Wann sollte man nach Island reisen, um das Polarlicht zu sehen?
Das Nordlicht ist ein Wetterphänomen, das man nur beobachten kann, wenn es dunkel ist. Um eine Chance zu haben, es zu sehen, müssen Sie zwischen Ende August und Ende März in das Land reisen. Die beste Zeit, um Nordlichter in Island zu sehen, ist von November bis Februar. In dieser Zeit geht der Tag früh unter (16:00 oder 17:00 Uhr), und wenn es länger dunkel ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sie sie am Abend sehen können.
Gut zu wissen: Niemand kann Ihnen garantieren, dass Sie ein Nordlicht sehen! Sie hängen von der Sonnenaktivität ab, und die ist zufällig. Bei einem Islandaufenthalt kann es sein, dass Sie in einer Woche mehrere Abende hintereinander Polarlichter sehen oder in 10 Tagen gar keine.
Wie wäre es mit einer Jagd nach den Nordlichtern?
Sind Sie bereit für eine Jagd in den frühen Morgenstunden? Um Ihre Chancen zu maximieren, dieses Spektakel zu erleben, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:
Es muss Nacht sein: Wie bereits erwähnt, kann man Nordlichter nicht am helllichten Tag sehen, wenn es zu hell ist. Ebenso wird Lichtverschmutzung dazu führen, dass Sie sie nicht gut sehen können. Wählen Sie daher einen Ort, der vorzugsweise abseits von Städten und Lichtquellen liegt.
Esmuss eine Sonnenaktivität vorhanden sein: Es ist die Sonnenaktivität oder Kp, die das Aurora-Phänomen hervorruft. Je höher diese ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man sie sieht! Aber Vorsicht: Dies ist nur ein Indikator, der sich bewahrheiten kann oder auch nicht. Bei niedrigem Kp-Wert kann man Aurora sehen, bei hohem Kp-Wert hingegen nicht. Wenn der Himmel schwarz und klar ist, sollte man sein Glück versuchen und rausgehen, egal wie hoch die Kp ist.
Geduld und Ausdauer sind gefragt: Manchmal muss man eine Weile an einem Ort bleiben, um eine Aurora zu sehen. Ebenso kann ein sehr schwaches Polarlicht innerhalb weniger Minuten buchstäblich am Himmel "explodieren", um dann ebenso schnell wieder zu verschwinden. Um dieses Phänomen zu bewundern, muss man sich also in Geduld üben.
Wie erkennt man ein Nordlicht?
Nicht alle Nordlichter sind auf die gleiche Weise am Himmel zu sehen. So sind einige kaum wahrnehmbar, während andere den Himmel fast "wie am Tag" erleuchten. Wenn die Aurora schwach ist, könnte sie fast mit einer Wolke verwechselt werden. Wenn sich diese Wolke jedoch bewegt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine Aurora handelt. Um ganz sicher zu sein, was Sie sehen, nehmen Sie Ihr Handy oder Ihre Spiegelreflexkamera und machen Sie ein Foto mit langer Pause (einige Sekunden). Wenn auf dem Bildschirm etwas Grünes erscheint, bravo, Sie haben es mit einem Nordlicht zu tun!
Kann man Nordlichter vorhersagen?
Keine App kann Ihnen garantieren, dass Sie eine Aurora sehen werden, aber einige Apps bewerten die "Chancen", dass dieser Traum in Erfüllung gehen kann. Eine davon ist die kostenlose Smartphone-App My Aurora Forecast, die viele Möglichkeiten bietet. Diese App zeigt Ihnen die Kp (Sonnenaktivität) des Gebiets, in dem Sie sich befinden, die prozentuale Wahrscheinlichkeit, in den nächsten Stunden eine Aurora zu sehen, und sogar eine Karte der Aurora! Sie können sogar Benachrichtigungen erhalten, die Sie dazu auffordern, nach draußen zu gehen, wenn die Bedingungen günstig sind, um Aurora zu sehen.
Wo kann man in Island Nordlichter sehen?
Es ist im ganzen Land möglich, Nordlichter zu bewundern. Wenn Sie sich in der Hauptstadt befinden, gibt es mehrere günstige Orte: die Halbinsel Snaefellsnes und die näher gelegene Halbinsel Seltjarnarnes. An der Südküste bieten sich die Wasserfälle Skogafoss und Seljalandsfoss, der Jokulsarlon und der Strand von Vik an.
Weiter im Norden bieten die zahlreichen Nordwestfjorde und Akureyri eine Vielzahl an wilden und authentischen Spots, bei denen man hoffen kann, mit tollen Fotos nach Hause zu fahren.
Gut zu wissen: Viele Unternehmen (Guide To Iceland, Extreme Iceland, Get Your Guide...) organisieren Ausflüge, um von Reykjavik oder anderen wichtigen Städten des Landes aus auf die Jagd nach Nordlichtern zu gehen. Wir haben einen dieser Ausflüge getestet und sind zufrieden zurückgekehrt! Es gab nicht nur Polarlichter, sondern auch gute Tipps zum Auffinden und Fotografieren.
In der Praxis werden Sie von einem Bus an einem bestimmten Punkt abgeholt, der dann durch die Umgebung fährt, um den perfekten Spot zu finden. Für unsere Gruppe war der erste Halt der richtige, da die Aurora bereits zu sehen war. Andernfalls wäre der Busfahrer zu einem anderen Punkt gefahren, um ihr Glück anderswo zu versuchen. Ein Begleiter leitet die Gruppe, er ist da, um Ihnen Tipps zu geben, wie man eine Aurora erkennt, wie man sie am besten fotografiert, aber auch, um Sie mit einer heißen Schokolade aufzuwärmen! Dies ist eine gute Option, wenn Sie Ihre Chancen optimieren möchten.
Bonus: Wenn Sie keine Aurora sehen, können Sie in der Regel kostenlos zu einem anderen nächtlichen Ausflug zurückkehren. Denken Sie daran, diesen Ausflug gleich bei Ihrer Ankunft zu planen, damit Sie ihn im Falle eines Misserfolgs wiederholen können.
Wie fotografiert man das Nordlicht?
Damit Sie mit wunderschönen Fotos zurückkehren können, müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen. Zwei Hilfsmittel sind unverzichtbar: eine Kamera, deren Einstellungen Sie manuell anpassen können, und ein gutes Stativ.
Bei der Kamera gibt es drei Einstellungen, die Sie sich merken sollten: ISO, Belichtungszeit und Blende. Um so viel Licht wie möglich einzufangen, sollten Sie eine möglichst große Blende wählen (das kleinste "f" auf Ihrer Kamera). Sie sollten auch Ihre Belichtungszeit an die Morgenröte anpassen, indem Sie zunächst mit 10 Sekunden experimentieren. Danach können Sie die Zeit verringern/erhöhen, wenn das Foto zu stark oder zu wenig belichtet ist. Schließlich müssen Sie die ISO, die Lichtempfindlichkeit, einstellen, indem Sie sie hoch genug, aber nicht zu hoch einstellen (Sie müssen auf das Bildrauschen achten).
Vergessen Sie Ihr Stativ nicht! Um eine Aurora gut fotografieren zu können, brauchen Sie eine Langzeitbelichtung. Und lange Belichtungszeiten bedeuten, dass Sie ein Stativ benötigen, da Sie sonst ein unscharfes Foto erhalten.
Zum Abschluss
... Denken Sie daran, sich gut einzupacken, wenn Sie sich auf die Jagd nach den Morgenröten begeben. Die Nächte der Morgenröte sind in der Regel kalt, Sie werden lange Zeit nicht aus dem Bett kommen und oft keine Handschuhe tragen, um Fotos machen zu können. Sie sollten mehrere Schichten Kleidung, einen guten Mantel, einen Schal, eine Mütze, Wärmflaschen und eine Thermoskanne mit Tee oder Kaffee tragen. Denken Sie auch an Ersatzbatterien für Ihre Spiegelreflexkamera (bei Kälte scheinen sich die Batterien schneller zu entladen, sodass Sie manchmal die Batterien austauschen müssen, um sie aufzuwärmen).
Brauchen Sie einen Rat?
Neben den Nordlichtern haben Sie in Island die Möglichkeit, zahlreiche Naturphänomene zu fotografieren (Gletscher, schneebedeckte Flächen...), die alle ihre Eigenheiten haben. Wenn Sie in Nordeuropa fotografieren möchten, sollten Sie unbedingt das Buch von Aurélie Amiot, alias Madame Oreille, zu Rate ziehen. Es enthält viele praktische Tipps für alle Niveaustufen, um die Landschaften Nordeuropas aus ihrem besten Blickwinkel zu fotografieren. Sie können es direkt auf ihrem Blog kaufen, eine wahre Goldgrube, und die Fotos sind atemberaubend: www.madame-oreille.com