Letzten Sonntag haben wir uns in Paris ein wirklich sehr lustiges Boulevardtheaterstück angesehen, das wir Ihnen in dieser Zeit des Schulanfangs nach den Feiertagen, in der das Wetter grau ist, nur empfehlen können. Ein kleines Theater, das wir noch nie betreten hatten, in dem man sich aber ein bisschen wie zu Hause fühlt, weil es eben klein ist: das Théâtre Le Bout. Nicht weit von Pigalle entfernt. Auf dem Spielplan stehen eine junge, spritzige und strahlende Schauspielerin, Violette Barratier, die ihr Theaterdebüt mit Bravour meistert, und eine andere, etwas weniger junge Schauspielerin, Françoise Dehlinger, die aber durch ihre überschäumende Energie und ihr Spiel auf der Bühne leicht 20 Jahre jünger wirkt. Der Pitch ist amüsant und vielversprechend. Und der Titel "Quel Bordel" (Was für ein Chaos) sagt viel über das, was kommt.
Die Geschichte ist einfach ... Anne-Sophie und Babeth leben übereinander, aber alles trennt sie. Die eine ist eine junge Frau aus gutem Hause, ein bisschen reaktiv, die an einer renommierten Wirtschaftsschule studiert. Die andere ist eine exzentrische Rentnerin mit Pariser Akzent, die ihre schmutzige Vergangenheit im Alkohol ertränkt und kitschige Sänger liebt. Als Anne-Sophie aus dem Urlaub zurückkehrt, trifft sie ihre Nachbarin zum ersten Mal, aber... bei ihr zu Hause. So beginnt eine erzwungene Wohngemeinschaft zwischen diesen beiden Frauen, die alles gegeneinander haben und dennoch unerwartete Verbindungen entdecken werden..
Diese generationsübergreifende Begegnung ist einfach ein Glück an gut durchdachten Repliken. Und wir haben mehrmals ein herzhaftes Lachen losgelassen. Das Duo Violette Barratier/Francoise Dehlinger ist mehr als glaubwürdig: Es funktioniert wie ein Donnerhall und die zahlreichen Geistesblitze der Figuren können selbst die rauhesten Gemüter nur amüsieren. Wir überlassen es Ihnen, sie zu entdecken... Wir treffen uns jeden Sonntag um 17 Uhr im Théâtre Le Bout, 6 rue Frochot in Paris, um dieses hübsche kleine Stück zu sehen, das ein gutes Mittel gegen Depressionen ist