Natürliche Lebensräume in Deutschland
Mit dem höchsten Punkt, der Zugspitze an der österreichischen Grenze mit 2.962 m, und dem niedrigsten Punkt mit 3,5 m unter dem Meeresspiegel im Norden bietet Deutschland ein besonders vielfältiges Landschaftsspektrum. Man könnte sie in drei große Regionen unterteilen: die Alpen im Süden, das Mittelgebirge in der Mitte des Landes sowie die Norddeutsche Tiefebene.
In Deutschland gibt es zahlreiche Flüsse und Seen, die zusammen mehr als 2 % der Fläche ausmachen. Der längste von ihnen ist die Donau mit einer Länge von 2.850 km. Sie entspringt im Schwarzwald und fließt bis zum Donaudelta zwischen Rumänien und der Ukraine, wo sie nach der russischen Wolga den zweitlängsten Fluss Europas bildet. Der Rhein, der zweitlängste deutsche Fluss, nimmt in der deutschen Geografie und Gesellschaft eine besondere Stellung ein, und sein Tal bildet eine der am dichtesten besiedelten Regionen Westeuropas. Das Rheineinzugsgebiet bildet nicht nur die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich, sondern ist auch die wirtschaftlich dynamischste Region Europas, sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands. Weitere wichtige deutsche Flüsse sind die Elbe, die in der Tschechischen Republik entspringt und in einer spektakulären Mündung endet, in die Hamburg eingebettet ist. Der Main, der durch die Bundesländer Bayern, Hessen und Baden-Württemberg fließt, ist ebenfalls ein wichtiger Fluss, da er die Stadt Frankfurt am Main mit Wasser versorgt. Diese Flüsse münden hauptsächlich in die beiden Meere, die an Deutschland grenzen: die Nordsee im Nordwesten und die Ostsee im Nordosten. Die 2389 km lange Küste bietet Deutschland etwa 20 Inseln, darunter auch die Friesischen Inseln, eine Inselgruppe in Friesland, einer historischen Region an der Nordseeküste zwischen Deutschland und den Niederlanden.
Zu den Flüssen kommen noch die Seen hinzu, an denen es in Deutschland nicht mangelt. Der größte von ihnen ist der Bodensee, der sich auf deutscher Seite in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern, aber auch in der Schweiz und in Österreich befindet. Er wird vom Rhein gespeist und ist der drittgrößte See Europas, aber auch eine wichtige Tourismus- und Kulturregion in Deutschland. In Bayern gibt es einige kleinere Seen, die aber dennoch Besucher anziehen, wie z. B. der Königsee, der aufgrund seiner Lage inmitten der Berge als der schönste See Deutschlands gilt.
Diese reiche Hydrographie ermöglicht eine dichte Vegetation, so dass ein Drittel des Landes von Wäldern bedeckt ist. Diese 11 Millionen Hektar Waldfläche bestehen hauptsächlich aus Buchen-, Eichen- und Nadelwäldern: Fichten und Kiefern machen zusammen fast die Hälfte aller in Deutschland erfassten Baumexemplare aus. Fünf der deutschen Buchenwälder gehören zusammen mit den Buchenwäldern von 17 anderen europäischen Ländern zum UNESCO-Weltnaturerbe und bilden ein Ensemble von außergewöhnlicher ökologischer Bedeutung, das als "Buchenurwälder und alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas" bezeichnet wird. Mit 2,6 Millionen Hektar bewaldeter Fläche ist Bayern das deutsche Bundesland mit der größten Waldfläche, was aber hauptsächlich daran liegt, dass es das größte Bundesland ist. In Bezug auf die relative Waldfläche hat das westlich gelegene Rheinland-Pfalz mit 42 % die größte Waldfläche. Von den 16 Nationalparks in Deutschland sind 13 hauptsächlich durch Wälder geprägt. DerSchwarzwald in Baden-Württemberg ist einer der bekanntesten Wälder. Bevor er als leckere Torte in ganz Europa bekannt wurde, ist er ein 6000 km2 großer Wald, der eine der touristischsten Regionen des Landes bildet. DerBayerische Wald erstreckt sich über die gleiche Fläche. Im Jahr 1970 wurde hier der erste deutsche Nationalpark gegründet: der Nationalpark Bayerischer Wald.
Die Verwaltungsorganisation Deutschlands
In Deutschland gibt es 15 Städte mit mehr als 500 000 Einwohnern. In Frankreich sind es im Vergleich dazu nur vier. Die Vielzahl der Großstädte ist vor allem auf den Wohlstand zurückzuführen, den das Land im 19. Jahrhundert erlebte, als es sich als europäische Industriemacht etablierte. So entstanden aus den verschiedenen Industrieregionen die heutigen Großstädte: in der Reihenfolge der bevölkerungsreichsten Städte Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main. Deutschland ist somit ein stark urbanisiertes Land, so dass über 77 % der Bevölkerung in Städten leben.
Obwohl Deutschland das bevölkerungsreichste Land Europas ist, ist die Bevölkerung sehr gleichmäßig über das Land verteilt. Hier gibt es keinen Zentralismus à la Frankreich: Polyzentrismus ist der Grundstein der deutschen Gesellschaft. So gibt es im Land keine Megalopolen: Das Stadtgebiet von Berlin hat etwa 4,5 Millionen Einwohner, während in Paris 10,7 Millionen und in London mehr als 14 Millionen Menschen leben. Diese homogene Verteilung spiegelt sich auch in der Funktionsweise der Hauptstadt wider, da sich viele politische Institutionen außerhalb der Stadtgrenzen befinden und fast die Hälfte der Ministerien in Bonn angesiedelt sind, das von 1949 bis 1990 Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland (Westdeutschland) war. Ebenso ist Berlin zwar die Verwaltungshauptstadt, aber Frankfurt am Main ist die Wirtschaftsmetropole, in der die Europäische Zentralbank (EZB), die Bundesbank, die Börse und viele internationale Unternehmen ihren Sitz haben. München, die Hauptstadt Bayerns, steht dem in nichts nach und behauptet sich als wichtiger Wirtschafts- und Kulturstandort. Seine Wirtschaft ist übrigens viel stärker als die von Berlin, was wieder einmal den deutschen Polyzentrismus verdeutlicht.
Die lange föderale Tradition des Landes hat die Homogenität der demografischen Verteilung stark begünstigt. Dennoch ist eine stärkere Konzentration der Bevölkerung im Westen des Landes zu beobachten. Von den 80 deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern befindet sich mehr als ein Drittel in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland im Westen des Landes.
Umgekehrt, wenn man die kleinsten Bundesländer weglässt, ist Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten am dünnsten besiedelt. In Bezug auf die Fläche steht Bayern an erster Stelle, gefolgt von Niedersachsen und Baden-Württemberg. Die meisten Bundesländer erstrecken sich über ein großes Gebiet, mit Ausnahme der drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Jeder dieser Bundesstaaten entspricht nicht nur einer starken regionalen Identität, sondern hat auch eine eigene Regierung, eine eigene Hauptstadt, eine eigene Verfassung und damit eine relative politische und administrative Unabhängigkeit von der Bundesregierung. Die 16 deutschen Bundesländer sind dann, von der höchsten bis zur niedrigsten Bevölkerungszahl, wie folgt:
Nordrhein-Westfalen ist das industriellste und eines der reichsten deutschen Bundesländer. Jahrhundert auf dem Kohlebergbau und ist heute im Begriff, sich zu einer Dienstleistungswirtschaft zu entwickeln. In der Region befinden sich einige der wichtigsten Städte Deutschlands. Düsseldorf ist die Hauptstadt, Köln die bevölkerungsreichste Stadt des Bundeslandes, während Bonn als zweiter Regierungssitz eine wichtige politische Rolle auf nationaler Ebene spielt.
Bayern pflegt seine Traditionen, wie das Tragen des Dirndls, der Lederhose und des berühmten Oktoberfests. Die Landeshauptstadt München spielt seit jeher eine wichtige Rolle als kulturelles, historisches, wissenschaftliches und wirtschaftliches Zentrum und hat diese Entwicklung im 20. Jahrhundert fortgesetzt, indem sie zahlreiche Hauptsitze großer Unternehmen wie BMW, Siemens oder Allianz beherbergt hat.
Baden-Württemberg ist beliebt für seine touristischen Highlights wie den Schwarzwald, seine mittelalterlichen Städte wie Heidelberg oder Schiltach und seine größeren Städte wie die Hauptstadt Stuttgart. Auch die Tatsache, dass es sich um das Bundesland mit den meisten Sonnenstunden handelt, lässt Touristen nicht kalt!
Niedersachsen ist das einzige Bundesland, das sowohl einen Zugang zum Meer als auch über den Harz zu den Bergen hat. Die Wirtschaft ist von der Landwirtschaft sowie der Automobilindustrie geprägt, insbesondere dank Volkswagen, das hier seinen Hauptsitz hat. Die Hauptstadt Hannover ist ein wichtiger Forschungsstandort in Deutschland.
Hessen ist eines der wenigen deutschen Bundesländer, das keine Grenzen zu Nachbarländern hat. Die Hauptstadt ist Wiesbaden, die wirtschaftlich und demografisch bedeutendste Stadt ist jedoch Frankfurt am Main. Der Frankfurter Flughafen ist der größte in Deutschland.
Rheinland-Pfalz ist das wichtigste Weinanbaugebiet Deutschlands und liefert zwei Drittel des Weins des Landes, darunter eine bedeutende Riesling-Produktion. Dies ist vor allem auf das günstige Klima mit den niedrigsten Niederschlagsmengen in Deutschland zurückzuführen. In der Hauptstadt Mainz leben 200.000 Menschen, aber Rheinland-Pfalz hat die Besonderheit, dass drei Viertel der kleinsten Gemeinden Deutschlands hier beheimatet sind.
Sachsen ist berühmt für sein Kunsthandwerk, insbesondere für seine Spitzen- und Porzellanherstellung. Die Hauptstadt ist Dresden, die bevölkerungsreichste Stadt ist Leipzig.
Der StadtstaatBerlin ist von einer spannenden Geschichte geprägt, deren Zeugnisse, wie die Ruinen der Berliner Mauer, in der ganzen Stadt zu finden sind. Heute ist sie eine kosmopolitische und dynamische Stadt, die sich zu einem der kulturellen Zentren Europas entwickelt hat. Sie ist der achtbevölkerungsreichste Ballungsraum in Europa.
Schleswig-Holstein ist das nördlichste Bundesland Deutschlands. Es bildet zum Teil die Grenze zwischen Nord- und Ostsee. Während seine Hauptstadt Kiel zu den 30 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands zählt, beherbergt das Bundesland auch die kleinste und am dünnsten besiedelte Gemeinde des Landes: Arnis.
Brandenburg, dessen Hauptstadt Potsdam ist, umschließt Berlin vollständig. Diese Lage bringt es mit sich, dass das Bundesland von zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen geprägt ist.
Sachsen-Anhalt ist besonders für sein reiches historisches Erbe bekannt. So ist es das deutsche Bundesland mit den meisten UNESCO-Weltkulturerbestätten. Seine Hauptstadt Magdeburg ist eine der wichtigsten Städte im Elbtal.
Thüringen wird wegen seiner Wälder auch "das grüne Herz Deutschlands" genannt. Thüringen ist die Heimat des Rennsteigs, des berühmtesten Wanderwegs des Landes, und hat Deutschland einige seiner größten Athleten und viele olympische Medaillen beschert. Es ist auch der Geburtsort einiger der größten deutschen Persönlichkeiten: Goethe, Bach und Schiller. Seine Hauptstadt ist Erfurt.
Hamburg, an der Mündung der Elbe gelegen, ist der größte Hafen Deutschlands und der drittgrößte Europas. Sie ist die zweitbevölkerungsreichste Stadt des Landes. Die spektakuläre Architektur der Hansestadt macht sie zu einer Hochburg des deutschen Tourismus.
Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den ärmsten deutschen Bundesländern, obwohl es seit der Wiedervereinigung große Fortschritte gemacht hat. Es ist auch das deutsche Bundesland mit der geringsten Bevölkerungsdichte und der geringsten Industrialisierung, so dass es wichtige Naturgebiete beherbergt. Die Hauptstadt ist Schwerin.
Das Saarland wechselte zwischen 1792 und 1955 achtmal die Nationalität und jonglierte zwischen Frankreich und Deutschland. Daher ist das Saarland besonders stark von Frankreich beeinflusst, mit dem es wichtige Handelsbeziehungen unterhält. In der Hauptstadt Saarbrücken befindet sich die wichtigste deutsch-französische Einrichtung des Landes, die Deutsch-Französische Hochschule.
Bremen, das kleinste deutsche Bundesland, ist das einzige, das in zwei Teile geteilt ist. Beide Teile des Stadtstaates sind vollständig von Niedersachsen umschlossen. Es ist das deutsche Bundesland mit der höchsten Arbeitslosenquote.