CHÂTEAU DE ROSNY

Mehrere Bauten gingen an dieser Stelle dem heutigen Schloss Rosny voraus: eine feudale Festung, die den Herren von Mauvoisin gehörte, ein von den Engländern besetztes Schloss, das schließlich 1529 in die Hände der Familie de Béthune gelangte. Dreißig Jahre später brachte Anne de Melun, Ehefrau von Jean IV de Béthune, Baron von Rosny, hier Maximilien, Herzog von Sully, zur Welt, dem wir das heutige Aussehen des Schlosses verdanken, das Ende des 16. Jahrhunderts im reinsten Henri-IV-Stil aus Ziegeln und Steinen wiederaufgebaut wurde. Ein weiterer markanter Bewohner des Schlosses war die Herzogin von Berry Marie-Caroline, die 1820 nach der Ermordung ihres Mannes in das Schloss flüchtete, zwei Jahre nachdem das Paar das Anwesen gekauft hatte. Die Herzogin ließ am Eingang des Parks eine Kapelle errichten, um dort ihr Herz aufzunehmen, und wollte ein Hospiz für Arme und Waisen angliedern. Die junge Frau verliebte sich in Rosny, restaurierte das Schloss und gestaltete den Park nach englischem Geschmack um, ließ zahlreiche Blumen pflanzen und die Umgebung mit Orangen-, Zitronen- und Granatapfelbäumen verschönern. Sie ließ den Park mit Hirschen, Damhirschen, Kängurus und Zwerghirschen bevölkern. Marie-Caroline lebte dort ein einfaches Leben mit Kaninchenjagd, Spaziergängen auf der Seine, Aquarellmalerei, Reiten und Botanik, bis die königliche Familie mit der Revolution von 1830 ins Exil ging. Das Anwesen wurde von Louis-Philippe unter Zwangsverwaltung gestellt und beherbergte in der Folgezeit angesehene Mieter, bis es Ende der 1980er Jahre von einer japanischen Gesellschaft erworben wurde, die die Möbel und Wandteppiche zerstreute und das Haus plünderte, bevor ein Feuer einen Teil der Böden und des Daches vernichtete. Im Frühjahr 2016 wurde das Schloss Rosny von einem französischen Käufer erworben, dessen Plan es war, das Schloss zu sanieren und in eine Hotelresidenz umzuwandeln. Und seit vielen Monaten dauern die Bauarbeiten an.