HÔTEL GROSLOT

Dieses Privathaus im Renaissancestil wurde zwischen 1530 und 1550 von Jacques I. Androuet du Cerceau für den Berater des Königs, Jacques Groslot, erbaut, der zwischen 1521 und 1545 auch Vogt von Orléans war. Als ehemaliges Rathaus (das heutige liegt gegenüber) bleibt es einer seiner meistbesuchten Orte und sicherlich sein schönstes Gebäude. Seine im Stil des 16. Jahrhunderts reich ausgestatteten Salons dienen dazu, offizielle Besucher der Stadt zu empfangen. Auch Hochzeiten werden hier gefeiert. In diesem Haus ist der Atem der Geschichte noch immer lebendig. König Franz II., Maria Stuart und Katharina von Medici kamen 1560 hierher, um die Generalstände des Königreichs zu versammeln. Franz II. wurde nach einer Ohnmacht in Saint-Aignan in das Hotel gebracht, wo er am 5. Dezember 1560 im Alter von 16 Jahren trotz der Bemühungen von Ambroise Paré starb. Das Hotel ging dann an Jacques Groslots Witwe Jeanne Garrault, ihren Sohn Henri und dessen Sohn Jérôme, einen der Führer der protestantischen Partei in Orléans während der Religionskriege, über. Im Jahr 1569 traf König Karl IX. hier die aus Orléans stammende Marie Touchet, die später seine Favoritin werden sollte. Das Gebäude wurde 1738 von der Stadt aufgekauft und 1792 umgebaut, um das Rathaus zu beherbergen. Im 19. Jahrhundert wurde es dann erweitert. Das Innere des Gebäudes wurde 1850 von dem Architekten Delton restauriert. Sie können dort Gemälde, Wandteppiche aus Aubusson und zahlreiche Erinnerungsstücke an Jeanne d'Arc besichtigen. Im Garten befinden sich Überreste der Kapelle Saint-Jacques.