Die Grundprodukte
Khao Niao oder Klebreis (auf Speisekarten von Restaurants oft als Sticky Rice bezeichnet) ist die Grundlage der Ernährung in Laos. Diese Reissorte ist für ihre reinweißen Körner und ihren hohen Stärkegehalt bekannt. Er ist jedoch nicht klebrig, sondern eher klebrig, so dass man ihn leicht mit der Hand essen kann, indem man kleine Bällchen formt und diese in Soße taucht. Es ist ein nahrhaftes und preiswertes Nahrungsmittel, das traditionell den Bauern vorbehalten ist. Er wird in kleinen geflochtenen Bambuskörben gedämpft. Einige Sorten Klebreis sind purpurfarben. Man kann ihn sogar rösten und zu Pulver zermahlen, um Salaten und Suppen einen leicht nussigen Geschmack zu verleihen.
Bereits im 16. Jahrhundert erforschten und handelten die Europäer mit dem südostasiatischen Festland bis nach Vientiane und Luang Prabang. Sie führten vor allem Chilischoten ein, die zu einem Schlüsselelement der laotischen Küche werden sollten, die zu den schärfsten der Region gehört. Auch Tomaten, Papaya, Zuckermais, Erdnüsse und Ananas kamen vom amerikanischen Kontinent. Die aus Afrika stammende Kilometer- oder Spargelbohne ist eine Art grüne Bohne, die bis zu 1 m lang werden kann. Auberginen, Gurken, Kürbisse, Kohl, Sojabohnen, Prunkwinden und Mangos, die in Laos sehr verbreitet sind, stammen dagegen aus Asien. Frische Kräuter wie Koriander, Minze, Thai-Basilikum, Frühlingszwiebeln oder Zitronengras sind weit verbreitet und werden zum Garnieren verschiedener Gerichte verwendet.
Padeck ist für die laotische Küche unerlässlich. Diese stark riechende Sauce aus fermentiertem Fisch ist dicker als ihr vietnamesisches Pendant, das Nuoc Nam genannt wird. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie aus Flussfischen besteht, da Laos keinen Zugang zum Meer hat. Fisch aus dem Mekong ist dennoch sehr beliebt, ob gegrillt, gebraten oder geschmort. Ansonsten sind Schwein, Huhn und Rind - oder eher Wasserbüffel - gängige Fleischsorten. Nicht zu vergessen sind Insekten, die - obwohl seltener - immer noch eine beliebte Proteinquelle im Land sind.Ausländische Einflüsse
Mit der Expansion von Siam wurde Laos ab dem 18. Jahrhundert in das Königreich aufgenommen. Im Westen und insbesondere in Frankreich ist die laotische Küche noch wenig bekannt, obwohl ein Teil dessen, was in thailändischen Restaurants serviert wird, laotischen Ursprungs ist. Die Isan-Region im Osten Thailands wird nämlich überwiegend von Laoten bewohnt, die Spezialitäten mitbrachten, die heute als thailändisch gelten.
Im 19. Jahrhundert weckte Südostasien die Begehrlichkeiten der europäischen Mächte und Laos wurde 1893 neben Vietnam und Kambodscha in das französische Indochina integriert. Es entstanden gemischte Rezepte, die bekanntesten sind wohl das vietnamesische Banh Mi oder Khao Ji Pâté Lao, das berühmte Baguette, zu dem Schweinefleischterrine gemischt mit einer Chilisauce, Gurke und Koriander hinzugefügt wird. Dies ist der perfekte Einklang zweier Kulturen, die sich über ein halbes Jahrhundert lang jeweils ihre eigene Küche angeeignet haben. Im Laufe der Jahre haben die Laoten, wie auch die Vietnamesen, das traditionelle französische Baguette leicht verändert und an den Geschmack und die kulinarischen Gewohnheiten des Landes angepasst. Ihr eigenes hat eine luftigere Krume, die absichtlich leichter ist, um die Füllung nicht zu dominieren. Man isst sie morgens zu Spiegeleiern oder Omeletts und den ganzen Tag über mit einer Vielzahl von Füllungen. Daher gibt es sowohl in Vientiane als auch in Luang Prabang viele französische Restaurants und Bäckereien, die nicht nur Expats, sondern auch Laoten begeistern.Essgewohnheiten
Typische laotische Restaurants bieten eine durchaus schmackhafte Hausmannskost zu vernünftigen Preisen. Preisgünstige Gargots finden Sie in der Nähe von Busbahnhöfen oder auf Märkten. In vielen Städten gibt es auch Nachtmärkte (von 18 bis 22 Uhr), z. B. in Vientiane, Luang Prabang und Luang Namtha. Diese sind ein Muss, um in authentischer Atmosphäre lokale Gerichte zu essen. In Vientiane und Luang Prabang gibt es einige laotische, asiatische und westliche Gourmetrestaurants. Nicht zu vergessen die chinesischen, thailändischen, vietnamesischen, koreanischen, japanischen und indischen Restaurants für diejenigen, die ein wenig Abwechslung suchen.
Wie überall in Asien essen auch die Lao zu jeder Tageszeit. Zwar gibt es sozusagen drei Mahlzeiten am Tag, aber gegessen wird auch zu jeder anderen Gelegenheit. Überall gibt es Stände, an denen Getränke, Suppen, Kuchen, Snacks usw. verkauft werden. Auf den Märkten herrscht am frühen Morgen oder am späten Nachmittag reger Betrieb. Dort kann man in der Regel etwas essen und alle lokalen Sehenswürdigkeiten entdecken.
Die Klassiker der laotischen Küche
Die Trennung zwischen Vorspeise oder Hauptgericht ist in Laos subtil. Es ist daher nicht ungewöhnlich, Vorspeisen, Suppen, Salate und Beilagen zur gleichen Zeit auf dem Tisch zu finden. Jaew ist eine Art dickflüssige Soße auf Gemüsebasis, die normalerweise zu Reis serviert wird, wie z. B. Jaew mak khua aus gegrillten Auberginen, Jaew mak len mit Tomate, Jaew bong mit Chili oder Jaew p adaek, die aus Padaek, der berühmten laotischen Fischpaste, besteht. Sie sind in der Regel sehr scharf. Ansonsten kann man bei einem Bier die berühmten Kaipen, mit Sesam aromatisierte Mekong-Algencracker, oder ein paar gegrillte Speisen wie Sai Kok oder Sai Oua, zwei Arten von Würstchen, die fein mit Zitronengras gewürzt sind, knabbern. Es sei denn, Sie lassen sich von seen savanh, süß-salzigem getrocknetem Rindfleisch, verführen. Som Moo ist eine Art Pökelwurst, die meist in Scheiben geschnitten und auf einem Bett aus Kräutern und gehackten Chilischoten serviert wird. Unter vietnamesischem Einfluss kann man auch Yaw Dip (Frühlingsrollen) und Yaw Jeun (Frühlingsrollen) probieren.
Die laotische Küche macht großzügig Gebrauch von frischem oder kaum gekochtem Gemüse, und es gibt zahlreiche Salate. Larb oder Laap ist eines der bekanntesten laotischen Gerichte. Dieser würzige Hackfleischsalat kann mit Schweinefleisch, aber auch mit Ente, Huhn, Rind oder Fisch zubereitet werden. Er ist reichlich mit Minze, Basilikum, Koriander und Klebreispulver garniert. Ein weiteres ikonisches Rezept aus Laos ist der grüne Papayasalat oder Tam mak hoong, der aus knackig geriebener grüner Papaya, Tomaten, Erdnüssen, Fischsauce und natürlich Chili besteht. Ähnliche Rezepte gibt es auch mit Bananenblüten, Gurken, gegrillten Auberginen oder Grapefruit.
Obwohl die Laoten weniger Kokosmilch verwenden als die Thais, gibt es einige Rezepte wie Kaeng Galee oder gelbes Curry, meist mit Huhn, bei denen sie gut verwendet wird. Weitere Beispiele sind keng no mai, eine dicke, scharfe Suppe mit Bambussprossen, und or lam, ein wenig gewürzter Eintopf aus Gemüse und Rindfleisch aus Luang Prabang. Der Begriff tom beschreibt oft Suppen wie tom jeaw pa, eine würzige Fischsuppe, und nicht zu vergessen tom kha gai, eine cremige Suppe aus Kokosmilch, Huhn und Pilzen, oder tom yum, eine saure, scharfe Zitronengrassuppe, die meist mit Fleisch oder Fisch garniert ist.
Der Begriff Ping beschreibt in Laos im Allgemeinen gegrillte Speisen. So gibt es Huhn (ping gai), Schwein (pingmoo), Ente (pingped), Rind (pingvu) oder Fisch (pingpa). Diese Speisen werden meist in einer reichhaltigen Mischung aus Galgant, Chili, Ingwer, Zitronengras und Knoblauch mariniert und dann auf großen Grills gegrillt, die man auf allen laotischen Märkten findet. Umgekehrt kann man verschiedene Arten von gedämpften Spezialitäten wie Mok Pa (Fisch) oder Mok Gai (Huhn) probieren, die in Ballottinen aus Bananenblättern gegart werden.
Nudeln und Reis
Die Inventarliste wäre nicht vollständig, ohne natürlich die vielen Spezialitäten auf Reis- und Nudelbasis zu erwähnen, wie zum Beispiel den klassischen Khao Phat oder gebratenen Reis auf laotische Art, der mit Huhn, Schwein, Omelett und Gemüse gefüllt ist. Khao piak khao, das oft zum Frühstück serviert wird, ist ein Reisbrei mit hartgekochten Eiern, gebratenem Knoblauch und grünen Zwiebeln. Nam khao ist ein schmackhafter Salat aus gebratenen Reisbällchen, Stücken von fermentierter Schweinewurst(som moo), gehackten Erdnüssen, Kokosraspeln, in Scheiben geschnittenen grünen Zwiebeln oder Schalotten, Minze, Koriander, Limettensaft und Fischsauce. Auf der Nudelseite kann man Khao Piak Sen nennen , eine Suppe aus Reisnudeln in Geflügelbrühe. Eine weitere Nudelsuppe, diesmal auf der Basis von Reisnudeln, ist die Khao Poon, die manchmal mit einem Schuss Kokosmilch verlängert und meist mit Gemüsesticks garniert wird. Natürlich gibt es auch Rezepte mit gebratenen Nudeln wie Lard Na, das aus breiten Nudeln besteht, die mit Blattgemüse, Hühnchen und einer dicken Soße serviert werden. Pad Lao sind gebratene Nudeln mit Gemüse und Omelett, die dem berühmten Pad Thai ähneln. Yum sen lon schließlich ist ein säuerlicher Nudelsalat mit Gemüse.
Obst, Desserts und Getränke
Auf den Märkten gibt es eine große Auswahl an ausgezeichneten Früchten wie Ananas, Bananen, Kokosnüsse, deren Saft man trinken kann, oder Papayas. Weniger bekannt sind Karambole, Rambutan, Longan, Sapotille und Mangostan, die einen feinen Geschmack haben, während Durian ein gelbliches, cremiges Fruchtfleisch enthält, das bekanntlich nach Käse riecht. Sie sind bei den Einheimischen sehr begehrt, aber auch recht teuer.
Die meisten Süßigkeiten werden aus Klebreis und Kokosmilch hergestellt. Khao lam ist eine Spezialität aus Klebreis und gesüßter Kokosmilch, die in einem Bambusrohr über der Glut gekocht wird. Ansonsten ist der klassische khao niao mak muang oder Klebreis mit Mango ebenso zu probieren wie khao tom, ein Reis mit Kokosmilch und Banane, der in einem Bananenblatt gedämpft wird. Überraschender ist Lod Xong , ein wurmähnliches grünes Dessert aus Reisgelee, Kokosmilch und verflüssigtem Palmzucker. Khanom mo kaeng ist ein ziemlich dichter, flanähnlicher Kuchen aus Süßkartoffeln und Kokosnuss.
Zu diesen Desserts kann man Tee trinken - traditionell trinken die Laoten grünen Tee - eine Pflanze, die unter anderem in den Bergen im Norden des Landes natürlich wächst. Auch der in Laos produzierte Kaffee ist sehr berühmt. Er wird meist mit einem Schuss gesüßter Kondensmilch serviert, kann aber auch eiskalt getrunken werden. Außerdem gibt es viele Fruchtsäfte und nicht zu vergessen den Nam Oi oder Zuckerrohrsaft. An alkoholischen Getränken trinken die Laoten vor allem helles Bier, darunter das sehr beliebte Beerlao. Es kostet durchschnittlich 30 Cent und ist damit eines der billigsten Biere der Welt. Lao-hai ist ein aus Klebreis hergestellter Alkohol mit einem Alkoholgehalt von etwa 15°, dessen Geschmack dem eines Sake ähneln könnte, während Lao Lao, der manchmal auch als "laotischer Whisky" bezeichnet wird, ein klarer, manchmal bernsteinfarbener Reisschnaps mit einem Alkoholgehalt von etwa 40° ist. Man kann ihn trocken oder als Cocktail trinken.