MUSÉE JUIF DE LETTONIE (MUZEJS EBREJI LATVIJĀ)

Dieses Museum zeigt die Geschichte des Ghettos von Rīga. Von 1918 bis 1940 war Rīga die Hauptstadt des unabhängigen Lettlands. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten etwa 43.000 Juden, etwas mehr als 10 % der Stadtbevölkerung, in Rīga.

Im August 1940 annektierte die Sowjetunion Lettland und Rīga wurde zur Hauptstadt der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR). Die deutsche Armee besetzte Rīga am¹

. Juli 1941. Kurz nachdem die deutsche Armee in die Stadt einmarschiert war, vernichteten die Einsatzgruppen (mobile Einsatzeinheiten) und ihre lettischen Hilfskräfte mehrere Tausend Juden. Mitte August ordneten die Deutschen die Einrichtung eines Ghettos im südöstlichen Teil der Stadt an, das im Oktober 1941 zugemauert wurde und in dem etwa 30.000 Juden inhaftiert waren. Ende November und Anfang Dezember 1941 kündigten die Deutschen ihre Absicht an, die Mehrheit der Ghettobewohner "weiter östlich" anzusiedeln. Am 30. November und am 8. und 9. Dezember wurden mindestens 26.000 Juden aus Rīga von den deutschen Vernichtungsbrigaden und ihren lettischen Hilfskräften im Wald von Rumbula erschossen. Die 4.000 bis 5.000 überlebenden Juden wurden in einem Teil des Ghettos inhaftiert, der als "kleines Ghetto" oder "lettisches Ghetto" bezeichnet wurde. Die Deutschen deportieren auch 16.000 Juden aus Deutschland, Österreich und dem Protektorat Böhmen und Mähren. Der Teil des Ghettos, in dem diese ausländischen Juden inhaftiert wurden, wird als "großes Ghetto" bezeichnet und ist vom "lettischen Ghetto" getrennt.