KIRCHE DER PANAGIA TIS ASINOU

Diese sehr einfach aussehende griechisch-orthodoxe Kirche (Ιερός Ναός Παναγίας της Aσίνου/Ieros Naos Panagias tis Asinou) gehört zu den zehn bemalten Kirchen des Troodos-Gebirges, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Sie beherbergt wunderschöne Fresken, von denen die ältesten aus der Zeit stammen, als das Gebäude 1005-1006 errichtet wurde. Die der Jungfrau Maria geweihte Kirche, die auf einem grünen Hügel über dem kleinen Fluss Asinou liegt, war Teil des Klosters Fovrion (der Name leitet sich von der Euphorbia ab, einer Pflanze, die hier reichlich vorkommt), das 1099 gegründet und im ¹⁸. Daher trägt die Kirche auch den Namen Panagia Forviotissa/Παναγία Φορβιώτισσα. Der Eingang erfolgt durch den Narthex, der Ende des ¹². Jahrhunderts hinzugefügt und 1332-1333 in einem Stil mit lateinischem Einfluss neu bemalt wurde. Die wichtigsten Fresken sind die des Jüngsten Gerichts und der Blachernitissa (wundersame Erscheinung der Jungfrau Maria im Blachernitissa-Viertel in Konstantinopel), die hier den Namen "Forviotissa" trägt. Beachten Sie im Anhänger rechts von dieser "Forviotissa" die zwei angebundenen Hunde und Mufflons in der Ferne: Dies ist wahrscheinlich eine Anspielung auf den Gründungsmythos des angesehenen Klosters Kykkos in der Nähe von Mylikouri.

Porträt der Stifter. Anschließend betritt man das Kirchenschiff, in dem nur noch einige Fresken aus dem Jahr 1106 erhalten sind. Dies gilt insbesondere für den westlichen Bogen über dem Eingang: Die Panagia ist von den beiden Stiftern umgeben: Nikephoros Magistros, einem reichen byzantinischen Richter oder Steuerbeamten, und seiner Frau, die die Kirche wahrscheinlich als Privatkapelle errichten ließen. Auch die östliche Apsis bewahrt ihr Dekor aus dem ¹². Jahrhundert. Es handelt sich um die Kommunion der Apostel: Jesus reicht Johannes ein goldenes Gefäß (Symbol für die "Ausgießung des Geistes Gottes", die für die Rückkehr des Messias angekündigt wurde), während Judas sich mit der Silbermünze seines Verrats abwendet. Das Gewölbe wurde zu einem unbestimmten Zeitpunkt zwischen 1350 und 1450 neu bemalt und zeigt einen umfangreichen Zyklus aus dem Leben Christi: Geburt, Darstellung im Tempel, Taufe (mit der Personifizierung des Flusses Jordan), Verklärung, Verrat durch Judas, Kreuzweg, Kreuzigung, Grablegung, Auferstehung und Anastasis ("Auferstehung"). Diese letzte Szene ist typisch für die byzantinische Ikonografie und zeigt, wie Jesus in die Unterwelt hinabsteigt, um Adam und Eva zu holen. Das Paar wird hier von Kain, ihrem "bösen" Sohn, begleitet. Dies ist ein Fehler, denn eigentlich sollte hier ihr "guter" Sohn Abel abgebildet sein.