Christentum
Da Florida von den Spaniern und Franzosen kolonisiert wurde, ist die große Mehrheit der Einwohner christlich. In der Zeit der Sklaverei konnten Schwarze freigelassen werden, wenn sie sich zum Christentum bekennen wollten. Die verschiedenen Einwanderer, vor allem aus Kuba, haben den Einfluss dieser Religion auf die Gesellschaft und ihre staatlichen Strukturen noch verstärkt. Die Protestanten stellen die größte Gruppe dar (fast 50 %), aber da sie in verschiedene Kirchen aufgeteilt sind, sind die Katholiken die größte unierte Kirche (ca. 25 %). Heutzutage nähert sich ein großer Teil dieser Christen in Florida konservativen oder fundamentalistischen Bewegungen an. Auch wenn einige Gemäßigte die Bibel immer noch aufgeklärt lesen, interpretieren andere, die immer zahlreicher werden, die Bibel mit einer vereinfachten Weltsicht: Gut gegen Böse. Darüber hinaus ist auch die Kirche in Florida nicht vor pädophilen Priestern verschont geblieben, mit einem aufsehenerregenden Skandal in Palm Beach County. Dennoch wird Florida Florida bleiben, auch wenn die Exzentrik noch nicht zum Wunschdenken geworden ist. Als Beweis dafür hat sich südlich von Tampa ein christliches Nudistencamp, das Lake Como Nudist Resort, etabliert, mit einer Kirche neben dem Wasserpark: Die Gläubigen können für den Sonntagsgottesdienst zwischen zwei Outfits wählen ... Denn laut dem Gründer Bill Martin ist die Bibel ganz klar: Bevor Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, waren sie nackt.
Reformjudentum und orthodoxes Judentum
Mit rund 500.000 jüdischen Wählern hat Florida eine der größten hebräischen Gemeinden in den USA. Diese große Gemeinschaft kam im Zuge der Migration aus dem Nordwesten der USA, aus Russland und Kuba. Die Mehrheit ist reformorientiert, einige gehören jedoch dem orthodoxen Zweig an.
Islam
Die Ausübung der muslimischen Religion ist in Florida nicht immer einfach, auch wenn sich die Situation allmählich verbessert. Obwohl die Gemeinschaft nicht in der Mehrheit ist, stellt sie doch einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung dar. Die meisten Muslime in Florida stammen aus Ländern in Südostasien oder Nordafrika. Seit den 2000er Jahren konvertieren immer mehr Amerikaner hispanischer Herkunft zum Islam. Aufgrund der Paranoia nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Massaker von Orlando im Jahr 2016 haben Muslime jedoch gelernt, sich unauffällig zu verhalten, auch in ihrem Gottesdienst. Es finden Sensibilisierungskampagnen statt, um die Sichtweisen zu ändern und Islamophobie zu bekämpfen.
Santería
Die Santería stammt ursprünglich aus Kuba. Diese Religion ist ein Ableger der Yoruba-Religion, die ihren Ursprung in Nigeria hat und von afrikanischen Sklaven importiert wurde. Die Santería stützt sich auf die Verehrung eines Pantheons afrikanischer Götter, die nach dem Vorbild des Menschen erschaffen wurden. Diese Gottmenschen haben die Erfahrungen und das Wissen gesammelt, die von den Vorfahren im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragen wurden. Ihre Anbetung beruht zum Teil auf Hexerei und Tieropfern. In Florida wird diese Religion von einer Minderheit von Kubanern praktiziert, die in der Regel Nachkommen von Sklaven sind. Die Anhänger dieser Religion ziehen den Namen Lukumi vor.
