ABBAYE NOTRE-DAME D'OURSCAMP

Bei schönem Licht werden Sie den Charme der verfallenen Abtei genießen. Es sind noch genügend Steine vorhanden, um die Vorstellungskraft für den virtuellen Wiederaufbau der Abtei zu beflügeln. Der Ort lädt zur Meditation ein und nötigt Respekt ab. Während des Hundertjährigen Krieges geplündert, im 19. Jahrhundert in eine Spinnerei umgewandelt und 1915 durch französische Granaten beschädigt - die ehemalige Zisterzienserabtei wurde nicht verschont! Von der mittelalterlichen Abteikirche ist nur noch ein Teil des Chors und des Querschiffs erhalten. Die besser erhaltenen Klostergebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die nicht besichtigt werden können, tragen an ihrem Giebel den Bären, den der Heilige Eloi angeblich arbeiten ließ. Im Gesvres-Flügel wohnen heute die Brüder der Kongregation der Diener Jesu und Marias, die der Abtei 1941 wieder eine religiöse Funktion verliehen haben. Sehenswert ist auch die große Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, in der Gottesdienste abgehalten werden, die ehemalige Krankenstation und "Totenhalle": Die Zisterziensermönche leisteten hier ihren sterbenden Brüdern Beistand, die der Tradition zufolge auf einer Aschenschicht in Form eines Kreuzes aufgebahrt wurden. Die Romantik dieser Stätte ist zum Teil auf ein schönes Eingliederungsprogramm zurückzuführen. Die Mönche haben über 300 Integrationshelfer beschäftigt. Im Jahr 2019 erhielt die Abtei sogar den nationalen Preis "Patrimoine Emploi" der Fondation du Patrimoine. Im Rahmen dieses Restaurierungsprogramms wurden bereits die Glasfenster und das Dach der großen Kapelle, die mittelalterlichen Fresken und die Alleen restauriert.