STREET ART 13

Man könnte es "Ein Amerikaner in Paris" nennen, wie den berühmten gleichnamigen Film von Vicente Minnelli mit Gene Kelly: Im Juni 2012 landete der weltberühmte amerikanische Muralistenkünstler Shepard Fairey (Schöpfer von Wandkunst: Graffiti und Wandgemälde) in unserer Hauptstadt und schuf mit Unterstützung der Stadtverwaltung ein riesiges, 40 m hohes Wandgemälde an der Ecke der Rue Jeanne-d'Arc und des Boulevard Vincent-Auriol im 13. In diesem Werk mit dem Titel Earth Crisis befindet sich die Welt in einem (instabilen?) Gleichgewicht auf der Spitze des Eiffelturms. Warum dieser Auftrag an einen amerikanischen Künstler für einen Stadtteil von Paris? Weil das 13. Arrondissement innerhalb von etwa zehn Jahren zum permanenten Ausstellungsschaufenster für Street Art geworden ist. Diese Entwicklung ist historisch mit der Ankunft von Galerien für urbane Kunst im Arrondissement verbunden, darunter die Galerie mit dem subtilen Namen "Itinerrance" und der Aktion ihres Besitzers Mehdi Ben Cheikh, der den Bürgermeister Jérôme Coumet, einen Kunstliebhaber, kontaktierte und davon überzeugte, der urbanen Kunst im 13. Arrondissement "Quartierrecht" zu geben. Nachdem er dem Bürgermeister gezeigt hatte, was in diesem Bereich in den Vororten, in Montry im Département Seine-et-Marne, wo er bereits rund 30 Künstler ins Spiel gebracht hatte, getan worden war, erhielt Mehdi Ben Cheikh die Zustimmung des Bürgermeisters für sein ... monumentales Projekt! Damit sie sich ausdrücken können, stellt die Stadtverwaltung den Künstlern Gebäudewände oder Fassaden von Sozialwohnungen zur Verfügung, indem sie mit den Vermietern Vereinbarungen - auch finanzieller Art - trifft. Aber auch die Mieter haben ein Mitspracherecht: Die Künstler schlagen ihnen mehrere Visualisierungen vor und sie wählen in einer Abstimmung eine davon aus! Sie haben Kunst und Nachbarschaftsdemokratie gesagt? Wir antworten Ihnen: Street Art 13!