CATHÉDRALE

Die Mallorquiner nennen sie La Seu (der Sitz). Sie ist die zweitgrößte religiöse Stätte in Spanien. Sie ist eine majestätische Kathedrale mit Blick auf das Meer, die man vom Hafen von Palma aus sehen kann. Die gotische Kathedrale wurde 1230 von Jakobus I. an der Stelle der alten Moschee mit Kalkstein aus Santanyí erbaut und ist von imposanter Größe. Ein Jahr zuvor hatte der König gelobt, einen Tempel zu Ehren der Jungfrau Maria zu errichten, wenn er dem Sturm entkommen würde, den er bei der Rückeroberung Mallorcas erlitten hatte. Das gesamte Gebäude wurde 1601 fertiggestellt, doch die Arbeiten dauerten noch Jahrhunderte lang an. Die letzten Umbauten (1903-1904), die die Königskapelle betrafen, wurden von Gaudí geleitet. Die Hauptfassade, wiederaufgebaut im 19 jahrhundert, ist ein gutes Beispiel für den plateresken Stil. Die nach Süden ausgerichtete Seitenfassade ist ebenfalls sehr bekannt für die Darstellung des Letzten Abendmahls auf dem Tympanon und für den Portikus del Mirador, der mit wunderschönen Skulpturen des mallorquinischen Architekten Guillem Sagrera geschmückt ist. Die stadtseitige Fassade mit dem Portikus de la Almoina, der den Glockenturm berührt, beherbergt eine riesige Glocke mit einem Durchmesser von 2 Metern. Im Inneren kann man dank der Helligkeit, die die Einfachheit der Dekoration unterstreicht, die bemerkenswerten Kanzeln oder auch den Portikus des ehemaligen Chors aus der Renaissance entdecken. Sehenswert sind auch der barocke Portikus des Kapitelsaals und die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit mit den Gräbern von Jaime II. und Jaime III.