BARONNIE DE SAINT-PHILBERT

Hoch über dem Fluss Risle erstreckt sich die Anlage der Baronie Saint-Philbert (auch Baronie der Bischöfe von Avranches genannt) über eine Fläche von fast 2 ha, die sich an die Neigung des Talhangs anpasst. Die Anlage wird von dicken Mauern verteidigt, von denen ein Teil noch steht, und wird von vier zylindrischen Türmen (13. Jh.) an den Ecken der Umfassungsmauer flankiert, von denen drei relativ gut erhalten sind. Innerhalb dieses ummauerten Bereichs gibt es noch eine Weinpresse und eine Zehntscheune. Der heute verschwundene Adelssitz war ein bischöfliches Herrenhaus mit einer Johannes dem Täufer gewidmeten Kapelle, die von den Bischöfen von Avranches auf ihren zahlreichen Wanderungen zwischen Avranches und Rouen als Zwischenstation genutzt wurde. Der Hundertjährige Krieg brachte die bischöflichen Besuche zum Erliegen. Nach 1450 erfuhr das Herrenhaus einige Restaurierungen, bevor es zu einem Zentrum für landwirtschaftliche Verwaltung wurde.

Ein herausragender Mann im anglonormannischen Königreich. Der Bischof von Avranches (zwischen 1060 und 1067) und Neffe des Herzogs der Normandie, Jean d'Ivry, der unterschiedslos Jean de Saint-Philbert oder Jean d'Avranches genannt wurde, war eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Risle-Tal. Insbesondere spielte er eine führende Rolle bei der Neuorganisation der Kirche in der Region und in der gesamten westlichen Normandie.