Nationalparks und das Recht "jedermanns"
Das "Jedermannsrecht"(jokamiehenoikeudet) erlaubt es jeder Person in Finnland, sich in der Natur - öffentliche Flächen und Privatbesitz - frei zu bewegen und Beeren und Pilze zu sammeln. Vereine bieten Ausflüge an, um essbare und medizinische Pflanzen im Unterholz zu entdecken. Das sogenannte "Waldbaden" ist in Mode gekommen. Die Gemeinde Sipoo in der Nähe von Helsinki bietet ihren Bürgern, die unter Angstzuständen, Depressionen oder starkem Stress leiden, Waldspaziergänge als Kur an. Für ein Bad in der Natur müssen Sie die Hauptstadt nicht verlassen, denn in Helsinki gibt es unzählige Parks und Gärten, die Sie bei Ihren Spaziergängen entdecken können. Ein Drittel des Stadtgebiets ist mit Grünflächen bedeckt.
In Finnland gibt es 40 Nationalparks, in denen bemerkenswerte Ökosysteme erhalten und Besucher willkommen geheißen werden. In allen Parks gibt es markierte Wanderwege, Biwakplätze und Hütten, die als Unterkünfte dienen. Zu nennen sind hier:
Nuuksio Nationalpark : 30 km von Helsinki entfernt und mit dem Zug erreichbar, beherbergt er wunderschöne Wälder, Teiche und Eskers, kuriose fluvio-glaziale Formationen. Mit etwas Glück können Sie hier fliegende Eichhörnchen erspähen.
Der Archipelago Nationalpark : Er schützt die Inselkette vor der Südwestküste. Er gilt als eines der schönsten Archipele der Welt, ist von Turku aus zugänglich und für die Abenteuerlustigen mit dem Kanu zu erkunden.
Der Teijo-Nationalpark : Er beherbergt eine große Vielfalt an natürlichen Lebensräumen, darunter Wälder und Seen. Er ist von der Hauptstadt aus mit dem Zug leicht zu erreichen und bietet wunderschöne Wander- und Kanutouren.
Koli-Nationalpark : DerNationalpark liegt im Osten des Landes und ist mit dem Zug erreichbar. Er schützt die symbolträchtigen Landschaften des Landes: den Ukko-Koli-Hügel und den Pielinen-See, die man zu jeder Jahreszeit entdecken kann.
Der Hossa-Nationalpark : Im Nordosten Finnlands gelegen, beherbergt er bemerkenswerte Ökosysteme wie den Julma-Ölkky-Canyon-See, aber auch Felsmalereien aus der Jungsteinzeit.
Oulanka-Nationalpark : in Südlappland, mit einer bemerkenswerten Landschaft aus Schluchten und sprudelnden Flüssen, die man auf dem Karhunkierros-Pfad (Bärenpfad) mit seinen Hängebrücken erkunden kann. Für alle, die den Nervenkitzel lieben.
Pyhä-Luosto-Nationalpark: DerNationalpark liegt in Lappland und schützt bemerkenswerte Ökosysteme (Wälder, Berge). Er ist das ganze Jahr über zugänglich und ein idealer Ort, um die Nordlichter zu sehen.
Repovesi-Nationalpark : DerNationalpark liegt im Südosten des Landes und umfasst eine große Vielfalt an Lebensräumen wie Seen, Hügel und Klippen.
Urho Kekkonen Nationalpark : Er schützt die Ökosysteme Lapplands, darunter den Berg Korvatuntu, von dem der Weihnachtsmann stammen soll.
Sanfte Mobilität
Finnland ist mit dem Fahrrad erreichbar (4 Eurovelowege führen durch das Land: der Sonnen-, der Ostsee-, der Osteuropa- und der Eiserner-Vorhang-Weg). Es ist auch möglich, das Land auf dem Seeweg oder mit dem Zug zu erreichen. Nach der Ankunft in Helsinki ist es einfach, das Schienennetz zu nutzen. Helsinki verfügt über eines der leistungsfähigsten und am besten vernetzten öffentlichen Verkehrsnetze in Europa. In Oulou beträgt der Anteil der Radfahrer 22 %, und die Wintertemperaturen können bis zu -30 °C betragen.
Gesunde Luft und hochwertiges Wasser
Laut WHO ist Finnland das Land mit der besten Luftqualität der Welt, da die Feinstaubbelastung um das Dreifache unter den Schwellenwerten liegt. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen (Waldbestand, Demografie usw.), aber auch auf eine proaktive Politik mit strengen Normen für die Industrie. In Helsinki haben emissionsarme Fahrzeuge und Boote Vorzugstarife. Das Problem der Ostseegewässer ist besorgniserregender. Finnland verfügt über recht gut funktionierende Abwassersysteme. Dennoch gelangt Wasser, das mit Nitraten und Pestiziden aus der intensiven Landwirtschaft belastet ist, ins Meer. Hinzu kommt die Verschmutzung durch den Seeverkehr und die Industrie der einzelnen Länder. Die Helsinki-Kommission initiierte den Ostsee-Aktionsplan für den Zeitraum 2007-2021 zur Bekämpfung der Verschmutzung und zum Schutz der biologischen Vielfalt, der 2021 mit neuen Zielen und Maßnahmen aktualisiert wurde.
Auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit
Der Energiemix des Landes bestand 2016 aus fossilen Brennstoffen (Torf, Kohle, Öl und Gas), aber auch aus erneuerbaren Energien (vor allem Biomasse) und Kernenergie. Das Land hat beschlossen, bis 2029 aus der Kohleverstromung auszusteigen und seine Abhängigkeit vom Öl zu verringern, insbesondere durch die Entwicklung von Biokraftstoffen. Einer der Sektoren, die am meisten Energie verbrauchen, ist der Wohn- und Dienstleistungssektor. Um dieses Problem zu lösen, werden in Helsinki sogenannte Chiller eingesetzt. Diese Geräte nutzen überschüssiges Warmwasser aus dem städtischen Wärmenetz und wandeln es durch die Zugabe von Ostseewasser in ein Kältesystem um.
Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft wird in allen Sektoren eingesetzt. In Helsinki gibt es zum Beispiel Null-Abfall-Restaurants oder Modegeschäfte, in denen man die Kleidung nicht kauft, sondern ausleiht. Ein gutes Beispiel für die Funktionsökonomie! In Bezug auf Haushaltsabfälle hat das Land sehr gute Recyclingquoten. Jeder Haushalt trennt an der Quelle mithilfe von sechs speziellen Containern: Bioabfall, Glas, Kunststoff, Papier, Pappe und Verschiedenes. Das Land hat vor kurzem ein System zur stofflichen Verwertung von Kunststoffabfällen eingeführt.
Schulen im Wald
Und wenn alles damit anfängt? Schon in der Kindertagesstätte verbringen die Kinder Zeit in der Natur und werden für die Umwelt sensibilisiert. Die Bildungsprogramme legen den Schwerpunkt auf den Klimawandel, und zwar fächerübergreifend, um das Phänomen und die zu ergreifenden Maßnahmen zu verdeutlichen. Die Methoden beruhen sowohl auf theoretischem als auch auf praktischem Unterricht. Sie zielen auch darauf ab, die Schüler zu befähigen, ihr kritisches Denken zu entwickeln, aber auch ihre Fähigkeit, sich gegenseitig zu helfen.