PERKINS OBSERVATORY

Das Perkins-Observatorium ist in erster Linie ein Forschungs- und Lehrzentrum für die Lehrer und Studenten der Abteilung für Physik und Astronomie der Ohio Wesleyan University. Es bietet jedoch auch erfolgreiche öffentliche Tages- und Abendprogramme für alle an Astronomie Interessierten an. Während des Bürgerkriegs im Jahr 1861 gab Hiram Mills Perkins, ein Professor für Mathematik und Astronomie an der Wesleyan University, seinen Lehrauftrag auf, um sich der Unionsarmee anzuschließen. Da er für zu schwächlich befunden wurde, wurde er für untauglich erklärt und kehrte auf die Familienfarm zurück, wo er in der Schweinezucht arbeitete, um die Unionstruppen zu ernähren. Nach dem Krieg arbeitete er bis zu seiner Pensionierung wieder als Lehrer, jedoch nicht ohne über sein großes Projekt nachzudenken, nämlich mit den angesammelten Finanzen ein astronomisches Observatorium zu errichten. Er brauchte 15 Jahre, um es zu verwirklichen, und schrieb gewissenhaft die Pläne für ein Observatorium, das im Zentrum von Ohio stehen sollte. Ursprünglich sollte es nur ein kleines Observatorium werden, doch Perkins' angehäuftes Vermögen ermöglichte es ihm, in größeren Dimensionen zu denken und sein Observatorium zu einer Einrichtung von Weltklasse zu machen. Im Jahr 1923, als er 90 Jahre alt war, nahm er sehr bewegt an der Grundsteinlegung teil... Leider starb er kurz darauf, ohne je die Erfüllung seines Traums erlebt zu haben. Die örtliche Legende besagt, dass sein Geist noch heute auf dem Gelände herumspukt, weil er so enttäuscht ist, dass er nicht dabei gewesen ist. Mit dem Bau des Observatoriums wurde die Warner & Swasey Company aus Ohio beauftragt, die zu dieser Zeit bereits zahlreiche große Observatorien errichtet hatte, darunter auch das Yerkes-Observatorium in der Nähe von Chicago, das das größte Fernrohr der Welt beherbergte. Das Hauptteleskop hatte einen Durchmesser von 1,75 m und sah sein erstes Licht im Jahr 1931: Es war damals das drittgrößte der Welt. Leider verschlechtert sich der Zustand des Geländes, auf dem es steht, im Laufe der Jahre und aufgrund der vielen Lichter in den Städten. Außerdem führt die geringe Höhe des Ortes in Kombination mit den sehr durchschnittlichen Wetterbedingungen dazu, dass die Leistung des Teleskops letztendlich ziemlich begrenzt ist. Aus diesem Grund wurde das Perkins-Teleskop 1961 nach Arizona verlegt und in das prestigeträchtige Lowell-Observatorium in Flagstaff integriert. Das Teleskop, das es ersetzte, war kleiner (immerhin 810 mm). Im Laufe der Jahre kamen viele berühmte Astronomen nach Perkins. 1932 brachte der Direktor des Observatoriums eine kleine, unprätentiöse Zeitschrift über Astronomie heraus. Es trägt den Namen The Telescope und befasst sich hauptsächlich mit der Forschung in Perkins. Später erweiterte es jedoch seine redaktionelle Linie, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Im Jahr 1941 fusionierte es mit einem anderen Astronomiemagazin namens The Sky zu dem berühmten Magazin Sky & Telescope, das heute bei Amateurastronomen auf der ganzen Welt sehr bekannt und beliebt ist.

Die Sternwarte hat ihre Programme für die Öffentlichkeit (Führungen, Themenführungen, Beobachtungsabende usw.) so stark ausgebaut, weil ihre Finanzierung in den letzten Jahren aufgrund der Einstellung der Subventionen durch die Ohio State University stark unter Druck geraten ist. Ein Besuch der Website und die Teilnahme an den angebotenen Aktivitäten sind daher ein guter Weg, um zum Fortbestand der Einrichtung beizutragen.