Charakteristische Produkte
Neben einer großen Vielfalt an stärkehaltigen Lebensmitteln verwenden die Ghanaer großzügig Gemüse und Nüsse: Tomaten, Auberginen, Spinat, wilde Pilze, Palmnüsse, Erdnüsse und andere. Bemerkenswert ist auch Taro, eine knollenförmige Pflanze mit breiten, herzförmigen Blättern. Auch dieAyoyo oder Jute wird wegen ihrer Blätter geschätzt.Egousi, oder afrikanische Pistazie, ist der Name für die Samen einiger wilder Kürbissorten. Gumbo wird wegen seines zähflüssigen Saftes geschätzt, der ein perfektes Bindemittel für Soßen ist. Er sieht aus wie eine grüne Chilischote, schmeckt aber leicht nach Aubergine und Zucchini. Die Gboma, oder afrikanische Aubergine, ist wegen der Bitterkeit ihrer grünen Früchte und Blätter sehr begehrt.
Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer, Jamaika-Chili, Curry, Thymian, Oregano und Lorbeer gehören zu den häufigsten Gewürzen und Kräutern der einheimischen Küche. Nicht zu vergessen ist natürlich der Kpakpo Shito, eine buckelige Chilisorte, die der karibischen Habanero sehr ähnlich ist und extrem scharf ist. Wer empfindlich ist, sollte es mit den Soßen und Gewürzen, die auf den Tisch kommen, nicht übertreiben. Ein Beispiel ist Shito, eine scharfe Sauce, die in Ghana sehr beliebt ist. Sie ist dunkel und dickflüssig und passt zu vielen Gerichten, vor allem zu Fisch. Sumbala ist ein Gewürz, das aus den fermentierten Samen des Nussbaums hergestellt wird und wegen seines scharfen, säuerlichen Geschmacks oft als "afrikanischer Senf" bezeichnet wird.
Wie bei seinen westafrikanischen Nachbarn ist die ghanaische Küche eher reichhaltig, wenn nicht sogar fettig. Kokosnussöl, Erdnussöl und Sheabutter werden reichlich verwendet. Der Star der Region ist jedoch das Palmöl. In Westafrika, wo die Ölpalme beheimatet ist, wird Palmöl seit Jahrtausenden traditionell konsumiert, obwohl es im Westen in seiner raffinierten Version als krebserregend verschrien ist. Frisch ist das Öl orangerot(zomi), aromatisch und wird häufig zum Aromatisieren von lokalen Gerichten verwendet. Es ist extrem reich an Beta-Carotin, Vitaminen und Mineralien.
Rindfleisch, Schweinefleisch, Ziegenfleisch, Lammfleisch, Hühnerfleisch, Perlhuhn und Innereien sind begehrte Fleischsorten. Es gibt auch getrocknete Schnecken, aber auch verschiedene Meeresfrüchte: Oktopus, Strandschnecken, Austern, Garnelen, Krabben usw. Sehr beliebt ist Koobi, das aus getrocknetem und gesalzenem Tilapia - einem Flussfisch - hergestellt wird. Es gibt auch Restaurants, die Fleisch aus dem Busch anbieten. Dazu gehört Agouti, ein großes Nagetier, das in den Seen und Flüssen der Küstenebene zu finden ist. Auf den Märkten im Südwesten des Landes wird es frittiert oder geräuchert verkauft. Agouti mit Erdnusssoße ist ein Gericht, das Sie unbedingt probieren sollten. Doch auch wenn das Probieren von Buschfleisch ein Erlebnis für sich sein kann, ist es sowohl aus gesundheitlichen als auch aus ökologischen Gründen ratsam, es in Maßen zu verzehren. Die Lieferwege für solche Produkte sind manchmal recht undurchsichtig und manches Fleisch, das auf Märkten und in Spezialitätenrestaurants verkauft wird, stammt von Arten, die vom Aussterben bedroht sind.
Vor Ort gibt es eine große Auswahl an Restaurants mit verschiedenen Küchen (afrikanisch, europäisch, chinesisch, libanesisch, indisch) sowie Fast-Food- und Snack-Bars. Ein Hygienetipp: Stilles Wasser sollte in Restaurants vermieden werden. Afrikanische Küche kann man leicht am Straßenrand oder in den Maquis probieren, kleinen Restaurants, die lokale Speisen mit sehr lauter Musik im Hintergrund servieren. Wählen Sie aber immer luftdicht verschlossene Getränke, da Leitungswasser im Land nicht trinkbar ist.
Die Basics der ghanaischen Küche
In Ghana gibt es eine Vielzahl von Zubereitungen aus stärkehaltigen Teigwaren - Mais, Maniok, Yams etc. - deren Zusammensetzungen recht ähnlich sein können, deren Namen aber manchmal variieren, je nach Region und ethnischer Gruppe des Landes, die sie herstellt. Fufu wird aus Yamswurzel-, Kochbananen- und/oder Maniokpaste hergestellt. Ziemlich ähnlich ist Banku, das aus Mais und Maniok, manchmal auch aus Yamswurzel, hergestellt wird, wodurch ein elastischeres Ergebnis erzielt wird. Die Mischung wird einige Tage lang fermentiert, was dem Teig einen leicht säuerlichen, recht erkennbaren Nachgeschmack verleiht. Der Teig wird dann lange gekocht und zu einer weichen Masse geknetet, die zu einer Kugel gerollt wird. Bei der ethnischen Gruppe der Ewe wird Banku alsAkple bezeichnet. Konkonte wird aus braunen Maniok- oder Yamswurzelarten zubereitet und ergibt eine charakteristische schokoladenfarbene Paste. Viele ghanaische Gerichte werden mit Kenkey serviert. Dabei handelt es sich um eine Papillote aus Mais- oder Bananenblättern, die mit einer fermentierten Maispaste gefüllt und anschließend in kochendem Wasser gegart wird.Etor/otor ist ein Yamswurzelpüree, das mit Zwiebeln, Erdnüssen und hartgekochten Eiern garniert wird. Es gibt auch andere ähnliche Zubereitungen: Attiéké, Yakayake, Gari usw.
Abolo ist eine Art Kuchen oder gedämpfte Papillote, die mit Reismehl und Maismehl zubereitet wird. Reis wird in der Tat geschätzt: Das bekannteste Rezept der Region ist Jollof-Reis, ein mit Brühe, Tomaten, Gewürzen und insbesondere Chili in großzügigen Mengen aromatisierter Reis. Dieses Gericht, um dessen Urheberschaft sich mehrere westafrikanische Länder streiten, wird hier mit geschmortem, gebratenem oder gegrilltem Ziegen-, Lamm-, Hühner- oder Rindfleisch verzehrt. Auch gebratener Reis, der chinesisch inspiriert ist, kommt vor.Angwa moo(geölter Reis) ist ein Reis, der mit Zwiebeln, Fleisch und Gemüse in Öl angebraten und dann mit Wasser gekocht wird. Ngwo moo, "Palmreis", ist eine Variante mit Palmöl.Omo tuo oder Reisball wird mit stark gekochtem, breiigem Reis zubereitet. Waakye schließlich ist eine Mischung aus Reis und dolischen Bohnen, die durch die Zugabe von Sorghum, einem ebenfalls im Land üblichen Getreide, braunviolett gefärbt wird.
All diese Spezialitäten und insbesondere die verschiedenen Maniok-, Mais- und Yamsnudeln dienen als Beilage zu "Suppen", die in Wirklichkeit eher Schmorgerichten ähneln. Besonders beliebt ist die Peanut/Groundnut-Suppe, eine Paste aus gerösteten Erdnüssen, die zu einem Rind- oder Hühnereintopf gereicht und mit Zwiebeln, Tomatensoße und Gewürzen serviert wird, die Light-Suppe, eine leichte Suppe aus Tomaten, Chili, Auberginen, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer, oder die Mbanga, eine Palmnusssuppe, die mit Rindfleisch, Krabben, Trockenfisch, Tomaten, Chili, Zwiebeln usw. gefüllt ist. Okrasuppe wird mitOkra, Krabben und verschiedenen Gewürzen zubereitet. Yam pottage oder mpoto-mpoto ist eine Art Eintopf mit Yamswurzel, Tomate, getrockneten Sardinen und Knoblauch. Tuo Zaafi ist ein komplettes Gericht, das einen aus trockenem Maismehl zubereiteten Teig enthält und mit einer Juteblattsuppe oder Ayoyo und Beef Stew, einem fein gewürzten Eintopf aus Rindfleisch und Innereien mit Tomate, serviert wird. Kontomire stew schließlich enthält Taroblätter, geräucherten Fisch, getrocknete Garnelen, Zwiebeln und verschiedene Gewürze.
Auf den Märkten und entlang der Straßen findet man eine Vielzahl von Straßenverkäufern, die gegrillte Speisen anbieten. Spieße, manchmal auch Kebab genannt, sind beliebt und können aus Rind-, Ziegen-, Schweine-, Wurst- und Geflügelfleisch hergestellt werden. Einfach gegrillter Tilapia, der mit Zwiebeln, Tomaten und Chili garniert wird, ist sehr beliebt. Red Red ist ein pikanter Eintopf aus Cornille-Bohnen mit Kochbanane und rotem Palmöl, der immer zu Fisch wie Makrele oder Pilchard aus der Dose serviert wird. Aber auch gebratene Kochbanane, Mais, Yamswurzel und Taro sind beliebt. Besonders erwähnenswert ist Kelewele, geröstete Kochbananenwürfel, die mit Chilischoten, Knoblauch und Ingwer gewürzt und manchmal mit Erdnüssen garniert werden. Zum Frühstück wird häufig Huasa Koko, ein Hirsebrei, mit Koose, frittierten Cornille-Bohnen-Kroketten, serviert.
Desserts und Getränke
Traditionell gibt es in Ghana nur wenige Desserts, die eher süße Snacks sind. Es gibt zum Beispiel Bofrots, kleine kugelförmige Krapfen, oder Caramel Kube, eine Art karamellisierte Kokosnuss-Rocks. Ghanaer trinken in der Regel Tee, aber auch Milo, ein Schokoladengetränk, ist erhältlich. Kaffee ist meist Instantkaffee und daher von sehr durchschnittlicher Qualität, auch wenn internationale Hotels und Restaurants besseren Kaffee anbieten. Es gibt auch verschiedene Fruchtsäfte, Kokosnusswasser und andere Eistees. Im muslimisch geprägten Norden des Landes ist vor allem Bissap beliebt, ein leuchtend roter, säuerlicher Aufguss aus den Blüten der Hibiskusrose, der auch "Sauerampfer von Guinea" genannt wird und eiskalt getrunken wird. Aber auch Pitoo, ein leicht vergorenes lokales Bier aus Hirse oder Sorghum, ist bemerkenswert.
Im überwiegend christlichen Süden Ghanas wirdAsaana aus fermentiertem Mais getrunken, aber auch Palmwein, der aus verschiedenen Palmenarten gewonnen wird, vor allem entlang des Volta-Sees. Er hat die Eigenschaft, sehr schnell zu fermentieren und wird anschließend zur Destillation vonAkpeteshie verwendet. Dieser lokale Schnaps kann auch aus Melasse gebrannt werden und hat einen Alkoholgehalt von 40-50°.