YOHJI YAMAMOTO

1960 wollte Yohji Yamamoto die Mode zerstören, heute ist er ihr Meister. 1982, bei seiner ersten Pariser Modenschau, machte er seine kleine Revolution in der Modewelt, indem er einen Bettelstil kreierte, "einfarbige", zerrissene Kleidung, die der Leere nahekommt. Dann kehrte er zu einem eher westlichen Stil zurück, behielt aber seine japanische künstlerische Sensibilität bei. Er zeichnet sich also durch seine unglaubliche Neigung aus, Schnitte neu zu überdenken, diese zu erneuern.... Seine Arbeit an diesen bietet eine neue Wahrnehmung des Körpers. Er arbeitet seine Modelle direkt in den endgültigen Stoff ein, was die hohen Preise seiner Kreationen rechtfertigt, aber vor allem ermöglicht, einen Begriff zu respektieren, der dem japanischen Modeschöpfer lieb und teuer ist: das ma oder der Raum, die Freiheit. Der andere rote Faden in YYs Kreationen ist die Farbe, das Schwarz, das er so sehr liebt und das er endlos variiert, indem er es den Gegenpol zu seinem perfekten Gegenteil, dem Weiß, bilden lässt. Seine letzten Kollektionen sind gleichzeitig romantisch, unstrukturiert und durch die Wahl der Materialien marginalisiert. Wir erinnern uns an die unglaublichen Kostüme aus dem Film Dolls von Takeshi Kitano. YY ist eine Referenz an Japan, ein Halbgott, ein Ideal der Freiheit in einem Land, in dem Geschäftsleute scheinbar alle vom selben Schneider eingekleidet wurden. YY verkörpert ein modernes, unkonventionelles Japan. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Mit 69 Jahren hat der Modeschöpfer noch keinen Nachfolger gefunden. Noch so viele schöne Kollektionen stehen in Aussicht... Dieses schillernde Flagship für Damen und Herren wurde von der englischen Architektin Sophie Hicks entworfen und präsentiert sich wie ein weißer Kasten. Von der Straße aus wird das Innere der Boutique durch Shoji Gami vor Blicken geschützt. Großartige Hervorhebung der Welt des Designers!