Das Great Barrier Reef in Australien leidet zunehmend unter den Folgen der globalen Erwärmung und der menschlichen Entwicklung, so dass es zusehends verkümmert. Doch noch ist Zeit, etwas zu tun, um das Riff zu retten.
Das Great Barrier Reef in Australien: Eine Bestandsaufnahme eines ökologischen Schatzes
Das Korallenriff in Australien leidet vor allem unter drei Dingen: der Bleiche, dem Eindringen schädlicher Arten und menschlichen Aktivitäten. Auf globaler Ebene führt dies zum Verschwinden von Korallenarten und anderen Meereslebewesen, die dort ihren Lebensraum haben, aber auch zu erheblichen sozioökonomischen Schäden. Laut der NGO WWF bringt das Great Barrier Reef der australischen Wirtschaft jährlich 6 Milliarden Euro Gewinn, sei es durch die Fischerei oder auch durch den Tourismus. Das Great Barrier Reef, das zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, trägt dazu bei, dass Australien ein erstklassiges Reiseziel ist. Seine Zerstörung ist daher eine Katastrophe, sowohl für die Artenvielfalt als auch für den Menschen.
Die Ausbleichung des Korallenriffs in Australien
Die sichtbarste Gefahr, der das Great Barrier Reef in Australien ausgesetzt ist, ist die Korallenbleiche. So haben 91 % des Great Barrier Reef eine Bleiche erlitten: eine direkte Folge der globalen Erwärmung.
Korallen sind nämlich komplexe Tiere, die von einer Symbiose leben, und zwar mit Algen, den sogenannten Zooxanthellen. Mit anderen Worten: Korallen beherbergen Algen, die durch den Prozess der Photosynthese mindestens 75 % ihres Energiebedarfs decken. Ohne diese Algen wäre die Koralle nicht in der Lage, ihren Nahrungsbedarf zu decken. Es sind übrigens die Farbalgen, die den Korallen ihre Farben verleihen. Das Ausbleichen der Korallen ist also einfach auf das Verschwinden der Algen zurückzuführen, die für die Korallen lebenswichtig sind.
Und wenn die Farbalgen die Korallen verlassen und sie schneeweiß zurücklassen, dann liegt das daran, dass sie Opfer einer übermäßigen Vermehrung von Bakterien und Viren geworden sind. Durch die globale Erwärmung steigen die Wassertemperaturen immer weiter an, was die Vermehrung dieser krankheitserregenden Organismen begünstigt.
Die Korallenbleiche ist also kein allmähliches Phänomen, sondern tritt vielmehr in Wellen auf, die den verschiedenen Hitzewellen folgen. So hat das Great Barrier Reef in Australien bereits mehrere große Bleiche-Episoden erlebt, u. a. in den Jahren 2016, 2017, 2020 und 2022. Glücklicherweise bedeutet Bleichung nicht den sofortigen Tod der Korallen, und manchmal werden sie wieder von Algen besiedelt. Dennoch töten diese immer intensiveren und häufigeren Hitzewellen mit der Zeit die Korallen. Der Befund ist alarmierend: In den letzten 25 Jahren ist die Hälfte der Korallen im Great Barrier Reef gestorben.
Die Invasion schädlicher Arten
Das australische Barriereriff ist auch von natürlicheren Bedrohungen betroffen. Es gibt nämlich mehrere sogenannte korallenfressende Arten: Tiere, die sich von Korallen ernähren. Unter diesen ist vor allem eine sehr gefährlich: derAcanthaster planci, besser bekannt als Dornenkrone. Dieser sehr gefräßige Seestern ernährt sich fast ausschließlich von Korallen. Das einzige Problem: Er ist besonders invasiv. Ein Weibchen legt nämlich pro Saison mehrere zehn Millionen Eier! Während sich die korallenfressende Art normalerweise perfekt in das Gleichgewicht des Riffs einfügt, ist ihre Vermehrung seit Anfang der 2000er Jahre völlig außer Kontrolle geraten, ohne dass man wirklich versteht, warum. Einzige Erkenntnis: Die Dornenkrone richtet in den Korallenriffen wahre Verwüstungen an.
Die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten
Auch zahlreiche menschliche Aktivitäten zählen zu den Verantwortlichen für das Verschwinden des Korallenriffs in Australien. Durch Baggerarbeiten, d. h. die Entnahme von Material aus dem Meeresboden, werden Sedimente über mehrere Dutzend Kilometer verdriftet. Die Korallen werden dadurch verschmutzt und die Algen, die in Symbiose mit den Korallen leben, sind nicht mehr in der Lage, Photosynthese zu betreiben.
Australien baut auch immer mehr riesige Industriehäfen, die durch ihre Größe und ihr hohes Verkehrsaufkommen das empfindliche Gleichgewicht der Korallen stören. Auch die Landwirtschaft verschmutzt das Wasser der Riffe. Durch den Ausstoß von Düngemitteln werden die Nährstoffe im Wasser erheblich erhöht, was die Vermehrung von Arten fördert, die für das Riff schädlich sein können. Schließlich kann auch die Fischerei Schäden am Riff verursachen, aber auch andere Arten schädigen, z. B. durch Kollisionen mit großen Meeressäugern, da Australien zu den besten Walbeobachtungsgebieten der Welt gehört.
Lösungen zur Rettung des Great Barrier Reef in Australien
Unter all den Bedrohungen für das Great Barrier Reef in Australien ist eine besonders gefährlich: die Bleiche des Riffs, die durch die globale Erwärmung verursacht wird. Die Hitzewellen der Ozeane werden immer stärker und häufiger, und die Korallen könnten sich davon nicht mehr erholen. Der erste Schritt, um die Korallenriffe zu retten, besteht also darin seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Als ersten Schritt kann man sich einen Überblick über die eigenen Auswirkungen verschaffen, indem man seinen Kohlenstoff-Fußabdruck berechnen. Mit diesem Maß lässt sich die Menge an Treibhausgasen berechnen, die durch eine menschliche Aktivität erzeugt werden. Es gibt Online-Tools, wie das der ADEME, mit denen man anhand eines Fragebogens den CO2-Fußabdruck seines persönlichen Lebensstils berechnen kann. Dies ist ein interessanter erster Schritt, um seinen CO2-Fußabdruck zu verringern, da dieses Tool es ermöglicht, mit dem Finger auf einige unserer täglichen Gewohnheiten zu zeigen, die am stärksten zur globalen Erwärmung beitragen.
Ganz allgemein kann man seinen CO2-Fußabdruck zunächst einmal dadurch verringern, dass man so weit wie möglich Verkehrsmittel mit geringem CO2-Ausstoß nutzt. In Frankreich verursacht der Verkehr, vor allem das Auto, nämlich fast die Hälfte derCO2-Emissionen. Das Auto ist zwar nicht das Fahrzeug mit dem höchsten Treibhausgasausstoß pro Kilometer, aber es ist bei weitem das von den Franzosen am häufigsten genutzte Verkehrsmittel und steht damit ganz oben auf dem Siegertreppchen. Das Flugzeug ist mit 2,5 % an den weltweiten Emissionen beteiligt. Die Bevorzugung von kohlenstofffreien Fortbewegungsmitteln wie Gehen oder Radfahren für kurze Strecken im Alltag ist daher unerlässlich. Für den Urlaub bevorzugen wir eine Reise ohne Flugzeug, dank Transportmitteln wie Zug, Bus oder Segelboot.
Aber nicht nur unser persönlicher Verkehr spielt eine Rolle, auch unser täglicher Verbrauch von Lebensmitteln, Textilien, Haushaltswaren und anderen Produkten ist mit Transport verbunden, der oftmals weitaus größer ist als unsere täglichen Fahrten. Eine der besten Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern und das Great Barrier Reef zu schützen, besteht darin, lokal zu konsumieren. Bei Lebensmitteln kann man sich an lokale Bauernmärkte wenden. Bei der Mode greift man auf die vielen regionalen Designer zurück und behält seine Kleidung so lange wie möglich.
Ein weiterer großer Faktor für die Emission von Treibhausgasen sind die Energien. Einfache Renovierungen des eigenen Hauses, die nicht so weit gehen, dass man ein Hightech-Ökohaus daraus macht, können verhindern, dass es zu einem Energiesieb wird. Noch besser: Diese Investition wird Ihnen später Einsparungen bei den Energierechnungen bringen! Eine der Renovierungen, die sich drastisch auf den Energieverbrauch auswirkt, ist dieIsolierung des Dachbodens und des Kellers. So kann man bis zu 30 % Energie einsparen, ein enormer Gewinn!
Um noch einen Schritt weiter zu gehen, gibt es schließlich nichts Besseres, als Vereine zu unterstützen, die sich für die Rettung des Korallenriffs in Australien einsetzen. Dazu kann man entweder einmalig oder monatlich spenden oder ehrenamtlich bei der Organisation mitarbeiten. Der WWF ist eine der NGOs, die sich mit ihrem 2013 ins Leben gerufenen Programm "Kämpfen für das Riff" am stärksten für den Erhalt des Great Barrier Reef einsetzt. Der WWF übt Druck auf die australische Regierung aus und hat erreicht, dass der Bau von Mega-Häfen in der Nähe des Riffs abgesagt wurde.