabo wird manchmal auch als Bezeichnung für die ruandische Armee verwendet.

Ein modisches Accessoire

In Kigali gibt es viele kleine Designer, die sich auf die Herstellung von Modeaccessoires spezialisiert haben. Die jungen Frauen in Ruanda sind besonders kokett und halten Ausschau nach den neuesten Trends. Ob gemusterte Clutches, Bandanas aus Wachs oder Handtaschen aus geflochtenen Fasern - hier findet man schöne und originelle Stücke, die afrikanische Traditionen mit westlicher Mode verbinden. Die Preise sind selbst für Einzelstücke sehr erschwinglich, sodass man nicht zögern sollte, die Türen der Designerläden aufzustoßen.

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