CATHÉDRALE SAINT-ALAIN DE LAVAUR

Die Kirche wurde auf den Ruinen einer Kirche und eines Klosters errichtet, die 1211 von den Kreuzrittern unter Simon de Montfort zerstört worden waren. Papst Johannes XXI. erhob sie zur Kathedrale, als er 1317 das Bistum Lavaur einrichtete. Das Bauwerk im südgotischen Stil, das oft als "kleine Schwester der Kathedrale Sainte-Cécile" bezeichnet wird, weist als Besonderheit einen massiven Jacquemart aus Eichenholz auf, der als einziger im Südwesten zu sehen ist, eine phrygische Mütze trägt und auf der Spitze eines Seitenturms die Stunden abschlägt. Mit der Erhebung der Stadt zum Bistum im Jahr 1318 erfuhr das Gebäude eine Reihe von Verschönerungen: Apsis an der Ostseite im Jahr 1332, Nord- und Südkapelle zwischen dem ¹⁴. und ¹⁶. Jahrhundert, Glockenturm und monumentales Portal an der Westseite im ¹⁵. Jahrhundert. Im Inneren kann man einen polychromen Hochaltar aus der Schule von Moissac sowie eine wunderschöne Cavaillé-Coll-Orgel mit polychromem Gehäuse, ein Meisterwerk der südfranzösischen Renaissance, bewundern. Der Glockenturm mit Portal - dessen geschnitztes Tympanon eine Jungfrau mit Kind darstellt, die von St. Joseph und den Heiligen Drei Königen umgeben ist - trägt dazu bei, dass Saint-Alain zu einem Juwel des lokalen Kulturerbes wird. Im Februar 2019 wurde bei einem Versuch der Brandstiftung eine der Kapellen der Kathedrale verkohlt, die seitdem wieder instand gesetzt wurde.

Die Kathedrale Saint-Alain wurde zwischen 2013 und 2018 mit einem Kostenaufwand von rund 2 Millionen Euro umfassend restauriert. Sie ist derzeit nach der Kathedrale Sainte-Cécile in Albi das am zweithäufigsten besuchte Denkmal des Departements.