VILLA GALLO-ROMAINE DE SAINT-ULRICH

In der Nähe der antiken Stadt Pons Saravi, dem heutigen Saarburg, ist diese gallo-römische Villa eine der größten in Ostfrankreich. Als Wohnort eines reichen Besitzers wurde sie wahrscheinlich im zweiten Viertel des ¹. Jahrhunderts erbaut und bis zum ⁴. Jahrhundert n. Chr. bewohnt. Sie wurde von 1894 bis 1897 von Karl Wichmann und von 1968 bis 1981 von Marcel Lutz teilweise ausgegraben. Weitere archäologische Operationen fanden von 1984 bis 1988, 1992 und schließlich 2012 statt. Die archäologischen Ausgrabungen brachten mehr als hundert Wohnräume sowie eine Reihe von Galerien, Kellern, insbesondere Wohnräume, Höfe, ein Peristyl und Thermen zutage. Der mediterrane Einfluss ist im Grundriss und in der Gestaltung der Räume deutlich erkennbar. Die Villa von Saint-Ulrich war wahrscheinlich das Herzstück eines weitläufigen, 200 ha großen Anwesens. Das Gelände befindet sich im Besitz des Département Moselle und steht auf der Liste der historischen Monumente. Derzeit werden archäologische Untersuchungen an den bereits entdeckten Objekten durchgeführt und ein wichtiges Projekt zur Aufwertung und Erhaltung der Anlage durchgeführt. Auch wenn die Stätte nicht frei zugänglich ist, kann man im Musée du Pays de Sarrebourg ein wunderschönes Modell der Villa in ihrem Zustand aus dem ¹. und ². Jahrhundert sehen, aber auch einen Teil des archäologischen Mobiliars von großem Interesse, das bei den Ausgrabungen ausgegraben wurde. So geben uns Fragmente von farbigen Fresken eine gute Vorstellung von der Ausstattung und informieren über die Art der Temperamalerei in der gallo-römischen Zeit.