ÉGLISE SAINT-PIERRE-AUX-NONNAINS

Dieses Gebäude, das älteste in Metz und sogar in der Region Lothringen, hatte ein unglaubliches Schicksal! Es wurde Ende des ⁴. Jahrhunderts von den Römern erbaut, aber seine ursprüngliche Bestimmung war es, ein Gymnasium (das man palestre nannte) zu sein, das zu einem Thermalkomplex gehörte. Der Komplex wurde noch vor seiner Fertigstellung durch Attilas Zug zerstört. Später beschloss man, das Gebäude wieder aufzubauen, aber es wurde für einen anderen Zweck verwendet: Es sollte als Kapelle für eine Benediktinerabtei dienen. Aus dieser Zeit stammt auch der Kanzelaltar von Saint-Pierre-aux-Nonnains. Im Jahr 1000, als Metz Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war, wurde die Kirche nach oben hin erweitert; zu dieser Zeit wurde das romanische Kirchenschiff errichtet. Im Spätmittelalter schließlich wird dem Ganzen unter anderem ein gotisches Steingewölbe hinzugefügt. Während der Belagerung von Metz durch Karl V. im Jahr 1552 wurde das Gebäude erneut zerstört. Die Stadt wurde daraufhin an Frankreich angeschlossen und die französische Armee begann mit dem Bau einer Zitadelle, um eine große Armee unterzubringen. Saint-Pierre-aux-Nonnains wurde daraufhin bis ins ²⁰. Jahrhundert hinein zu einem Militärlager. Nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten (seit den 1970er Jahren) öffnete das Gebäude schließlich 1988 seine Türen für die Öffentlichkeit. Heute ist es ein Konzert- und Ausstellungsraum, der vielen Künstlern als Kulisse dient. Die Akustik ist außergewöhnlich: Musikliebhaber werden begeistert sein. Eine Zeitreise durch mehr als fünfzehn Jahrhunderte! Geschichtsinteressierte kommen hier voll auf ihre Kosten.