Geschützte Räume
Der Archipel verfügt über einen maritimen und terrestrischen Nationalpark, Parks, Reserven und Naturdenkmäler. Diese Gebiete sollen die Erhaltung der Ökosysteme und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit durch Entdeckungspfade und Naturaktivitäten miteinander in Einklang bringen. Zu nennen sind hier:
Meeres-und Landnationalpark des Cabrera-Archipels: DieserPark schützt eine außergewöhnliche, empfindliche Biodiversität im Meer und an Land und beherbergt wunderschöne Landschaften und Lebensräume wie die berühmte Blaue Grotte Cabrera. Der Archipel ist mit dem Boot erreichbar und es gibt zahlreiche Wanderwege, auf denen man die Inselgruppe erkunden kann. Schnorcheln ist eine weitere Möglichkeit, die Schätze des Parks zu entdecken.
Naturpark Mondragó im Südosten Mallorcas gelegen, schützt er eine reiche Biodiversität, darunter endemische Blumenarten. Außerdem können hier zahlreiche Vögel beobachtet werden.
Naturpark Peninsula de Llevant : im Nordosten Mallorcas gelegen, verfügt er über ein bemerkenswertes Natur- und Kulturerbe. Seine Landschaften zwischen Meer und Bergen sind äußerst vielfältig und von großer Schönheit. Naturliebhaber können hier endemische Arten entdecken (Balearisches Johanniskraut, Balearische Schnecke).
Serra de Tramuntana: Diese Gebirgskette im Westen Mallorcas wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Sie bietet auf ihren Wanderwegen Landschaften von extremer Schönheit.
Naturpark Sa Dragonera : DerNaturpark befindet sich auf der Insel Sa Dragonera im Südwesten Mallorcas und beherbergt eine außergewöhnliche Artenvielfalt, darunter auch die Eidechsen, denen er seinen Namen verdankt ("dragones"). Der Zugang zum Park ist reglementiert.
Naturpark S'Albufera des Grau im Nordosten Menorcas gelegen, verfügt er über eine Lagune, die eine bemerkenswerte Artenvielfalt an Flora und Fauna beherbergt, darunter etwa 270 Vogelarten. Diese können Sie dank der im Park vorhandenen Beobachtungsstationen beobachten.
UNESCO-Biosphärenreservat : Im Nordosten Menorcas gelegen, schützt es eindrucksvolle Feuchtgebiete, die Lebensraum für Zugvögel sind.
Naturpark Ses Salines auf Ibiza und Formentera: Als UNESCO-Weltnaturerbe schützt er faszinierende Ökosysteme an Land, aber auch eine reiche marine Biodiversität (in Verbindung mit Posidonia-Seegraswiesen).
Neben dem anthropogenen Druck haben die Inseln auch mit invasiven Pflanzenarten zu kämpfen (u. a. Carpobrotus edulis, auch bekannt als "patata frita" oder "dent de león" ). Die Krise der biologischen Vielfalt hängt auch mit der Umweltverschmutzung und der Fragmentierung der Lebensräume zusammen und wird durch den Klimawandel noch verschärft.
Eine ehrgeizige Politik zur Abfallreduzierung
Das jährliche Abfallaufkommen auf den Balearen wird auf ca. 800 kg pro Kopf geschätzt, eine der höchsten Raten in Spanien (Quelle: zerowaste). Diese Produktion, die mit den Touristenströmen (20 Millionen Besucher im Jahr 2017) zusammenhängt, übersteigt häufig die Kapazitäten der Abfallbehandlungszentren des Archipels (Verbrennungsanlagen). Diese Situation trägt zur Plastikverschmutzung des Meeres bei. Im Mittelmeer, das 1 % der weltweiten Meeresgewässer ausmacht, konzentrieren sich tatsächlich 7 % der Plastikverschmutzung (Quelle: www.wwf.fr). Meistens handelt es sich dabei um eine für das bloße Auge unsichtbare Verschmutzung (Plastik in Form von Nano- und Mikropartikeln), die aus wässrigen Abwässern stammt. Auch fester Plastikmüll ist auf der Insel zu finden, häufig nach Regenfällen. Umweltschutzorganisationen initiieren regelmäßig Kampagnen zur Reinigung der Strände. Angesichts dieser Herausforderungen hat die Inselgruppe 2019 ein Gesetz erlassen, das darauf abzielt, den Abfall an der Quelle zu reduzieren. Es verpflichtet die Balearen zu einem in Spanien wegweisenden Ansatz der Kreislaufwirtschaft, der mit quantifizierten Zielen verbunden ist. Es verbietet insbesondere zahlreiche Einwegkunststoffe, die Mikro- und Nanoplastik enthalten, sowie Wasserflaschen. Das Gesetz gilt für Privathaushalte, aber auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe und die Veranstaltungsbranche. Es wird von Sensibilisierungsmaßnahmen und finanziellen Anreizen begleitet.
Die Balearen im Angesicht des Klimawandels
Der Archipel ist besonders anfällig für den Klimawandel. Der Klimawandel könnte zu häufigeren und intensiveren Extremereignissen führen: Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen, Stürme - alles Phänomene, die die Bodenerosion und die Verschlechterung der Umwelt verschärfen würden. Hinzu kommt das Risiko der Überflutung von Land (durch den Anstieg des Meeresspiegels). Der Anstieg der Meerestemperatur wiederum führt zu einer Störung der Ökosysteme mit schädlichen Auswirkungen auf das Plankton und die gesamte Nahrungskette. Somit sind alle Lebewesen, zu denen auch wir gehören, bedroht. Ein im Dezember 2020 veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen zeigt, dass wir uns auf einem globalen Pfad von +3,1 °C befinden. Das Mediterranean Network of Experts on Climate and Environmental Change (MedECC), das über 600 Forscher umfasst, erstellte im November 2020 einen Bericht über Umweltrisiken im Mittelmeerraum, der sich an Wissenschaftler und Entscheidungsträger richtet. Darin wird zum Handeln aufgerufen, um die globale Erwärmung zu begrenzen und sich an ihre Auswirkungen anzupassen. Angesichts dieser Dringlichkeit hat die Regierung der Balearen 2018 ein Gesetz zur Einführung einer kohlenstoffarmen Strategie verabschiedet. Diese basiert auf einem Verbot neuer Dieselfahrzeuge ab 2025, dem Ausbau erneuerbarer Energien (u. a. Solar-/Thermieanlagen, Elektroauto-Vermietflotte) und der Schließung thermischer Kraftwerke bis 2035, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Das Ziel ist die Erreichung der Kohlenstoffneutralität bis 2050. Auch Besucher können zu dieser Strategie beitragen. Die Inselgruppe bietet nämlich zahlreiche Möglichkeiten für Ökotourismus: aktive Mobilität (Wander- und Radwege), Konsum von lokalen Produkten und sparsamer Umgang mit Ressourcen. Im Jahr 2016 wurde eine Tourismussteuer eingeführt, deren Einnahmen zur Finanzierung von Umweltprojekten verwendet werden. Auch in unseren alltäglichen Gesten sind wir Akteure des Wandels zugunsten des Klimas und der Biodiversität.