CERCIL - MUSÉE MÉMORIAL DES ENFANTS DU VEL D'HIV

Während des Zweiten Weltkriegs wurden mehr als 16.000 Juden in den Lagern Pithiviers und Beaune-la-Rolande interniert. Aus dem Loiret gingen acht Deportationskonvois nach Auschwitz-Birkenau ab. In Jargeau wurden bis Dezember 1945 1.700 Personen, darunter 1.200 sogenannte Nomaden, eingesperrt. Am 27. Januar 2011 (dem Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz) wurde dieses Gedenkmuseum in Anwesenheit von Jacques Chirac, dem ersten Präsidenten der Französischen Republik, der die Verantwortung des französischen Staates für die Deportation der Juden anerkannte, und Simone Veil, selbst Überlebende der Shoah, eingeweiht. Auf dem Gelände eines ehemaligen Kindergartens erzählt die Dauerausstellung vom Leben der jüdischen Internierten, zunächst von Männern, die am 14. Mai 1941 zusammengerafft wurden, und dann von Frauen und Kindern, die bei der Razzia von Vel d'Hiv festgenommen wurden. Zeugenaussagen von Sozialarbeitern belegen die Ankunft und Trennung von Müttern und Kindern in diesem tragischen Sommer 1942. Ein Mahnmal erinnert an die mehr als 4000 Kinder, die nach ihrer Internierung im Loiret deportiert und ermordet wurden.

Porträts, Briefe und Gegenstände ermöglichen es dem Besucher, diesen Schicksalen ein Gesicht zu geben und der Geschichte so Körper und Sinn zu verleihen. Im Hof des Museums ist ein Originalfragment einer Baracke aus dem Lager Beaune-la-Rolande aufgestellt.

Dank seiner Gründerin Hélène Mouchard-Zay und der Arbeit von Serge Klarsfeld sammelt und bewahrt das CERCIL Archive, die von den Familien der Internierten und Deportierten hinterlegt wurden.