Die Weihnachtstraditionen sind in Italien und insbesondere in Rom, wo der Vatikan regiert, tief verwurzelt. Die Feste rund um die Geburt Christi werden hier mehr als geehrt und die Stadt belebt alle damit verbundenen Sitten und Gebräuche. Flamboyante Dekorationen, lebhafte Märkte, lebende Krippen, Gottesdienste, traditionelle Musik und festliche Tafeln: Weihnachten in Rom bedeutet, in eine märchenhafte Atmosphäre einzutauchen und sich von der Folklore, die nur die Römer kennen, verzaubern zu lassen..
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Die Weihnachtsdekorationen
Die Straßen Roms zeigen sich während der Feiertage in ihrem schönsten Gewand. Das gesamte historische Zentrum wird nach einem jährlich wechselnden Thema geschmückt und beleuchtet. Die prächtigste unter ihnen ist die Via del Corso, die auf einer Länge von 1,6 km mit zahlreichen Dekorationen geschmückt ist. Auch die Umgebung des Pantheons und des Kolosseums erstrahlt im Lichterglanz. Um das Lichterfest zu genießen, können Sie den Gianocolo-Hügel besteigen, von dem aus Sie einen Panoramablick auf die Stadt haben.
Die vielen Tannenbäume
Noch eine hochgehaltene Tradition: Jeder Stadtteil stellt seinen eigenen Baum aus und jeder wetteifert mit Girlanden und Dekorationen. Die schönsten stehen auf der Piazza Venezia, vor dem Kolosseum und natürlich im Vatikan. Vor dem Petersdom aufgestellt, dominiert er mit seinen 28 Metern Höhe den Platz. Seit 1982 wird dieser Baum von einer anderen europäischen Region gestiftet. In diesem Jahr war es Polen, das diesen majestätischen Baum aus dem Gebiet Ermland spendete.
Der große Weihnachtsmarkt
Den ganzen Dezember über findet auf der Piazza Navona der "Il mercatino delle befana", der große Weihnachtsmarkt der Stadt, statt. Es ist ein Vergnügen, durch die Stände mit Kunsthandwerk zu schlendern, die eine Fülle von Krippenfiguren, Holzspielzeug und Darstellungen der berühmten befana, der Weihnachtshexe, ausstellen! Der Duft von Glühwein und gerösteten Kastanien liegt in der Luft und das Lachen der Kinder hallt von den Karussells wider. Bei Einbruch der Dunkelheit erwacht der Platz zum Leben, wenn Jongleure, Maler und Musiker kommen.
Die Krippen
In Italien im Allgemeinen und in Rom im Besonderen ist die Herstellung von Krippen eine Kunst und die Römer sind ganz verrückt danach: Während der Feiertage werden in der ganzen Stadt über 3.000 Krippen aufgestellt! Die beeindruckendste Krippe ist die im Vatikan: Die Figuren sind menschengroß und die Konstruktion ist 20 Meter breit. Weitere schöne Kreationen kann man in der Trinità dei Monti auf der Piazza Navona sowie in den Kirchen Saint-Louis-des-Français und Sant'Agnese in Agone bewundern.
Messe und päpstlicher Segen
Zu den einzigartigen Momenten, die man während der Feierlichkeiten zur Geburt Christi erleben kann, gehört die Mitternachtsmesse, die man nicht verpassen sollte. Der Papst leitet diese Weihnachtsmesse im Petersdom am 24. Dezember. Und am nächsten Tag spricht er seinen berühmten Segen "Urbi et Orbi" von der zentralen Loggia des Petersdoms aus. Am 26. Dezember, dem Tag des Heiligen Stephanus, spricht der Papst außerdem das Angelusgebet vom Apostolischen Palast aus. Wenn Sie jedoch nicht an diesen Audienzen teilnehmen können, finden Sie an Heiligabend immer eine offene Tür in einer der 900 Kirchen der Stadt.
Die Museen des Vatikans
Am Morgen des 24. Dezembers sowie an jedem letzten Sonntag des Monats öffnen die Vatikanischen Museen ihre Türen für Besucher kostenlos. Dies ist eine gute Gelegenheit, um die fabelhaften Kunst- und Antiquitätensammlungen zu besichtigen. Die wichtigsten Museen sind die vatikanische Pinakothek, das Pio-Clementino-Museum und das Ägyptische Gregorianische Museum.
Die Eisbahnen
Während der Feiertage können die Temperaturen in Rom auf 15 °C steigen, dennoch entstehen in dieser Zeit viele kurzlebige Eisbahnen. Die bekannteste ist die vor dem Auditorium Parco della Musica, einem riesigen Freiluft-Auditorium, in dem Tausende von Schlittschuhläufern Platz finden. In manchen Jahren wird auch vor der Engelsburg eine Bahn errichtet, die neben einem hübschen Weihnachtsmarkt bis Mitternacht geöffnet bleibt. Weitere Eisparks beleben die Stadtteile San Giovanni, Fiumicino und Pomezia.
Die Zampognari
Tradition und Folklore werden jedes Jahr von zahlreichen Musikern in Hirtenkleidung geehrt, die man Zampognari nennt. Sie kommen aus den Abruzzen, sind mit einem schwarzen Umhang und Hut bekleidet und man sieht sie durch die Straßen ziehen, während sie ein Instrument spielen, das der Vorläufer des Dudelsacks ist: die Zampogna. Seit Urzeiten steigen diese Hirten von den Bergen in die Städte hinab, um dort die Geburt Jesu zu feiern.
La passeggiata
La passeggiata, der Spaziergang, ist eine jahrhundertealte Tradition in Italien: Am Ende des Tages, kurz vor dem Abendessen, gehen die Familien spazieren, um zu sehen und gesehen zu werden, sich zu treffen und sich auszutauschen. Alle Generationen mischen sich unter diesen Brauch und für manche kommt es nicht in Frage, nicht herausgeputzt zu gehen! So ist die Passeggiata zu einer Institution geworden, vor allem am Tag nach Weihnachten! Es ist ein Vergnügen, in diese fröhliche Atmosphäre einzutauchen und sich mit den Römern auszutauschen, die ziemlich stolz ihre Geschenke zur Schau stellen
Verkostung von Panettone
Panettone ist ein traditionelles italienisches Dessert, das während der Weihnachtszeit auf jedem Tisch zu finden ist. Dieses glockenförmige, geformte Brioche ist weich und köstlich mit Rosinen und kandierten Obstschalen belegt. Sie wird in senkrechte Scheiben geschnitten und mit Asti Spumante oder Moscato serviert. Heute gibt es sie in allen Geschmacksrichtungen und Größen, manche wiegen bis zu 5 kg. Sein Ursprung ist bis heute ein Rätsel und Gegenstand vieler Legenden, aber ziehen Sie die Römer deswegen nicht auf: Sie haben ihn ganz sicher erfunden!
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