MUSÉE LE SECQ DES TOURNELLES

Dieses Museum, das der Eisenkunst gewidmet ist, ist allein schon wegen seiner ersten Originalität einen Besuch wert: Es befindet sich in einer ehemaligen Kirche. Die Initiative, die zur Einrichtung dieser Sammlung führte, geht auf den Maler und Fotografen Jean-Louis-Henri Le Secq Destournelles (1818-1882) zurück. Er arbeitete mit Prosper Mérimée an der Fotokampagne der historischen Denkmäler Frankreichs, bei der er zahlreiche Schmiedearbeiten entdeckte, die er zu sammeln begann. Sein Sohn Henry vervollständigte die Sammlung und schenkte sie dann der Stadt Rouen, nachdem er sie 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentiert hatte. Die Kirche Saint-Laurent aus dem späten 15. Jahrhundert, die 1911 restauriert wurde, wurde ihm zugeschrieben. Das 1921 eröffnete Museum wurde bis zu seinem Tod im Jahr 1925 von dem Stifter, der zum Kurator wurde, erweitert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden dank Schenkungen und Vermächtnissen noch weitere schöne Stücke aufgenommen. Heute umfasst das Ensemble fast 14.000 Stücke, die dem Besucher einen Überblick über die Eisenkunst bieten: geschmiedet, verziert, gegossen, wobei die unendlichen Möglichkeiten dieses Metalls hervorgehoben werden. Warm bearbeitet ist es so formbar wie eine Knetmasse, abgekühlt ist es von bemerkenswerter Härte und Festigkeit. Die Sammlung reicht von der gallo-römischen Zeit bis ins 20. Jahrhundert und umfasst ganz Europa sowie orientalische Länder. Schlösser, Schilder, Schmuck, Besteck, Handwerkszeug, Kirchen- und Hausdekorationen... Ein ungewöhnlicher Besuch für die ganze Familie.