Keramik
Im 7. Jahrhundert entdeckten die Chinesen das Porzellan. Die Brenntechniken entwickelten sich während dieser Zeit weiter und es gab Künstlerkaiser, die die Forschung in Richtung Schönheit und Perfektion vorantrieben. Durch das Spielen mit der Öffnung der Ofentüren während des Brennens der Stücke wurde auch das ideale Craquelé gemeistert, wodurch ein neuer künstlerischer Stil entstand. Dann wurden gedeckte Motive hinzugefügt, und in den 1300er Jahren kam es zur Blüte der "blau-weißen" (Qinghua) mit kobaltblau bemalten Dekoren, die direkt aus Persien kamen. Zunächst war es schwierig, dieses Blau zu zähmen, das oft diffus und dunkel erschien, bevor es für wunderschöne Blumen- und Landschaftsmotive verwendet wurde. Ab 1730 strömte eine starke ausländische Nachfrage nach China und beeinflusste die Dekorationen. Während sich die Qualität des chinesischen Porzellans im Laufe seiner Entwicklung immer weiter verbesserte, da es sich dem auferlegten Perfektionsanspruch stellte (alle kaiserlichen Stücke, die nicht perfekt waren, wurden zerschlagen, selbst wenn sie nur einen winzigen Fehler aufwiesen), kann es heute, in einer Zeit der Massenproduktion, seine Qualität nicht mehr für sich beanspruchen.
Jade
Er war der wertvollste Stein in den Augen der Chinesen. Sorgfältig bearbeitet, poliert und geschnitzt, liebte man auch seine Weichheit und seinen kühlen Griff. Man muss wissen, dass die Chinesen durch die Bearbeitung von Jade und die Liebe zu ihr die Minen in China erschöpft haben. Wenn Ihnen also ein Gegenstand aus Jade angeboten wird, sollten Sie wissen, ob es sich um Jadeit oder Nephrit handelt; das tut der Schönheit des Gegenstandes jedoch keinen Abbruch. Jadeit ist wertvoller als Nephrit. Er ist durchsichtiger und seine Farbe reicht von einem fast weißen Grün bis hin zu einem kräftigeren Grün. Er kann auch blaue oder lavendelfarbene Töne annehmen. Der Nephrit, der aus Zentralasien stammt, hat oft ein schöneres, stumpferes Grün, kann aber auch weiß, gelb oder sogar schwarz sein. Die ersten Jadefunde stammen aus der Zeit um 5000 v. Chr. Damals wurden sie als Opfergaben für Himmel und Erde bei rituellen Opfern und vor allem bei Begräbniszeremonien verwendet, da man der Jade die Kraft zuschrieb, das irdische Leben zu verlängern. Aus diesem Grund bedeckte man den Körper des Verstorbenen teilweise mit Jade und fand so Plättchen, die wohl Amulette und Schmuckstücke darstellten. Jahrhundert wurde die Verarbeitung von Jade üblicher und tauchte in Kunst- und Dekorationsgegenständen auf.
Die Lacke
Jeder hat schon einmal ein angenehmes Gefühl gehabt, wenn er mit der Hand über eine lackierte Schranktür streichelte. Sie strahlt eine enorme Weichheit aus, die im Gegensatz zu der im Grunde rustikalen Natur des Holzes steht. Lack wurde in China unter den Shang entdeckt.
Es wird aus dem harzigen Saft des Sumachbaums gewonnen, der nicht nur wasserfest ist, sondern sich an der Luft zu einem schönen Braun härtet und dem Holz, das er bedeckt, außergewöhnliche Festigkeit und Schutz verleiht. Das Verfahren ist recht langwierig. Zuerst muss man die Oberfläche oder den Gegenstand, den man lackieren möchte, gut abschleifen. Dann wird er mit einer Mischung aus Lehm und Lack dünn bestrichen. Nach mindestens zwölf Stunden staubfreier Trockenzeit wird eine weitere Schicht Lack aufgetragen, erneut etwa zwölf Stunden getrocknet und sorgfältig abgeschliffen. So geht es etwa zwanzig Mal weiter. Anschließend kann man eine Verzierung mit dem Pinsel aufmalen, wenn man möchte.
Bambus
In Taiwan gibt es eine beeindruckende Vielfalt an Bambusobjekten, die von Alltagsutensilien bis hin zu Kunstwerken reicht. Bambus( chinesisch:jhu ) ist Teil des kulturellen Erbes. In der chinesischen Tradition machen die Geradlinigkeit und Leere, die den Bambus charakterisieren, ihn zu einem Symbol für Adel und Integrität. Die Chinesen haben jedoch kein Monopol auf Bambus in Taiwan. Bevor die Han ab dem 17. Jahrhundert die Insel besiedelten, beherrschten die seit langem ansässigen Ureinwohner bereits die Verwendung von Bambus für den Bau von Schreinen, Häusern, Speichern oder Wachtürmen. Sie stellten auch zahlreiche Gegenstände aus diesem Material her, wie Fischreusen, Vorratskammern, Hauben, Siebe und sogar Kleidung, um sich vor Regen zu schützen. In allen Kulturen Taiwans gibt es also eine starke Tendenz zur Verwendung von Bambus.
Auch heute noch wird Bambus in großem Umfang für die Herstellung verschiedener Alltagsgegenstände verwendet: traditionelle Musikinstrumente, Büromaterial, Spielzeug, Toilettenartikel (wie die berühmten Rückenkratzer), Freizeitartikel (wie die Mah-Jong-Platten), landwirtschaftliche Geräte, Fischereigeräte (insbesondere Angelruten), Haushaltsartikel, Ritualartikel oder Möbel. Das Bambushandwerk wird immer noch sehr geschätzt und ist heute sogar Gegenstand zahlreicher Publikationen. In den Städten, die von Beton und Stahl umgeben sind, ist ein von Bambus umgebenes Haus oft ein Traum.
Tee
In Taiwan ist Tee überall: Auf der Straße gibt es kleine Stände, die Bubble Tea zum Mitnehmen anbieten (in der Regel ein kalt servierter Milchtee mit Tapioka-Kugeln). Es ist buchstäblich unmöglich, an diesem echten Gesellschaftsphänomen vorbeizugehen, so sehr lieben die Taiwaner ihn.
Doch der Tee aus Taiwan ist vor allem wegen seiner Sorte Oolong weltberühmt. Die berühmtesten Plantagen befinden sich in Alishan (im Süden Taiwans) oder Lishan (im Zentrum des Landes). Oolong, auch blauer Tee genannt, ist eine Teesorte mit unvollständiger Oxidation (grüner Tee ist nicht oxidiert, schwarzer Tee vollständig oxidiert). Er hat einen sehr speziellen Geschmack und sollte nach den Regeln der Gongfu-Teezeremonie genossen werden. Dieses Ritual, dessen chinesisches Wort "die Kunst des Teetrinkens" bedeutet, stammt ursprünglich aus Fujian. Gongfu ist in all seinen Aspekten kodifiziert, unterscheidet sich jedoch stark von der japanischen Teezeremonie, die eine sakrale Angelegenheit ist. In Taiwan ist Gongfu vor allem eine Technik, um den bestmöglichen Tee zuzubereiten.