CHÂTEAU DE MAISONS

Das Schloss wurde in der ersten Hälfte des ¹⁷. Jahrhunderts nach den Plänen des berühmten Architekten François Mansart - einem Vorläufer der klassischen Architektur - für René de Longueil, einen hohen Richter am Parlament von Paris und späteren Finanzintendanten Ludwigs XIV, den sogenannten "Präsidenten von Maisons", erbaut. Das Landgut und die Ferienresidenz sollten in erster Linie dazu dienen, den Sonnenkönig nach der Jagd zu empfangen. Es ist ein Meisterwerk des architektonischen Gleichgewichts, dessen Majestät, Symmetrie, Ausgewogenheit der Formen und Eleganz der Dächer es zu einem Modell machen, das die klassische französische Kunst vorwegnimmt und das benachbarte Schloss Versailles ankündigt. Das Schloss war von einem weitläufigen, 500 Hektar großen Park mit perfekter Symmetrie umgeben, der ebenfalls von Mansart entworfen wurde, heute jedoch verschwunden ist. Das Anwesen blieb bis 1777 im Besitz der Familie de Longueil, bis es vom Grafen von Artois, dem Bruder von Ludwig XVI. und späteren Karl X., erworben wurde. ^Jahrhundert wechselten sich die Besitzer ab, darunter Marschall Jean Lannes, ein Militär, der Napoleon Bonaparte nahestand; der Bankier Jacques Laffitte, der das Anwesen umbaute und dabei insbesondere die Stallungen zerstörte; und Wilhelm Tilman Grommé, ein russischer Maler und Kunstliebhaber. 1905 kaufte schließlich der Staat das Gebäude, das zu einem Nebengebäude der Skulpturenabteilung des Louvre-Museums wurde, bevor es 1914 zum historischen Denkmal erklärt wurde.

Erst 1980 wurde dieses architektonische Meisterwerk des Grand Siècle unter der Leitung des Centre des monuments nationaux (CMN) täglich für Besichtigungen zugänglich gemacht. Im Inneren kann man Folgendes bewundern: die Grande Galerie; das Appartement des Königs und sein Spiegelkabinett - das an die berühmte Spiegelgalerie des Schlosses von Versailles erinnert -; das Ehrenvestibül, das sich wie ein italienischer Patio zum Hof und zum Garten hin öffnet, und seine große Treppe mit den geschnitzten Verzierungen der Putten oder "Amours" von Philippe de Buyster; das Appartement des Grafen von Artois, der 1877 Besitzer des Schlosses von Maisons wurde. Außerdem sind Möbel und Gemälde der französischen und italienischen Schulen des ¹⁷., ¹⁸. und ¹⁹. Jahrhunderts zu sehen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Räumlichkeiten zu besichtigen: freie Besichtigungen (mit oder ohne kostenlose Audioguides, die in 6 Sprachen verfügbar sind) des Schlosses und des Parks, Konferenzen, kommentierte Besichtigungen der großen Appartements, spezielle Besichtigungen mit Entdeckung der kleinen Appartements. Schließlich werden während der Schulferien Workshops für Kinder organisiert, um das Monument auf spielerische Weise zu entdecken.