CIMETIÈRE RUSSE - ÉGLISE ORTHODOXE

1927 gründete die russische Prinzessin Vera Mestchersky in Sainte-Geneviève-des-Bois, in der Nähe des Gemeindefriedhofs, ein Altenheim für ältere russische Emigranten, die in Frankreich Zuflucht gefunden hatten. Als die ersten Bewohner starben, kam es nicht in Frage, die Verstorbenen nach Russland zurückzuschicken! Eine Beerdigung auf dem nahegelegenen Friedhof scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein. Nach und nach entstand ein eigenes Grabfeld im reinsten russisch-orthodoxen Stil mit orthodoxen Kreuzen aus geschnitztem Holz und Nischen, in denen Ikonen und Kerzen aufbewahrt wurden. Wenn Sie durch die Gassen gehen, treffen Sie auf die Gräber von Persönlichkeiten wie den Tänzern und Choreografen Serge Lifar oder Rudolf Nurejew - der mit einem Mosaik in Form eines Kelim-Teppichs bedeckt ist -, dem Filmemacher Andrej Tarkowski, der Maler Serge Poliakoff, der Schriftsteller Iwan Bunin, der Dissident Andrej Amalrik sowie Mitglieder der zaristischen und kaiserlichen Aristokratie, darunter der berühmte Fürst Jussupow, der Rasputin ermordete! Auf dem Friedhof steht die blau gewölbte Kirche Mariä Himmelfahrt, die 1938 nach den Plänen des Architekten Albert Benois erbaut wurde, der sich von den Nowgoroder Kirchen des 15. und 16. Jahrhunderts inspirieren ließ. In der Krypta sind orthodoxe religiöse Würdenträger begraben. Die Kirche ist dem Patriarchat von Konstantinopel unterstellt. Die russischstämmige Gemeinde in Saint-Geneviève-des-Bois hält zusammen und bewahrt einige ihrer Traditionen, darunter die orthodoxen Osterfeierlichkeiten.