SANTUARIO DE MANQUIRI

Diese wunderschöne Kirche ist ein reines Konzentrat kolonialer Kunst und befindet sich in einer einzigartigen natürlichen Umgebung. Das Heiligtum stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und zeugt von einer Zeit voller Größe und Pracht. Der Ort war schon vor der Ankunft der Spanier heilig, da die indigenen Völker hier Rituale vollzogen, die ihren Gottheiten gewidmet waren. Die erste Besonderheit von Manquiri ist eine 400 m² große künstliche Plattform, die über einer Schlucht am Fuße eines Berges thront. Das Portal ist im Stil des Mestizenbarocks gehalten. Seine dreiteilige Fassade besteht aus zwei Türmen und einem zentralen Bogen aus gemeißeltem Stein, die Umfassungsmauer ist von außen durchgehend weiß getüncht. Auf dem Bogen selbst befindet sich eine Hochreliefskulptur, die die Sonne, den Mond und die Pachamama darstellt, die diesmal durch den kastilischen Wappenschild symbolisiert wird. Im Inneren des Schreins sind Gemälde von Melchor Perez de Holguin und verschiedene Werke der Schule von Cuzco zu sehen. Anfang 2020 wurde unter den Renovierungsarbeiten von 1952 ein Wandgemälde entdeckt.

Pilgerfahrt nach Manquiri. Im Mai oder Juni (bewegliches Fest) legen die Gläubigen aus Potosí die 35 km lange Strecke zwischen der Kaiserstadt und Manquiri zu Fuß zurück. Es ist der Monat des Señor de Manquiri, des örtlichen Schutzheiligen. Diese Glaubensbekundung bringt sowohl die neue als auch die alte Generation zusammen. Mitglieder des Roten Kreuzes, die sich hier und da entlang des Weges angesiedelt haben, versorgen die Blasen der Pilger. Am Ziel wird gefeiert, immer gefeiert, die fröhliche Seele eines Landes mit einem ungerechten und traurigen Schicksal..