VILLA VIARDOT

Das ehemalige Gut La Chaussée, das sich seit Anfang des ¹⁸. Jahrhunderts im Besitz der Familie de Mesme befand, wurde 1813 von Kaiserin Josephine aufgekauft, bevor es an ihre Tochter Hortense de Beauharnais überging. Das von einem unehrlichen Verwalter verwaltete und dem Verfall preisgegebene Anwesen wurde 1829 parzelliert. Im folgenden Jahr wurde in einem der Anteile eine palladianische Villa im Directoire-Stil errichtet. Der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew und die Sängerin Pauline Viardot, seine ehemalige Flamme und Schwester der berühmten Diva Maria Malibran, erwarben 1874 das Anwesen mit seinen 8 Hektar Land. Louis, der Ehemann von Pauline, war auch der Übersetzer des Schriftstellers. Auf dem Landgut, das in "Les Frênes" umbenannt wurde, und in ihrer palladianischen Villa, die nach antikem Geschmack dekoriert war, führte Pauline einen Salon, in dem Maupassant, Alphonse Daudet, die Goncourts, Saint-Saëns und César Franck vertraut waren. Um bei der Familie Viardot zu leben, ließ Turgenjew später seine Datscha im Park des Anwesens errichten.

In den 1970er Jahren wurde das Anwesen vernachlässigt und weckte die Begehrlichkeiten von Bauunternehmern. Das Haus (eines der ältesten der Stadt) wurde 2018 als Empfänger des Loto du Patrimoine ausgewählt und 2019 restauriert. Die neue Villa wurde anlässlich der Europäischen Tage des Kulturerbes im September 2023 eingeweiht. Da die Parkettböden des Ortes immer noch empfindlich sind, werden den Besuchern bei gelegentlichen Besuchen Überschuhe zur Verfügung gestellt, um sie nicht weiter zu beschädigen.