Naturrisiken und anthropogener Druck
Die griechischen Inseln sind natürlichen Risiken wie Erdbeben, Dürre und Überschwemmungen ausgesetzt. Da sie auf tektonischen Platten liegen, sind sie anfällig für Erdbeben, deren Epizentrum sich oft im Meer befindet. Die Inseln sind auch Dürre- und Überschwemmungsrisiken ausgesetzt. Diese natürlichen Risiken werden durch menschliche Aktivitäten noch verschärft. Insbesondere die künstliche Landgewinnung und Rodungen beschleunigen die Erosionsprozesse und machen das Gebiet anfälliger. Griechenland und die Inseln erlebten 2017 und 2018 Rekordzahlen bei den Touristen (über 30 Millionen Besucher im Land im Jahr 2018). Der Tourismus ist die wichtigste Wirtschaftstätigkeit und führt zu einer Reihe von Belastungen für die begrenzten Räume der Inseln.
Meerwasser entsalzen, um sauberes Trinkwasser zu liefern
Die Inseln mussten Systeme einsetzen, um ihre Gebiete nachhaltig mit Wasser zu versorgen, sowohl für den Tourismus als auch für die Bewässerung in der Landwirtschaft. In der Ägäis wurde eine schwimmende Entsalzungsanlage errichtet. Diese wird mit Wind- und Sonnenenergie betrieben, die Meerwasser in Trinkwasser umwandelt und außerdem Strom, aber auch wissenschaftliche Daten produziert. Der Prozess kommt ohne Chemikalien aus, sodass keine giftigen Abwässer freigesetzt werden.
Paros: Erste plastikfreie Mittelmeerinsel?
Einige Gebiete haben beschlossen, sich der Plastikverschmutzung anzunehmen und das Problem an der Wurzel zu packen. Das Programm "Clean Blue Paros" ist ein Ableger des Programms "Clean Blue Alliance", das von lokalen Unternehmen, der Stadtverwaltung, NGOs, der Universität der Ägäis und Geldgebern (Fonds zur Erhaltung der Kykladen, Globaler Fonds für Griechenland) getragen wird. Der erste Schritt des Projekts war das Verbot von Plastikstrohhalmen im Sommer 2020, begleitet von einer Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung und der Besucher. Die Idee ist es, den Prozess fortzusetzen und letztendlich Plastik von der Insel zu entfernen.
Auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit der Inseln
Die Versorgung der Kykladen mit Strom ist Gegenstand eines Projekts zur Anbindung der Kykladen an das Stromnetz des Festlands. Der Ausbau ist im Gange und soll im Zeitraum 2017-2024 erfolgen. Die Versorgungssicherheit wird durch Unterseekabel gewährleistet, die das Festland mit den Inseln verbinden. Sie ermöglichen es, die auf den Inseln vorhandenen alten Dieselgeneratoren durch Erdgas oder Windenergie zu ersetzen.
Initiativen und Perspektiven für einen nachhaltigen Tourismus
Auf einigen Inseln entstehen Initiativen. Santorin hat Maßnahmen ergriffen, um gegen die Massifizierung des Tourismus und seine schädlichen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt vorzugehen (Begrenzung der täglichen Anlandungen auf der Insel). Die Erhaltung der natürlichen Lebensräume und die Begrenzung der Umweltverschmutzung sind notwendige Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität. Die Verringerung der Treibhausgasemissionen ist ebenfalls eine Voraussetzung für die Erhaltung der für das menschliche Leben notwendigen Bedingungen. Wenn Reisen auf andere Weise notwendig ist, kann es auch eine Rückkehr zu mehr Authentizität bedeuten, die der Genügsamkeit entspricht, die sich viele Inselbewohner über die Jahrhunderte hinweg bewahrt haben. Leben Sie bei Einheimischen und konsumieren Sie lokal. Ein anderes Verhältnis zur Zeit - und zu sich selbst - zu finden, ist einer der Vorteile des langsamen Reisens, das der Reiseschriftsteller Jacques Lacarrière beispielsweise in seiner Erzählung L'Eté grec so sehr lobte. Schließlich ist es auch möglich, mit dem Zug zu reisen, z. B. von Paris nach Athen. Größer ist die Gemeinschaft der Fahrradtouristen, die in Europa in die Pedale treten und sich vor allem nach Griechenland aufmachen (mit Radrouten wie den Eurovelos: https: //fr.eurovelo.com/greece).