Reiseführer Madeira

Diese glasierten Kacheln sind eines der Markenzeichen der portugiesischen Kunst. Sie stammen ursprünglich aus Marokko (der Begriff Azulejo leitet sich vom arabischen Wort al zulaydj ab, das "kleiner geschliffener Stein" bedeutet) und gelangten über die "Route der Fayencen" bis nach Andalusien und dann nach Portugal (sie sollen Manuel ^I. bei einem Besuch in Spanien verführt haben).

Es ist schwer, an Madeiras berühmtem Bolo do caco vorbeizukommen, einem köstlichen, runden, flachen, hausgemachten Brot mit Süßkartoffeln (die auf der Insel reichlich angebaut werden). Es wird meist mit Knoblauchbutter bestrichen und vor der Vorspeise serviert. Es ist auch die Grundlage für madeirensische Sandwiches: Greifen Sie zu einem prego especial (mit Ei), unserem Favoriten!

Eine jahrhundertealte Tradition auf Madeira. Ob auf Leinwand, Linon oder Organza, ob als Schal, Taschentuch oder Tischdecke - die Stücke offenbaren eine Zartheit und eine minutiöse Kunstfertigkeit, die den Ruf der Stickerei Madeiras über die Grenzen hinaus gewebt haben. Die bekannteste Firma ist Bordal, die 1962 in Funchal gegründet wurde.

Hortensien, Anthurien, Magnolien, Bougainvilleas, Agapanthus oder Paradiesvögel, in den Gärten, im Herzen der Wälder, am Straßenrand ... Überall auf der Insel bilden die Blumen wunderschöne Sträuße. Diese faszinierende Farbenpracht wird jedes Frühjahr beim Blumenfest in den Straßen der Hauptstadt Madeiras zur Geltung gebracht.

Es ist Zeit, Vitamine und tropische Essenzen zu tanken! Die Insel ist ein fruchtbarer Boden, auf dem viele exotische Früchte angebaut werden. An den Ständen der Bauernmärkte lassen Bananen, Guaven, Avocados, Mangos, Kiwis, Passionsfrüchte, Papayas und andere weniger bekannte Früchte wie Anone oder Tamarillo einem das Wasser im Mund zusammenlaufen!

Madeira besitzt den größten noch erhaltenen primären Lorbeerwald in Makaronesien (er existiert nur auf Madeira, den Azoren, den Kanarischen Inseln und den Kapverden). Sein Ursprung geht auf das Tertiär zurück. Er gehört zum Weltkulturerbe und beherbergt ein einzigartiges Ökosystem mit vielen endemischen Arten, wie z. B. der Madeira-Trocaz-Taube.

Um der ungleichen Verteilung der Wasserressourcen auf Madeira Herr zu werden, hatten die ersten Siedler eine geniale Idee: Sie bauten ein Netz von Kanälen - die Levadas -, die das Wasser von den Bergen in das trockene Land im Süden der Insel transportieren konnten. Sie sind mit markierten Wanderwegen gekennzeichnet und bieten Gelegenheit für unvergessliche Wanderungen.

Dieser portugiesische Architekturstil entstand unter der Herrschaft von König Manuel I. (1495-1521) und gehört in die Zeit der Großen Entdeckungen. Als Pendant zur Spätgotik schöpft er seine Inspiration aus der Welt des Meeres mit komplexen skulpturalen Besonderheiten wie der Armillarsphäre, einem Navigationsinstrument und Emblem von Manuel I.

Lassen Sie sich nicht von dem exotischen und süßen Aroma dieses typischen alkoholischen Getränks der Inselgruppe täuschen. Es ist eine wahre Zeitbombe und wurde ursprünglich aus Rum (dem traditionellen Rum der Insel), Zitronensaft und Honig hergestellt. Inzwischen wird er mit einer ganzen Reihe von einheimischen exotischen Früchten zubereitet (probieren Sie den Poncha de Maracujá, der ist der Hammer!).

Der Begriff Quinta bezeichnet in Portugal große landwirtschaftliche Anwesen, die aus mehreren Gebäuden bestehen. Auf Madeira gibt es viele Quintas , traditionelle Häuser, von denen viele in charmante Hotels, Weingüter oder Museen umgewandelt wurden und von wunderschönen Gärten mit endemischen Arten und tropischen Pflanzen umgeben sind.

Ein fünfsaitiges Instrument, das traditionell auf Madeira gespielt wird. Es soll der Vorläufer der hawaiianischen Ukulele sein! Im Jahr 1879 brachten madeirensische Migranten, die auf den Zuckerrohrplantagen auf Hawaii arbeiten wollten, eine Art kleine Gitarre mit. Die Hawaiianer sollen später eine eigene Version zwischen Gitarre und Rajão gebaut haben, die Ukulele genannt wurde.

Die ersten Weinstöcke wurden bereits im ¹⁵. Jahrhundert auf der Insel gepflanzt, doch seither hat sich der Madeirawein einen Namen gemacht. Auch heute noch wird ein Verfahren namens Estufagem angewandt, um diesem Elixier seinen ganz besonderen Charakter zu verleihen. Es gibt mehrere Methoden, darunter auch den Canteiro , bei dem der Wein in der Wärme der Sonne reift.