COLLÉGIALE SAINT-BONNET

Die Stiftskirche duldet mit ihren beiden asymmetrischen Türmen den Himmel und überragt mit der Weite ihres gotischen Kirchenschiffs die Ortschaft. Die Besichtigung umfasst die Kirche, die Krypta und die Bibliothek. Die Kirche wurde bis 1793 von einer Priestergemeinschaft betreut, was ihr den Titel einer Stiftskirche einbrachte. Im Jahr 1361 wurde die Schlosskapelle zur Pfarrkirche erhoben. Im Jahr 1399 hinterlässt der Tuchhändler Guillaume Taillefer ein großes Vermächtnis für den Bau einer neuen Kirche. Die Kirche wird 1450 durch eine geschickte Verbindung um zwei Joche verlängert und weist nun Glockentürme auf, die hinter der Fassade an den südlichen Seitenkapellen stehen. Aus architektonischer Sicht ist die Stiftskirche also gotisch, wobei der Stil vorwiegend spitzbogig ist, die Verzierungen jedoch die Renaissance erkennen lassen. Die Krypta ist mit sieben prächtigen Fresken ausgestattet, die von italienischen Malern zwischen 1420 und 1425 angefertigt wurden. In der Kirche, die als Begräbnisstätte für Priester und wohltätige Honoratioren diente, befanden sich etwa 20 Gruften. Im Jahr 1716 wurde der Altbestand der Bibliothek eingerichtet: Heute umfasst sie 2.250 Bände. Aus konservatorischen Gründen wird die Krypta der Mumien nicht mehr besichtigt, obwohl diese im vergangenen Jahrhundert erheblich zum Ruf der Kirche beigetragen haben. Dabei handelt es sich um Skelette, die dank der chemischen Zusammensetzung des Bodens in der Krypta gut erhalten sind. Über diese Überreste ist nichts bekannt, aber der Totentanz, den sie darstellen, machte sie jahrzehntelang zu einer Touristenattraktion und einem Postkartenklischee.