Geschützte Räume
Auf der französischen Seite gibt es seit 1998 ein 30 km2 großes Meeresschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet von Saint-Martin soll die für diesen Teil der Antillen charakteristischen Ökosysteme schützen: Seegraswiesen, Mangroven, Teiche, Trockenwald an der Küste und Korallenriffe. Sie versteht sich auch als ein Ort der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. So können Besucher auf Entdeckungspfaden einen Blick auf die Naturschätze der Insel erhaschen. Das Conservatoire du Littoral et des Rives Lacustres besitzt nämlich 11 km Küstenufer und 14 Teiche - insgesamt 84 km Ufer -, deren Verwaltung an das Naturreservat delegiert wurde. Die Politik des Konservatoriums besteht darin, einen ganzen Küstenabschnitt des Territoriums zu erwerben, um die Biodiversität durch die Erhaltung oder Schaffung von Kontinuen - oder ökologischen Rastern - zu schützen und gleichzeitig einen geregelten Zugang zu bestimmten Teilen zu ermöglichen. Ein Beispiel hierfür ist das Red Rock-Gebiet, eine Gruppe von Bergmassiven mit einer ganzen Palette von Lebensräumen: Trockenwald, Trockensavanne und -dickicht, Feuchtgebiete und Strände. Neugierige Wanderer können auf dem botanischen Pfad der Froussards, der Anse Marcel mit Grandes Cayes-Cul-de-Sac verbindet, die Fauna und Flora dieser Lebensräume entdecken.
Umweltpolitik
Aufgrund seines Status als französische Übersee-Kollektivität gilt in diesem Teil der Insel das französische Recht, wobei jedoch die Möglichkeit besteht, die Umweltvorschriften an die Besonderheiten des Gebiets anzupassen. Angesichts der extremen Ereignisse wird derzeit ein Plan zur Vermeidung von Naturgefahren ausgearbeitet, der jedoch auf gemischte Reaktionen stößt. Saint-Martin ist wie der gesamte Antillenbogen in der Tat seismischen und zyklonischen Risiken ausgesetzt. Was das Umweltmanagement angeht, so gibt es auf der Insel eine Mülltrennung und Projekte zur Entwicklung erneuerbarer Energien. Vereine führen ihrerseits Aktionen zur Sensibilisierung für den Umweltschutz durch. Im Bereich des Ökotourismus und des Ressourcenmanagements sind jedoch noch weitere Anstrengungen erforderlich. Die meisten Touristen reisen mit dem Flugzeug an. Außerdem sind die landwirtschaftliche Produktion und das Trinkwasser auf der Insel unzureichend, sodass Produkte importiert und Wasserentsalzungsanlagen eingesetzt werden müssen. All dies hat Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Abwasserbehandlung.
Zusammenarbeit mit Sint Maarten niederländischer Teil
Für die Jahre 2021-2027 läuft ein INTERREG-Kooperationsprogramm - Saint-Martin - Sint Maarten. Unter den auf Gegenseitigkeit beruhenden Maßnahmen sind einige auf ökologische Herausforderungen ausgerichtet, wie z. B. Wassermanagement und Risikoprävention. So sieht das Programm die Renovierung der Wasserentsalzungsanlage für die Trinkwasserversorgung, Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für die Abwasserbehandlung sowie die Abfallwirtschaft vor. Es zielt darauf ab, die Synergien zwischen den beiden Teilen der Insel zu harmonisieren und zu stärken, da manchmal ein Mangel an Kohärenz hervorgehoben wurde.