Die Megalopolis auf dem Prüfstand des Klimas
New York hat sich verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu werden, ebenso wie der gleichnamige Bundesstaat. Dies geschieht durch einen Plan zur massiven Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden, die Versorgung mit Ökostrom und den Einsatz von Fahrzeugen mit geringerem Schadstoffausstoß durch die Stadtverwaltung. Doch wie die meisten westlichen Metropolen kämpft auch New York mit einem höllischen Autoverkehr. In einigen Teilen Manhattans liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Autos bei 7,5 km/h. Ein City-Mautsystem für Autofahrer auf dem Weg nach Manhattan sollte 2024 eingeführt werden, um den Stadtteil zu entlasten. Die Gouverneurin des Bundesstaates, Kathy Hochul, kündigte jedoch an, das Projekt auf unbestimmte Zeit zu verschieben, da es auf viel Widerstand stieß. Offizieller Grund waren die hohen Gebühren (15 US$) für Autofahrer, die die Strecke täglich zurücklegen, und das bei einer für viele New Yorker ohnehin schwierigen Inflation. Die erwirtschafteten Gewinne sollten zur Verbesserung der New Yorker U-Bahn verwendet werden, die an Werktagen nur eine Pünktlichkeitsrate von 65 % aufweist. Affaire à suivre ...
Die Zahl der mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken hat sich seit Anfang der 2000er Jahre verdreifacht. In New York gibt es derzeit 2.000 Kilometer Radwege, von denen 772 Kilometer physisch von Autos getrennt sind. Das öffentliche Fahrradverleihsystem Citi Bike wächst stetig und soll in den nächsten Jahren auf eine Flotte von 40.000 Fahrrädern in allen fünf Stadtbezirken aufgestockt werden. Dennoch musste die Stadtverwaltung nach einer Reihe von tödlichen Unfällen von Radfahrern im Jahr 2019 einen neuen Sicherheitsplan ankündigen, und der Bau neuer Anlagen erfolgt nach und nach in der ganzen Stadt.
Eine reiche städtische Tierwelt
In New York gibt es 121 km² Grünflächen, das sind 14 % der Gesamtfläche der Stadt, die sich auf 1.942 Parks und Gärten verteilen. In der Stadt gibt es über 3.000 Pflanzenarten. Der Brooklyn Botanical Garden ist einer der Bereiche, in denen man die größte Vielfalt an Pflanzen beobachten kann. Der 21 Hektar große Park beherbergt wunderschöne japanische Kirschbäume sowie hübsche Rosengärten. Der größte Park, der 337 Hektar große Central Park, bietet neben wunderschönen Rasenflächen auch seltene Arten wie den letzten großen Bestand an Amerikanischen Ulmen. Der Park ist übrigens bei Ornithologen beliebt, um Wanderfalken(Falco peregrinus) zu beobachten, die in den Gebäuden entlang des Parks nisten. Es werden regelmäßig Führungen zu Flora und Fauna angeboten. Besuchen Sie die Website des Central Parks, um mehr zu erfahren. Die Population bestimmter Tiere wie Hirsche wird genau überwacht. Es wird empfohlen, sie nicht zu füttern. Dasselbe gilt für Kojoten, die man manchmal in der Bronx antreffen kann.
Neue Parkprojekte
Trotz dieser reichen Biodiversität bleibt die Umweltverschmutzung nicht ohne Auswirkungen. So hat die Stadt im Vergleich zu 1990 etwa 24 Orchideenarten verloren, was auf die Verschlechterung der Böden zurückzuführen ist. Die Schaffung neuer grüner Inseln ist daher mehr als willkommen. Der mittlerweile unumgängliche High Line Park, der auf ehemaligen Bahngleisen, dem stillgelegten südlichen Abschnitt der West Side Line im Stadtteil Manhattan, errichtet wurde, ist ein gutes Beispiel für eine solche Umwandlung. Diese hängenden Gärten, die von der Coulée verte in Paris inspiriert wurden, sind ein idealer Ort zum Spazierengehen oder Entspannen. Ebenfalls in Meatpacking bringen die öffentlichen Parks Little Island und Gansevoort Peninsula, die 2021 bzw. 2023 eingeweiht werden, etwas Grün und Frische in dieses zuvor sehr industriell geprägte Viertel. Ein weiteres interessantes Umnutzungsprojekt ist die Umwandlung der ehemals riesigen Mülldeponie Fresh Kills, auf der unter anderem die Trümmer des 11. Septembers gelagert wurden, in einen Park. Das Gelände, von dem bereits Teile zugänglich sind, wird schließlich dreimal so groß wie der Central Park sein.
Der Manhattan Waterfront Greenway ist ein 51 Kilometer langer Weg für Radfahrer und Fußgänger rund um die Insel Manhattan. Der Weg ist stellenweise mehr oder weniger ausgebaut und besteht aus drei Hauptabschnitten: dem Hudson River Greenway, dem schönsten Abschnitt, dem East River Greenway, von dem einige Abschnitte gerade ausgebaut werden, und dem Harlem Greenway, an dem ebenfalls einige Arbeiten vorgenommen werden sollen.
Verantwortungsvoll essen
Wie in anderen amerikanischen Großstädten auch, sind die Einwohner zunehmend umweltbewusst. Das zeigt sich auch an der Zahl der Farmer's Markets, auf denen man sich mit lokalen Produkten eindecken kann. Heute gibt es etwa 50 solcher Märkte, von denen der bekannteste derUnion Square ist. Der zweitgrößte Bauernmarkt ist der, der jeden Sonntag auf dem Grand Army Plaza stattfindet. Es ist auch möglich, Produkte direkt vom Bauernhof zu kaufen, und zwar auf der Eagle Street Rooftop Farm, einem Bauernhof auf einem Gebäude in Brooklyn. Die am weitesten verbreitete Bio-Supermarktkette ist Whole Foods. Es gibt viele vegetarische Restaurants aller Art (asiatisch, Fastfood, italienisch...) und in den meisten Restaurants gibt es normalerweise mindestens eine vegetarische Option. Sogar der neue Bürgermeister der Stadt, Eric Adams, ist Veganer!
Ziel "Null Abfall"
Das Ziel des vom ehemaligen Bürgermeister Bill de Blasio eingeführten "Zero Waste"-Plans, die Anzahl der deponierten Abfälle um 90% zu reduzieren, ist am Ende seiner Amtszeit weit davon entfernt, erreicht zu werden, obwohl sein Nachfolger Eric Adams sich vorgenommen hat, dieses Ziel bis 2030 zu erreichen. Vor allem das Experiment mit der Sammlung von organischem Abfall gerät ins Stocken. Die Nutzung der braunen Mülltonnen, die in einigen Gebäuden zur Verfügung gestellt werden, hat Schwierigkeiten, sich in den Alltag zu integrieren. Parallel dazu wurden im Rahmen des NYC Compost Project in verschiedenen Parks Komposter aufgestellt und Workshops zur Sensibilisierung für das Thema durchgeführt. Es gibt sie beispielsweise im Brooklyn Botanical Garden, im New York Botanical Garden in der Bronx, im Queens Botanical Garden oder auch im Snug Harbor Cultural Center & Botanical Garden auf Staten Island. Die Stadt ermutigt zum Kauf aus zweiter Hand und zur Reduzierung des Plastikverbrauchs, insbesondere bei Verpackungen. Um sich mit Zero Waste"-Accessoires einzudecken, besuchen Sie den Package Free Shop in Brooklyn.