ZEN CONCEPT

Bernard Jeannel ist Autor von Büchern über Architektur und Gartenkunst. Er entwirft und gestaltet Häuser und Gärten, die sowohl von Traditionen als auch von der Moderne inspiriert sind, wobei vor allem in seinen Gärten oft ein Zen-Einfluss zu spüren ist. Als er nach Japan reiste, um über Holzhäuser und ideale Städte zu forschen, erinnerte sich Bernard Jeannel an den kleinen japanischen Topfgarten, den er noch als Kind auf dem Dachboden seiner Großmutter entdeckt hatte. Er mag japanische Gärten in Landschaftsform besonders, wenn im Frühling die Blätter der Bäume wie ein Schnee aus weißen oder rosafarbenen Blütenblättern fallen. Er schätzt sie im Herbst, wenn ihre Blätter gelb und rot sind, oder wenn sie im Sommer und sogar im Winter intensiv grün sind. Er liebt Wasserfälle, Moos und auch die Steine, die den heute weltweit in Mode gekommenen Zen-Gärten Struktur verleihen. Wohnen wird in Japan wie in China mit zwei Ideogrammen geschrieben, wobei das erste für "Haus" und das zweite für "Garten" steht, was im Japanischen katei ausgesprochen wird. Um das Wort Landschaft zu schreiben, verwendet man in beiden Ländern dieselben Ideogramme, wobei das erste für "Berg" und das zweite für "Wasser" steht, was in Japan sansui gelesen wird. Nach zahlreichen Reisen hin und her, in Europa und Asien als Lehrer und Referent, bemüht sich Bernard Jeannel darum, die poetische Beziehung zwischen dem Wohnen und seiner Umgebung zu fördern. Seine Bücher sind für ein breites Publikum geschrieben: Ein Haus bauen, Le Nôtre, Der Ginkgo und Japanische Gärten in Frankreich (ein Werk, dessen Neuauflage er vorbereitet). Gleichzeitig wird er sein umfangreiches Buch über die Zen-Gärten in Japan veröffentlichen, in dem er dank seiner Beherrschung der japanischen Sprache und seiner Recherchen in China und Korea den symbolischen und poetischen Aspekt, der sich in den manchmal geheimnisvollen Formen verbirgt, aufzeigt. Bernard Jeannel arbeitete 25 Jahre lang an der Wiederherstellung der "japanischen Landschaft" im Ostpark von Maulévrier (Maine-et-Loire), einem 1900 begonnenen Werk des Architekten Alexandre Marcel, das von europäischen Institutionen und drei japanischen Stiftungen unterstützt wurde.