MUSÉE DE GLOZEL

Einer der ältesten im Bourbonnais, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Rund 100 Personen folgten der Einladung der Familie Fradin, der Stadtverwaltung und der Vichy Communauté, um die Feierlichkeiten zu eröffnen. Frédéric Aguilera, Präsident der Vichy Communauté, erinnerte an die Bedeutung der Ausgrabungsstätte Glozel für die Region. Seit 1924 wurden etwa 3.000 Objekte aus der Erde geholt. Nach den ersten Analysen von damals würden sie auf ein neolithisches Alphabet hindeuten, was Ort und Datum der Entdeckung der Schrift in Frage stellt. Im Jahr 1927 unternahm ein internationales Kolloquium anerkannter Wissenschaftler Ausgrabungen und kam zu dem Schluss, dass es sich um einen Betrug handelte. Émile Fradin, der die Stätte beim Pflügen seines Feldes entdeckt hatte, stand im Mittelpunkt aller Polemiken. Er wurde beschuldigt, seine Entdeckung erfunden zu haben, und musste sich mehrmals wegen des Verdachts der Fälschung und des Betrugs vor Gericht verantworten. In den 1980er Jahren wurden weitere Ausgrabungen durchgeführt, die jedoch ergebnislos blieben. Die Artefakte werden in drei Kategorien eingeteilt. Tierknochen mit Gebrauchsgegenständen (Nadeln, Pfeilspitzen, Harpunen, Dolche...), mit künstlerischem Zweck (Ringe, Halsketten...). Gravuren und Skulpturen zeigen hauptsächlich Tiere, mit Ausnahme von drei menschlichen Darstellungen und einigen Pflanzenmotiven. Zweite Kategorie: Gegenstände aus Stein. Äxte aus geschliffenem Stein, gravierte Kieselsteine, Halsketten, Ringe mit Hirschen, Katzen, Rindern. Letzte Kategorie, Objekte aus Ton. Tafeln mit Inschriften, Idole, Vasen und Urnen mit mundlosen Gesichtern, Spulen, Lampen, Handabdrücke.