PYRAMIDE DE KUKULCÁN - EL CASTILLO

Die Pyramide von Kukulcán, allgemein bekannt als el castillo, das Schloss, ist der Haupttempel von Chichén und bei weitem der am besten erhaltene und spektakulärste. Die Pyramide von Kukulcán besteht eigentlich aus zwei übereinander liegenden Tempeln: Die Itzáes bauten den sichtbaren Teil des Castillo auf einer viel kleineren Maya-Pyramide. Das Ganze hat eine quadratische Basis mit 55 Metern Seitenlänge und 30 Metern Höhe, die kalendarisch ausgerichtet ist. Sie steht in Verbindung mit dem jährlichen Sonnenzyklus von 365 Tagen. Jede Seite der Pyramide hat 91 Stufen (manche sagen, es seien nur 90 Stufen), was also 364 Stufen ergibt. Wenn man diejenige am Eingang des Tempels hinzufügt, erhält man 365 Tage. Zu jeder Tagundnachtgleiche geschieht ein außergewöhnliches Phänomen: Die Sonnenstrahlen beleuchten die kantigen Kanten der Pyramide und projizieren auf die Nordtreppe (die unten mit der Skulptur eines Schlangenkopfs endet) einen Schlangenkörper, der sich innerhalb weniger Stunden den Tempel hinab bewegt. Eine Singularität, die als "Abstieg des Kukulcán" bezeichnet wird, die Rückkehr des gefiederten Schlangengottes zur Erde. Dieses Phänomen kann, wenn auch in geringerem Ausmaß, in der Woche vor und nach der Tagundnachtgleiche beobachtet werden. Das Observatorium, El Caracol oder Schnecke auf Spanisch, das mit seiner Kuppel ähnlich wie die heutigen Observatorien gebaut ist, ist ebenfalls ein Zeugnis dieses astronomischen Wissens. Es ermöglichte den Maya, die Bewegung der Sterne zu studieren, aber auch den Planeten Venus, der dem Gott Kukulcán zugeschrieben wurde.