SITO ARCHEOLOGICO DI MORGANTINA

Dieses 10 km von Piazza Armerina entfernte, recht weitläufige antike Zentrum ist eines der am wenigsten bekannten im Landesinneren Siziliens. In der Bronzezeit von den Sikanern bewohnt, wurde es im 6. Jahrhundert v. Chr. hellenisiert und erlebte zwischen dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. eine Blütezeit.

Nach der halben Verwüstung durch die Römer im Jahr 211 begann der Verfall des Dorfes, bis es schließlich in der Kaiserzeit völlig verlassen wurde. Der interessanteste Teil des antiken Stadtkerns ist das Zentrum der Zitadelle, das von der Agora und den mit ihr verbundenen Gebäuden eingenommen wird.

Die Agora ist in zwei Bereiche unterteilt, die sich auf verschiedenen Ebenen befinden und durch eine große Treppe miteinander verbunden sind. Die obere Agora umfasst den Sitz des Senats, das Gymnasium aus römischer Zeit und eine Markthalle, während die untere Agora vom Theater, den Überresten eines Heiligtums, das offenbar dem Totenkult gewidmet war (es wurden Überreste zahlreicher Opfergaben gefunden), und einem langgestreckten Gebäude aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. belegt ist, das als riesiger öffentlicher Kornspeicher identifiziert wurde. Im Sommer, in den ungeraden Jahren Ende Juli und Anfang August, werden abends griechische Komödien am Fuß der Treppe aufgeführt, wo in der Antike die Volksversammlungen stattfanden. Rundherum entstanden Wohnviertel mit luxuriösen Häusern aus hellenistischer Zeit, darunter das Haus des dorischen Kapitells, das Haus des Ganimedes, das für seinen reichen Mosaikfußboden berühmt ist, und das Haus der Goldmünzen.