MUSEO CASA DE MURILLO

Don Pedro Domingo Murillo ist die wichtigste Persönlichkeit des Befreiungskrieges. Als Anführer der Emanzipationsbewegung stieß er am 16. Juli 1809 den ersten revolutionären Schrei (el primer grito) aus. Er wurde von den Spaniern gefangen genommen und zum Tode durch den Strang verurteilt.

Vor seinem Tod sprach er den berühmten Satz: "Ich sterbe, aber die Fackel, die ich entzündet habe, wird niemand löschen können." Sechzehn Jahre später wurde Bolivien eine freie und von der spanischen Krone unabhängige Nation. 1944 beschloss die Stadtverwaltung, das Haus, das einst Murillo gehört hatte, zu enteignen. Das verfallene Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert wurde daraufhin von dem Architekten Mier Revilla restauriert, der darauf achtete, das ursprüngliche Ambiente wiederherzustellen. Das prächtige zweistöckige Haus, das heute zum Nationaldenkmal erklärt wurde, wurde 1953 in ein Museum umgewandelt. Alle Räume sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Erdgeschoss sind Gegenstände der bolivianischen Folklore, Musikinstrumente, Masken der Ureinwohner und typische Trachten ausgestellt. Ein Raum ist der medizinischen Folklore von Charazani gewidmet, einer Quechua-Region in der Gegend um den Titicacasee, die für ihre Hexenärzte, die Kallawayas, bekannt ist. In einem anderen Raum werden Gegenstände aus Europa ausgestellt. Daneben befindet sich der Raum der Verschwörung, der wahrscheinlich so genannt wurde, weil man hier das Arbeitszimmer sieht, in dem Murillo viele Stunden in Meditation verbrachte. Danach folgen drei weitere Säle: der Kolonialsaal, der ikonografische Salon und die Pinakothek. Die Casa de Murillo ist ein Muss für jeden Besucher.