BASÍLICA DE SAN FRANCISCO

Die Franziskanermissionare, die während der Eroberung Pioniere der Evangelisierungsarbeit waren, kamen mit der Almagro-Expedition ebenfalls als erste in Charcas an. Sobald sie in Chuquiago Marka (Aymara-Name von La Paz) angekommen waren, gründeten die Franziskaner zwischen 1548 und 1549 das Kloster San Francisco. Die Kirche und das Kloster, die man heute sehen kann, haben nichts von ihrer ursprünglichen Struktur bewahrt. Der Bau der beiden Gebäude stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit seinen von Weinreben und tropischen Früchten umschlungenen Säulen ist das Portal von San Francisco im Stil des Mestizenbarocks zweifellos das schönste Bauwerk von La Paz. Die Basilika wurde mit Steinen oder manchmal auch Denkmälern errichtet, die aus der Plünderung der Tiwanaku-Stätte stammten. Im Inneren der Basilika zieht der überladene Altar aus pan de oro (mit Gold bemaltes Holz oder Gips) die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich. Die Atmosphäre von Inbrunst und Andacht wird durch das Licht der Kerzen, die Tag und Nacht brennen, noch verstärkt. Wie in den meisten bolivianischen Kirchen erinnern Metallplatten an die Gunst und die Wunder, die von anonymen Familien, die nur mit ihren Initialen gekennzeichnet sind, erlangt wurden.

Unser Tipp: Besuchen Sie die Kirche am frühen Morgen, sobald sie geöffnet wird, oder auch samstags während des Vormittags. Im letzteren Fall werden Sie Aymara-Hochzeiten beiwohnen, die hier beginnen und irgendwo zwischen dem cementerio general (wo die Arbeiterviertel beginnen) und El Alto enden.