TEMPLE DU CHAMBON-SUR-LIGNON

Im Jahr 1679 wurde der Tempel von Chambon Prieuré zerstört und in Brand gesteckt. Fast 145 Jahre lang waren die Protestanten der Gemeinde, da sie keinen Tempel besaßen, gezwungen, sich im Freien zu versammeln. Dank des Gesetzes vom 7. April 1802 wurde der protestantische Gottesdienst jedoch geduldet und geschützt. Es ging nun nicht mehr darum, sich zu verstecken, sondern ein Gebäude zu errichten, um sich vor den Unbilden des Wetters zu schützen. Die Kollekten und Subventionen des Departements und des Staates reichten nicht aus. Ein Jahr lang, 1821, wurden die Bauarbeiten unterbrochen. Ende 1822 wurde der Gottesdienst in einem Tempel ohne Dach, Türen und Fenster abgehalten! Aber es gab bereits Bänke, da die Gläubigen diese auf eigene Kosten angefertigt hatten. Die zahlreichen Bemühungen von Pastor Adheran waren nicht umsonst: Er erhielt Unterstützung von der Regierung, um den Tempel fertigzustellen. So kam es, dass die Protestanten im Plateau nach einem halben Jahrhundert der Bemühungen schließlich doch noch zu ihrem Recht kamen. Das über dem Portal stehende Motto "Liebt einander" wurde von den Einwohnern während der Besatzungszeit strikt befolgt. Trotz der Gefahren, denen sie sich ausgesetzt sahen, versteckten und nahmen sie jüdische Kinder und Widerstandskämpfer auf. Wenn Sie das Portal gebührend betrachtet haben, gehen Sie hinein. Auch im Inneren inspirieren das holzgetäfelte Gewölbe und die hellen, lichtdurchfluteten Wände zu Einfachheit und Harmonie. In den 1980er Jahren schuf ein Künstler aus dem Mittelland zwei farbenfrohe und moderne Glasfenster, die das Leben zum Thema haben. Sie sind der eigenen Interpretation jedes Gläubigen überlassen.